Unglücklich im Heim
Meine Mutter, 78 Jahre alt, lebt seit Ende Juni in einem Pflegeheim. Sie ist an Alzheimer Demenz erkrankt, im April 2010 wurde sie für 3 Tage in einer geriatrischen Tagesklinik untersucht und uns die Diagnose genannt. Wir haben es schon länger geahnt, hatten dann aber Gewissheit. Sie lebte allein in ihrem Elternhaus und kam mit unserer Hilfe, Esssen auf Rädern, Nachbarschaftshilfe und später auch Pflegedienst ganz gut zurecht. Pflegestufe hatte ich noch nicht beantragt. Im laufe der Zeit merkte ich schon, dass sie sich sehr veränderte. Sie trug z.B. immer sehr lange ihre Kleidung, mit dem Herd kam sie nicht mehr zurecht, wir schalteten ihn daraufhin ab. Die Dusche schien lange Zeit unbenutzt, aber sie roch nie, man merkte ihr so nichts an. Gespräche drehten sich immer im Kreis, sie lebte sehr in der Vergangenheit, betrachtete mit Begeisterung alte Fotoalben. Dann im Februar diesen Jahres stürzte sie die Treppe herunter. In der Klinik stellte ich fest, dass sie mehrere Unterhemden übereinander trug, 2 Strumpfhosen, und alles sah nicht grad frisch gewaschen aus. Naja, kurz erzählt, sie kam in die Kurzzeitpflege, Pflegestufe wurde bewilligt, dann ging alles Schlag auf Schlag, immer mehr verwirrt, Inkontinenz,Tagespflege, Pflegedienst,Haushaltshilfe und wir Geschwister waren so gut es ging da. Es stellte sich aber heraus, dass es zuhause einfach nicht mehr ging. Die Nachbarn sprachen uns mehrfach an, weil sie auch dort auffiel. Schließlich entschieden wir uns, sie vollstationär unterzubringen. Wir sind alle berufstätig und wohnen auch nicht in direkter Nähe, leicht ist uns die Entscheidung nicht gefallen. Wir entschieden uns für ein christlich orientiertes Haus, ein Diakonissenmutterhaus, zu dem meine Mutter eine enge Beziehung hatte, weil ihre Schwester selbst Diakonisse war. Sie hat sich Anfangs auch gefreut, aber jetzt, in den letzte 2 Wochen ist sie mehrmals weggelaufen, immer zurück zu ihrem Haus. Den Weg kennt sie sehr gut, sie ist ihn ja schon Jahrelang gegangen. Wenn sie wieder zurück gebracht wird, reagiert sie zunehmend aggressiv, schlägt sogar. Reden kann man nicht mit ihr, sie versteht einfach nicht was los ist. Das Pflegepersonal hat mir erzählt, dass sie, wenn sie wieder im Heim ist, sich wieder normal verhält, freundlich wie immer ist. Ich habe ein total schlechtes Gewissen, fühle mich richtig schlecht. Ich habe auch Probleme, das Haus auszuräumen, in ihren Sachen herum zu suchen. Aber um die Pflege bezahlen zu können, muß das Haus irgendwann verkauft werden.
Wer kann mir einen Rat geben, was kann ich tun, um meiner Mutter es etwas einfacher zu machen. Ich träume schon davon.
Lg sirod
Wer kann mir einen Rat geben, was kann ich tun, um meiner Mutter es etwas einfacher zu machen. Ich träume schon davon.
Lg sirod
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