Alternative Behandlung

Hallo, zusammen,
meine Mutter (78) ist dement sei ca. 10 Jahren, ich betreue sie und habe schon viele der von euch beschriebenen Phasen durchlebt. Zum Glück habe ich Unterstützung durch eine rüstige alte Frau, früher Krankenpflegerin, die noch älter ist als sie - und viel gelassener als ich. Die beiden leben zusammen, das klappt ganz gut.

Ich möchte ein Thema ansprechen, das hier noch nicht aufgetaucht ist, nämlich Behandlung durch Homöopathie.

Ich selbst beschäftige mit seit vielen Jahren intensiv damit und behandle meine Mutter (bei Bedarf hole ich mir Unterstützung durch einen professionellen Homöopathen).

Meine Mutter wurde nach einem Aggressionsanfall im Anfangsstadium der Erkrankung in die Psychiatrie eingewiesen (ich hatte selbst Angst vor ihr). Dort wurde sie medikamentös eingestellt, der Erfolg war katastrophal - alles, was vorher noch einigermaßen geklappt hatte, ging nicht mehr. Sie kam mir vor wie ein Zombie.
Ich habe deshalb trotz Warnung der Ärzte die Medikamente ausgeschlichen und ihr homöopathische Mittel gegeben.

Leider kann nach Ausbruch der Krankheit auch homöopathisch nur noch in sehr seltenen Fällen eine Heilung erreicht werden, aber immerhin:
meine Mutter kann sich in Gesellschaft bewegen, sich unterhalten, hat Freude am Leben, Lesen, Schreiben, Rechnen gehen wieder einigermaßen, sie läuft nicht mehr weg, schläft nachts meistens durch, ist nur noch ab und zu mal unruhig mit Bewegungsdrang.

Was ich noch nicht im Griff habe ist das unmäßige Stopfen beim Essen, daß sie auf Toilette den Po nicht richtig abputzt, weil sie es immer eilig hat und daß sie sehr ungern arbeitet (Hilfe in Haus und Garten).

Das Kunststück ist - wenn man selbst nicht homöopathisch bewandert ist - einen auf dem Gebiet erfahrenen guten Homöopathen zu finden. Die behandeln nämlich auch lieber junge Leute, bei denen sie mit dem Erfolgserlebnis einer völligen Heilung rechnen können ...
Liebe Grüße, Lune

Kommentare

  • Hallo Lune,
    wie heißen die Mittel? Mein Vater ist zwar tot, aber mein Onkel leidet auch an Demenz/Alzheimer. Ich weiss zwar, dass Homöopathie individuell eingestellt werden muß - ich befasse mich auch schon sehr lange damit - aber ich wüßte jetzt garnicht wo ich suchen sollte, in meinen Büchern steht nichts.

    LG Djinni
  • Hallo, Djinni,
    ich habe meiner Mutter im Laufe der Jahre verschiedene Mittel gegeben, je nachdem, welche Symptome an die Oberfläche kamen.
    In der Homöopathie müssen die Mittel, wie du weißt, nach den ganz persönlichen Symptomen ausgesucht werden. Es gibt zwar in den Repertorien Rubriken "Demenz bei alten Menschen", aber auch da mußt du nach Symptomen auswählen, denn es werden darin ganz viele Mittel genannt. Aber im Prinzip kann jedes hom. Mittel helfen, wenn es nur paßt.

    Die richtige Wahl ist bei Demenz ziemlich schwierig, denn die allgemeinen Demenzsymptome, die praktisch jeder Kranke hat, haben nur einen geringen Wert. Als Beispiel mal Unruhe, verwendbar ist das nur, wenn ich das individualisieren kann, also etwa Unruhe mit rotem Gesicht und Schwindel morgens vor dem Frühstück, nach dem Frühstück besser. Damit läßt sich schon etwas anfangen. Wenn es körperliche Symptome gibt, kann man sie meist nur durch genaue Beobachtung erfahren, denn die Kranken können ja meist nicht sagen, wo und wie es wehtut.
    Die Mittelwahl ist das eine Problem, die Beurteilung der Reaktion des Kranken, angemessene Dosierung und Wahl des Folgemittels sind fast noch schwieriger. Zum Beispiel, wenn es als Erst-Reaktion zu einem Wutanfall oder zu Weinen kommt - dann mußt du beurteilen, ob das positiv ist (weil der Kranke lange unterdrückte Gefühle herausläßt und damit die Psyche entlastet), oder ob das Mittel komplett falsch war.
    Deshalb solltest du dich selbst nur rantrauen, wenn du schon recht viel Erfahrung hast, sonst kann es in die Hose gehen.
    LG Lune
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