Angst vor dem Alleinsein

Meine Mutter hat Alzheimer im mittleren Stadium. In letzter Zeit ist es sehr schlimm geworden. Mein Bruder, meine Schwägerin und ich kümmern uns abwechselnd um sie. Sie wohnt in einem eigenen Haus zusammen mit meinem Bruder und dessen Familie noch in ihrer eigenen Wohnung, d.h., sie schläft in ihrem Schlafzimmer und duscht in ihrem eigenen Bad, ansonsten ist sie entweder in der Tagespflege (4 Tage in der Woche von 08.00 bis 16.30 Uhr) oder in der Wohnung meines Bruders oder bei mir. Sie hat Angst vor dem Alleinsein. Meine Mutter kann sich nicht mehr alleine beschäftigen. Sie verfolgt uns auf Schritt und Tritt wie ein Schatten. 5 Minuten alleine in einem Zimmer ist nicht mehr möglich. Viele Fertigkeiten sind noch da, wie stricken, häkeln, stopfen....., aber sie will diese Beschäftigungen nicht mehr ausführen. Ihr Antworten lauten immmer "ich habe keine Lust" oder "heute nicht mehr". Auch hat sie kein Interesse mehr am Fernsehen. Sie meint immer, dass da doch nur "Mist" kommt. Wir nehmen an, dass sie dem Geschehen im Fernsehen nicht mehr folgen kann und es aus diesem Grunde ablehnt.
Da mein Bruder mit seiner Familie bald in Urlaub fährt, werde ich mich in dieser Zeit alleine um meine Mutter kümmern. Der Tag stellt kein Problem dar, aber die Nacht. Ich hätte die Möglichkeit, sie bei mir in unserem Haus schlafen zu lassen, aber ich glaube, dass wir sie damit zu stark verunsichern, da sie starke Orientierungsprobleme hat. Daher werde ich in dieser Zeit bei meiner Mutter übernachten. Eigentlich hatte ich vor, neben ihr im Bett meines verstorbenen Vaters zu schlafen, aber, da sie seit einigen Wochen sehr klammert und ständig diese "Alleinesein-Ängste" hat, glaube ich, dass ich uns da ein großes Problem bereite, wenn ich dies tue. Denn, wenn sie sich erst einmal daran gewöhnt hat (immerhin 14 Tage), dass jemand neben ihr schläft, dann haben wir am Ende diese Zeit wohl ein richtiges Problem. Daher habe ich vor, auf einer Liege im Wohnzimmer zu schlafen (ohne dass sie es bemerken soll). Sie geht nämlich fast gar nicht mehr in ihr Wohnzimmer.
Ich brauche Euren Rat. Hat jemand eine solche Situation auch schon erlebt oder kann mir seine Meinung dazu sagen. Ich freue mich auf Eure Ratschläge und danke Euch schon mal recht herzlich.

Gruß
Katharina

Kommentare

  • hallo katharina,
    im grunde genommen ist das alleinsein auch das einzigste wirkliche problem meiner mutter.obwohl ich ganz allein für sie sorge,sie noch alleine lebt.irgendwie krieg ich noch alles geregelt...wenn nur diese panik vor dem alleinsein nicht wäre.sie steigert sich regelrecht hinein in ihre angst.zu mir kann ich sie nicht nehmen-es hat nach mehreren versuchen nicht geklappt.ein heim ist für mich noch undenkbar und deshalb: sie muss da irgendwie durch...solang ich es verantworten kann ist sie stundenweise und auch nachts mal allein.wie ich lese kannst du deine mutter in eine tagespflege geben...auch das ist bei uns noch nicht möglich.mit fremden will sie ohne mich an ihrer seite nicht sein.sie schläft sehr oft bei mir und ich schlafe sehr oft bei ihr-auch ich liege dann an ihrer seite und muss das unbedingt abstellen.ich denke auch,dass es besser für sie ist sich daran zu gewöhnen,dass sie allein im bett liegt auch wenn ich bei bin.das ist ein riesenproblem und ich habe mir vorgenommen das in kleinen schritten einzuführen,also ich will mich zuerst an ihre seite legen und dann umziehen.außerdem will ich ein eigenes zimmer für mich einrichten..wie als mädchen eben...in der hoffnung das sie das dann respektiert.hoffnung ist überhaupt das schlüsselwort....
    gruß
    sabine
  • Hallo Zusammen,
    auch ich kenne das Problem. Auch meiner Mutter kann keine Sekunde alleine sein und verfolgt jeden der gerade da ist wie ein Schatten. Selbst unsere Toilettengänge sind schon fast nicht mehr möglich.
    Aber ich halte mir immer vor Augen, das sie sich durch die Krankheit wie auf dem Mond fühlt, da sie ja gar nichts mehr richtig begreifen kann, klammert sie sich natürlich an Menschen die sie (vielleicht) noch erkennt.

    Mein großen Problem ist außerdem, das sie ununterbrochen, wirklich jede Sekunde beschäftigt werden will. Es ist nicht möglich auch nur mal 2 Minuten ruhig bei ihr zu sitzen. Dann kommt schon "was machen wir jetzt"! Dabei kann sie nichts mehr machen, selbst ein Puzzle für Kleinkinder stellt sie vor eine fast unlösbare Aufgabe.
    Ich bin 3 Tage nach der Arbeit und 3 Nächte bei ihr, schlafe aber im eigenen Zimmer, obwohl ich dadurch immer nachts runterlaufen muss, da ja der Tag/Nachtrhytmus total weg ist.
    Wenn ich nicht da bin, ist eine Pflegerin rund um die Uhr für sie da, wird aber immer schieriger jemanden zu finden, wegen der permanten Beschäftigungsaufgabe.
    Aber Heim, soweit bin ich auch noch nicht, obwohl ich mich jetzt doch entschlossen habe, mir mal welche anzusehen. Denn wie lange sie noch im Haus bleiben kann, ja, Hoffung ist das Wort und Liebe natürlich.
    So, es tat gut mir das mal von der Seele zu schreiben und, wir sind nicht alleine mit den Problemen.
    Liebe Grüße Anke
  • Hallo Anke, du hast das Problem jemanden für die Beschäftigung zu finden und ich habe das Problem eine Stelle zu finden, bei der ich Demente betreuen kann. Habe eine Qualifikation als -Alltagsbegleiter für demente alte Menschen- aber bis heute, trotz großer Werbung, keine Stelle gefunden. Mir wäre es gleich ob ich in einem Heim oder privat eine Anstellung finden würde. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und habe auch noch andere Pläne in dieser Richtung. Ich drücke dir die Daumen daß du doch noch jemanden findest,der den Alltag deiner Mutter bereichern kann.
    Liebe Grüße, Rita
  • Hallo Rita,
    ich denke, das das Problem eine Stelle zu finden, daraus resultiert, das Du wohl nur stundenweise und bestimmt nicht nachts arbeiten möchtest. Und wie bei allem ist das natürlich auch eine Frage des Geldes.
    Aber ich drücke Dir die Daumen
    liebe Grüße Anke
  • Hallo Ihr lieben geplagten Mitstreiter,
    meine 14 Tage der Dauerbetreuung meiner Mutter liegen hinter mir. War nicht unbedingt einfach.

    Ich habe mich, wie bereits geplant, im Wohnzimmer häuslich niedergelassen, ohne dass meine Mutter mein Bett entdeckt hat. Es war eine sehr turbulente Zeit, da sich die Ereignisse überschlagen haben. Alle gesundheitlichen Probleme traten in dieser Zeit auf. Nun mal der Reihe nach:
    Am ersten Wochenende war sie schlecht drauf. Montag Arztbesuch - Ergebnis: Herzrhythmusstörungen. Diese verursachten dann Wassereinlagerungen im ganzen Körper, so dass sie 3 Tage später extrem entwässert werden mußte (wieder Arztbesuch). Sie hat mit einer Hammertablette in 12 Stunden 4,5 kg abgenommen. Mußte sein, da auch schon die Lunge betroffen war. Danach war 1 Tag Pause angesetzt, an dem sie total schwach und müde war. Da sie am Pausentag wieder 2,5 kg eingelagert hat, mußte ich noch einmal entwässern. Dabei hat sie dann 3 kg abgenommen. Sonntag: Arztbesuch. Danach hat sie wieder eingelagert, so dass andere Tabletten verordnet wurden (Arztbesuch). Das schlimme an der ganzen Geschichte war, dass sie immer bei der Entwässerung liegen mußte, dies aber nur sehr schwer oder gar nicht akzeptieren wollte, so dass ich nach jedem Toilettengang (den ich auch noch immer begleiten mußte) ihr neu erklärt habe, warum sie liegen muß und das 30 x an einem Tag!!! Auch das Wechseln der Tabletten hat nur bedingt geholfen. Sie bekam dann Kompressionsstrümpfe und nochmals neue Tabletten (Arztbesuch und Sanitätshaus). Folge: Sie kam am Freitag aus der Tagespflege mit einer Plastiktasche nasser Klamotten... Änderung der Dosierung am Samstag: Folge: ausgelaufen. Wieder Änderung der Dosierung: nun klappt es. Wir gehen wieder zur Toilette und sind relativ trocken und haben auch wenig Wassereinlagerungen.
    Ich habe in diesen 14 Tagen aber einen Einblick bekommen, wie die Nächte meiner Mutter ausfallen. Zu Anfang schlief sie noch relativ gut und ging max. 2 mal in der Nacht auf Toilette ohne Probleme. Das hat sich aber durch die extreme gesundheitlich Belastung sehr verändert, denn sie ist jetzt nachts sehr verwirrt, findet die Toilette kaum, steht mit der nassen Vorlage im Flur und weiß nicht wohin damit, steht um 3.00 Uhr auf und glaubt es ist bereits morgens, irrt in der Wohnung umher und findet erst nach längerer Zeit ihr Bett, schläft bei Licht, da sie vergießt es auszumachen...
    In dieser Zeit habe ich im Durchschnitt jeden 2. Tag das Bett abgezogen und Unmengen von nasser Wäsche gewaschen. Das aber alles so nebenbei, denn ich mußte auch noch an den 4 Tagen, in denen meine Mutter in der Tagespflege war, Arbeiten gehen, auch wenn ich nachts vielleicht nur 2 - 3 Stunden geschlafen habe. War ganz schön hart.

    Fazit: Wir müssen auch jetzt noch alle 3 Tage zum Arzt zur Blut- und Wasserkontrolle. Im Moment ist sie fix und fertig und will nur noch schlafen. Ich hoffe, dies ändert sich bald wieder. Im Moment wissen wir nämlich nicht, ob es wieder einen Schub der Alzheimer ist, oder das schlimme Kreislaufwetter, oder der allgemeine Gesundheitszustand, oder alles zusammen. Auch jetzt schlafe ich sehr schlecht, weil ich nicht weiß, was meine Mutter in der Nacht so macht und wie es ihr geht. Es macht mir sehr zu schaffen und ich bin sehr unruhig und traurig, da ich ihr nicht helfen kann und ich kann nichts dagegen tun. Ich hoffe, dass es Ihr bald wieder ein bischen besser geht.
    Liebe Grüße
    Katharina
  • Hallo Katharina, da hast du ja einiges mitgemacht.
    Während meines Praktikums im Pflegeheim, kam ich mit einer Dame ins Gespräch, deren Mutter dort als AP wohnte. Sie hatt mir fast die gleichen Probleme geschildert, sie, als Angehörige, war deshalb gesundheitlich sehr angeschlagen. ( Vor allem wegen dem Schlafmangel!!) Sie hat sich dann entschlossen ihre Mutter ins Heim zu geben und ich darf dir ganz ehrlich sagen, die Mutter fühlt sich dort pudelwohl.( Das habe ich in den sieben Monate meines Praktikums feststellen können.) Vielleicht solltest du die Möglichkeit einer Heimunterbringung ins Auge fassen und vor allen Dingen an deine eigene Gesundheit denken!!!!! Lg, Rita
  • Hallo Katharina,
    mein Vater wehrte sich anfangs vehement gegen Windelhosen, jeden Abend mußte ich ihm erklären, daß er nicht aufstehen darf (später machte ich wegen der Sturzgefahr die Gitter hoch, er lag 2 x neben dem Bett, weil er vergessen hatte, wie man geht). Er klingelte nachts, wenn er meinte, er müsse auf Toilette, hatte aber schon längst in die Pampers gemacht. Wieder mußte ich ihm erklären, dass er nicht aufstehen darf, und der Pflegedienst bald kommt. Er weinte schrecklich und sagte, ich soll ihn doch aus dem Bett holen, was mir aber kräftemäßig nicht möglich war. Am Ende der Nacht war ich selbst in Tränen aufgelöst. Es wurde besser als er Haloperidol bekam, er schlief ruhiger und es wurde noch besser, als er Risperdal dazu bekam.
    VG Djinni
  • Hallo Djinni,
    klappt das wirklich mit dem schlafen, durch Risperdal + Haloperidol bei Deinem Vater ? Das wäre ein Traum, denn ich schlafe gar nicht mehr richtig, weil ich immer ein Ohr an der Tür habe, da ich nicht weis was meine Mutter macht. Ich arbeite auch noch und bin eigentlich permanent müde. Wenn ich sie nämlich nicht rechtzeitig höre, muss ich erst die Pampers entweder aus der Toilette fischen, das Nachthemd aus dem Mülleimer oder eben in den Schränken oder was weis ich alles suchen. Außerdem hat sie sich dann irgendwo erleichtert, was ich eben dann auch feststellen muß. Dann sitzt sie manchmal nackt in der Diele und ist total kalt wenn ich komme.
    Es wäre ein Traum, wenn ich wüßte das sie 5-6 Stunden schlafen würde.
    Ich werde mal den Arzt auf die Medikamente ansprechen, denn sie bekommt jetzt Melperon 4 x am Tag eine 1/2 Tablette. Aber ich habe den Eindruck, das diese sie eigentlich nur körperlich angreifen, den Kopf, also die Unruhe, nicht beeinflussen.
    liebe Grüße Anke
  • Hallo Rita,
    danke für Deinen Tipp, aber im Moment kann ich meine Mutter noch nicht loslassen, denn es besteht die Hoffnung, dass es noch einmal ein wenig besser wird, wenn sie die Nachwirkungen der Entwässerung überstanden hat, denn z.Zt. hat sie großen Kaliummangel, der auch in die Psyche eingreift. Ich werde erst einmal das Ergebnis des Herzspezialisten abwarten und hoffen, dass der Kaliummangel sich bald wieder bessert.

    In ein normales Altersheim werde ich meine Mutter sowieso nicht geben. Wenn es sein muß/kann, werde ich versuchen, sie in einer Demenzwohngruppe unterzubringen. Ich bin der Meinung, dass Alzheimerpatienten dort besser untergebracht sind als in einem normalen Altersheim auf der Pflegestation. Ich habe schon viele (sehr viele) Altersheime und ihre Pflegestationen gesehen, da ich dienstlich damit zu tun habe. Daher bin ich davon überzeugt, dass das für meine Mutter nicht das Richtige wäre. Aber zur Zeit steht das noch in weiter Ferne, da meine Mutter erst in der Pflegestufe I ist und nur eine kleine Rente bezieht, können wir uns eine Heimunterbringung nicht leisten.

    Liebe Grüße
    Katharina
  • Hallo Sabineg,
    die akute Angstphase bei meiner Mutter hat sich ein wenig verändert. Es gab Zeiten, da durfte ich nicht aus dem Zimmer gehen. Sie hat mich mit Ihren Blicken ständig verfolgt. Sobald sie mich nicht mehr gesehen hat, ist sie aufgestanden und hat mich gesucht. Das ist jetzt etwas zurückgegangen. Ich kann ihr jetzt sagen, dass ich mal schnell in den Keller gehe, um etwas zu holen und dass sie sitzen bleiben soll. Das funktioniert jetzt gut, darf aber nicht länger als max. 10 Min. dauern (je nach Tagesform meiner Mutter). Dafür haben wir aber jetzt nachts unsere Probleme. Sie findet manchmal die Toilette nicht mehr und dann ist Arbeit angesagt. Täglicher Bettuch- und Nachthemdwechsel ist sowieso standard. Also um eine arbeitslose Waschmaschine muß ich mir keine Gedanken machen.
    Wir nehmen es hin wie es kommt, stellen uns täglich auf neue Situationen ein und versuchen alles in den Griff zu bekommen. Da wir zu dritt sind (mein Bruder, meine Schwägerin und ich), hoffe ich, dass es noch einige Zeit klappt.

    Lieben Gruß
    Katharina
  • Hallo Anke (Schnuffel),
    Dein Problem (Schatten) kenne ich, das war bei meiner Mutter auch so, aber das hat sich plötzlich in Luft aufgelöst. Sie steht zwar noch sehr oft auf, um zu sehen wo ich bin oder wohin ich gehe, aber sie bleibt dann stehen und fragt, ob sie mitgehen soll. Auch das Problem mit der ständigen Beschäftigung ist vorbei. Sie hat im Moment zu nichts Lust und will lieber nur zusehen. Beim Bügeln gebe ich ihr immer die Socken zum zusammenlegen, das macht sie noch, aber es dürfen nicht alle auf einmal sein, sondern in zeitlichen Abständen immer mal 2-3 Paar. Berge davon würden sie verunsichern und dann wäre sie wieder überfordert.

    Diese Krankheit hat täglich neue Überraschungen für die pflegenden Angehörigen. Man kann sich nie auf eine Situation einstellen. Wenn man glaubt, dass mein ein Problem in den Griff bekommen hat, steht schon das nächste vor der Tür. Ich habe mir abgewöhnt, Pläne zu schmieden. Ich plane nur noch den bevorstehenden Tag, dann werde ich auch nicht enttäuscht.

    Ich wünsche Dir viel Kraft.
    Lieben Gruß
    Katharina
  • Hallo Anke,
    bei meinem Vater klappte es (verstorben 2/2007). War aber noch wichtiger war, daß ich bei meinem Vater die Gitter am Bett hochmachte, nachdem er mehrmals aufstand und fiel. Die Verletzungsgefahr war mir einfach zu groß. Ich ließ eine Videokamera installieren, so konnte ich sehen, ob alles o.k. war und mußte ihn nicht stören. Wenn ich mir unsicher war, ging ich nachsehen.
    Eine gute Nachtruhe ist für die Pflegenden sehr wichtig, weil man sehr viel Kraft brauch.

    VG Djinni
  • Hallo Djinni,
    das mit den Gittern habe ich auch versucht. Aber da ich so unruhig war , bin ich noch öfter als sonst nach unten gegangen um zu sehen ob alles in Ornung ist. Da war ich gerade unten als sie veruschte über die Gitter zu klettern. Was da doch nur für Kraft vorhanden ist...!
    Ich habe jetzt Kontakt zu einem Privatheim, die bis zu 7 Alzheimer/Demenzkranke aufnimmt. Dort ist alles sehr familiär und ich denke das Richtige für meine Mutter. Nur die Kosten ! Meine Geschwister wollen da auch leider nicht mitziehen, ist ja auch viel bequemer 1 x die Woche für 2 Stunden mal vorbeizukommen und dann gestreßt ( puh ist Mutti anstrengend )schnell wieder nach Hause zu fahren. Ach, ich habe da richtig Frust...!!!
    Liebe Grüße
    Anke
  • Hallo Anke,
    dass mit Deinen Geschwistern finde ich sehr bedauerlich und ich würde mich an Deiner Stelle auch furchtbar ärgern.
    Wenn Du alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast (Pflegestufe 3), Verkauf ihres Hauses (wenn eins vorhanden ist) etc. und die Kosten bleiben immer noch an Euch Geschwistern hängen, gibt es nur eine Möglichkeit: Familienrat einberufen, bei Weigerung Deiner Geschwister sich finanziell zu beteiligen, gibt es nur 2 Möglichkeiten: einer Deiner Geschwister nimmt Deine Mutti auf (?), wenn sie sich nicht freiwillig beteiligen kommt das Sozialamt eh`auf Euch zu. Wie das vonstatten geht, weiss ich leider nicht.
    LG Djinni
  • Hallo Djinni,
    danke für Deine Worte. Es hilft mir schon sehr, wenn ich mir den Frust mal von der Seele schreiben kann und mir dann auch noch so verständnisvoll geantwortet wird. Ich muss leider immer wieder feststellen, das sich wohl außerhalb dieses Forums niemand anhören will, was wir mit unseren Lieben so mitmachen. Nachvollziehen kann das wohl kein Außenstehender.
    Wenn ich bei meinen Geschwistern mal mein Herz ausschütten will, stellen sie die Ohren auf Durchzug und ich kann dann auch gegen die Wand reden. Mein Mann hat da in der Zwischenzeit gelernt und hört mir wenigstens zu, wenn ich nicht " stundenlang " über meine Mutter rede.
    Meine Mutter hat erst Pflegestufe 2, da sie beim Neurologen bzw. med.Dienst seltsamerweise immer gut drauf ist, ist wohl der Vorführefekt. Sie weis dann wo die Toilette ist und lächelt nur. Kaum sind wir wieder alleine ist das wieder vorbei.
    Liebe Grüße Anke
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