Lesestörungen

Mein Mann, Universitätsprofessor, der sein ganzes Leben nur wissenschaftlich gearbeitet und Bücher "verschlungen" hat, kann auf einmal Worte beim Lesen nicht mehr im Zusammenhang erfassen, sondern muss diese wie ein Erstklässler Buchstabe für Buchstabe ermitteln. Das ist natürlich deprimierend und auch sehr langwierig. Es liegen Anfänge einer Alzheimer Erkrankung vor, er nimmt Aricept, was er Gott sei Dank gut verträgt.
Kann jemand über ähnliche Erfahrungen berichten? Es ist leider kein Sehproblem, das vom Augenarzt behandelt werden kann, Sehstärke ist vorhanden.
Für Hinweise bin ich dankbar

trost

Kommentare

  • Hallo trost,

    Erfahrungen mit deiner Situation habe ich nicht. Meine Mutter hatte einfach irgendwann aufgehört, Bücher zu lesen, und darunter augenscheinlich auch nicht gelitten. Als sie später kaum noch sinnvolle Sätze sprechen konnte, hat sie aber immer noch von sich aus Zahlen, die sie irgendwo gesehen hat, z.B. von Auto-Nummernschildern, fehlerfrei vorgelesen.

    Wenn dein Mann Texte lesen möchte, die in elektronischer Form vorliegen, könntet ihr mal Computerprogramme ausprobieren, die Texte vorlesen können.

    Viel Glück euch beiden,
    Pit
  • Vielen Dank für den Hinweis.
    Es geht allerdings um wissenschaftliche Fachbücher, die z.Tl. schon alt sind und deshalb nicht in elektronischer Form vorliegen. Aber ich lese jetzt einfach vor - er liest schon noch alleine und sieht ja ganz klar, was nicht mehr funktioniert. Ich wäre einfach daran interessiert, ob ein solcher "Schaden" öfter beobachtet wird.

    trost
  • Hallo trost,

    auch bei meinem Mann trat die Leseschwäche auf auch er nimmt seit 2004 Aricept. Die Zeitung habe ich ihm bis 2009 vorgelesen aber dann lies das Interesse nach und er konnte das Gehörte nicht mehr verarbeiten. Nun ist er überwiegend in sich gekehrt,hat ab und an noch mal helle Momente worüber ich mich dann einerseits sehr freue auf der anderen Seite wird ihm dann aber auch immer wieder bewußt wie es umihn steht und es endet immer mit tränen und großer Niedergeschlagenheit.Es ist nun mal eine böse Krankheit ohne Hoffnung und wir alle brauchen viel Kraft. Diese wünsche ich Dir und auch allen anderen.

    Liebe Grüße
    Lykka
  • Hallo Lykka,
    vielen Dank für die Reaktion, da liegen doch 5 Jahre zwischen Auftreten der Krankheit und Verschlechterung dazwischen. Das lässt mich hoffen, zumal mein Mann bis jetzt doch noch recht aktiv ist und sogar noch eine Veröffentlichung (mit meiner Hilfe) fertig gestellt hat. Er ist noch (!!) an allem interessiert, aber die Symptome (Vergesslichkeit) sind leider offensichtlich.

    Liebe Grüße
    TRost
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