Vater dement, Keine klare Diagnose, Depression??
Hallo.
Mein Vater ist jetzt 65 und leidet seit mehreren Jahren unter Vergesslichkeit und Symptomen einer Demenz.
Mit den ersten Anzeichen hat er sich in der Neurologie des Uniklinikums Aachen untersuchen lassen, ohne eindeutigen Befund. ie neurologischen Tests bescheinigten ihm sogar eine sehr hohe Intelligenz, die ihm im Alltag allerdings nichts bringt.
später wurde durch lumbalpunktion eine Alzheimererkrankung ausgeschlossen, ebenso ein Hirntumor o.ä.
Er hat Probleme Termine zu verwalten, erzählt Begebenheiten mehrmals usw. bisher bezieht sich seine Schwäche nur auf kurzzeitgedächtnis, er hat aber selbst keine Abweichungen festgestellt.Auch in Gesprächen dazu besteht er darauf, Recht zu haben und topfit zu sein.
beruflich ist er aus dem Job ausgeschieden, da er seiner Arbeit krankheitsbedingt nicht mehr nachgehen konnte.
Jetzt hat sich der Zustand plötzlich, nachdem meine Mutter in Kur war, sehr verschlechtert.
Er ist verwirrt, nimmt nicht an Gesprächen Teil,fand einmal nach dem Einkauf den Rückweg nicht.Das alles innerhalb 3 Tagen,was vorher nicht war.
Er hat einen Untersuchungstermin im uk Aachen in 10 Tagen, findet die Untersuchung aber überflüssig.
Bin 33 Jahre und freue mich über Mails von Frühbetroffenen oder Angehörigen zum Austausch.chris
Mein Vater ist jetzt 65 und leidet seit mehreren Jahren unter Vergesslichkeit und Symptomen einer Demenz.
Mit den ersten Anzeichen hat er sich in der Neurologie des Uniklinikums Aachen untersuchen lassen, ohne eindeutigen Befund. ie neurologischen Tests bescheinigten ihm sogar eine sehr hohe Intelligenz, die ihm im Alltag allerdings nichts bringt.
später wurde durch lumbalpunktion eine Alzheimererkrankung ausgeschlossen, ebenso ein Hirntumor o.ä.
Er hat Probleme Termine zu verwalten, erzählt Begebenheiten mehrmals usw. bisher bezieht sich seine Schwäche nur auf kurzzeitgedächtnis, er hat aber selbst keine Abweichungen festgestellt.Auch in Gesprächen dazu besteht er darauf, Recht zu haben und topfit zu sein.
beruflich ist er aus dem Job ausgeschieden, da er seiner Arbeit krankheitsbedingt nicht mehr nachgehen konnte.
Jetzt hat sich der Zustand plötzlich, nachdem meine Mutter in Kur war, sehr verschlechtert.
Er ist verwirrt, nimmt nicht an Gesprächen Teil,fand einmal nach dem Einkauf den Rückweg nicht.Das alles innerhalb 3 Tagen,was vorher nicht war.
Er hat einen Untersuchungstermin im uk Aachen in 10 Tagen, findet die Untersuchung aber überflüssig.
Bin 33 Jahre und freue mich über Mails von Frühbetroffenen oder Angehörigen zum Austausch.chris
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Kommentare
manchmal sind die Nebenwirkungen von Medikamenten eine Ursache. Nimmt Ihr Vater Medikamente? Welche Krankheit hat ihn zur Beendigung der Arbeit veranlasst?
Gruß Ulrich
Aufgrund der Demenz war das weiterführen der Arbeit nicht möglich.Wegen der Vergesslichkeit eben.
Er hat auch ständig kalt und reibt sich minutenlang Hände oder Beine, wie bei einem nervösen Tick.
K eine Ahnung ob das zur Krankheit gehört.
Vielen vielen Dank
es gehört z.B.bei frontotemporaler Demenz zum Krankheitsbild die Krankheit zu leugnen. Die Diagnose Demenz erfolgt als Ausschlussdiagnose, also man checkt alles Stoffwechsel, Hirn, Rückenmark, CT, MRT, etc.. Wenn alles okay, bleibt die Diagnose Demenz, die je nach Fortschritt der Krankheit im CT/MRT bildhaft erkennbar ist. Fazit: Untersuchungen fortsetzen und ihn eventuell auch unter einem Vorwand von weiteren Untersuchungen überzeugen. Bei meiner Frau waren 2mal 3 Wochen Aufenthalt in der Neurologie erforderlich, bis man Klarheit der Diagnose hatte. Dies ist normal in einem frühen Stadium. Fragen Sie doch mal in der Uniklinik oder bei der Alzheimer Gesellschaft nach einer Selbsthilfgruppe für Angehörige von Demenzerkrankte, dort würde Ihnen das Krankheitsbild verständlicher. Je nach Region im Hirn, kommen absonderliche Verhaltensweisen oder Wahn bei Demenzerkrankten vor.
Gruß Ulrich
wenn per Lumbalpunktion bereits Alzheimer ausgeschlossen wurde, würde ich mal die Medikation checken, Antidepressiva/Neuroleptika/Antipsychotika können ja so einiges verursachen, gerade was Bewegungs-Ticks angeht...
Es könnte aber natürlich auch eine andere Form der Demenz sein, konnte denn die Aachener Neurologie dazu auch beim 2. Termin nichts Konkretes sagen?!
Wurden dort schon diese standardisierten Demenz-Tests gemacht (Uhr malen usw.)?
Im Zweifel: weitere/andere ärztliche Meinung einholen, Selbsthilfegruppen befragen - und die Leute hier!
Mach dir auf jeden Fall jeden Tag Notizen, was alles ungewöhnliches passiert, das hilft oft bei der Diagnosestellung und auch später, wenn ihr ein Pflegetagebuch zur Beantragung der Pflegestufe braucht (wenn dein Vater irgendwann nicht mehr allein sein kann).
Weitere Fragen gerne hier!
Viel Erfolg...
Danke für deine Antwort..
Mittlerweile gabs einen Vorstellungstermin bei Prof. schulz im Uniklinikum Aachen. ja es wurden auch die üblichen Tests gemacht.Wie ich erwartet habe,hat. Die aber für seine Situation gut hinbekommen [Uhr malen, Rechenaufgabe,dreidimensionales Denken..) In de Auswertung liegt er im Bereich einer leichten kognitiven Demenz.
Allerdings sind die Symtome im Alltag massiv.So schläft er meist bis 15 uhr, will sich
Nicht Duschen oder anziehen, ist manchmal dann schon nach 2 Stunden so erschöpft, dass er wieder tief schläft bis zum nächsten Morgen.Auch ist es schon vorgekommen, dass nachdem er gegessen hat, 5 min. Später endlich mal was zu essen verlangt, weil er vergisst dass wir Grade gegessen haben. Er sieht das nicht ein, und fest von seiner Meinung überzeugt.Wenn man ihn alleine lässt, macht er keinen Unfug, sondern will sofort ins Bett.
er soll jetzt 4 Wochen lang ein starkes Antidepressiva einnehmen, da der Professor zu 80 Prozent davon überzeugt ist, dass es sich um eine psychische Erkrankung kombiniert mit einer Demenz handelt. dafür würde auch sprechen, dass die Krankheit quasi über Nacht, mindesten doppelt so stark ausgeprägt ist.
nach Ablauf von 4 Wochen wird er (weil Privatpatient)nochmals stationär aufgenommen und mrt und nochmals lumbalpunktion gemacht. auch die psychischen Aspekte werden geklärt. Es scheint unheimlich schwierig zu sein ein klares Krankheitsbild abzugrenzen.
Gruss Chris.
die beschriebene Vorgehensweise entspricht der Ausschlussdiagnostik bei Demenz. Es wird jetzt quasi mit Psychopharmaka der Verdacht auf weitere psychische Erkrankungen erhärtet oder ausgeschlossen, um die verbleibenden Störungen als Demenz oder eben nicht diagnostizieren zu können. Es ist auch denkbar, dass vorerst nur ein Verdacht besteht und eine weitere Untersuchung in z.B. 6 Monaten erst mehr Klarheit verschafft.
Einfach die Tage mit ihm genießen und kein Untersuchungsdrama starten. Jeder Tag ist kostbar, auch wenn jeder Tag anders ist und da Demenz nicht heilbar, gibt es auch keine Eile....
Gruß Ulrich
Ich bin sowohl neu hier im Forum als auch im Bereich Demenz. Ein bisschen kenne ich mich aus, da ich Auszubildende in der Logopädie bin und solche Patienten sprachtherapeutisch schon begleitet habe. Doch jetzt meine ich, selbst eine Angehörige in der Familie zu haben, die diese Erkrankung gerade entwickelt. Es betrifft meine Tante und sie liegt mir von allen in der Familie am meisten am Herzen, was das Ganze nicht gerade leichter macht :( :(.
Sie ist 71 Jahre alt und meint immer: mir geht´s gut. Ja haha!! Was soll ich denn bitte auf so was antworten? Es macht mich einfach soooo wütend!!! Sie hat bestimmte Vorerkrankungen, die die Demenzprognose "verbessern" könnten, aber ohne ärztliche Diagnose bleibt alles so vage.
Ich weiß, dass man nicht mehr lange warten sollte, aber ich kann sie doch auch nicht zwingen zum Arzt zu gehen, wenn sie selbst das nicht möchte und meint, dass alles okay ist.
Wie würdet ihr in meiner Situation reagieren?
Liebe Grüße,
lienelein
meine Tante war jetzt ein paar Tage bei mir zu Besuch. Erst wollte ich sie gar nicht kommen lassen, doch dann habe ich beschlossen, die Zeit mit ihr zu genießen. Dies gestaltete sich allerdings sehr schwierig. Sie ist ja noch nicht diagnostiziert worden und daher wird das Thema von mir momentan nicht weiter thematisiert, womit ich aber auch nicht gerade glücklich bin :(.
Es ist sehr schwierig, mit dieser Situation umzugehen. Ich bräuchte jemanden in der Familie, der mir den Rücken stärkt, mit meiner Tante offen zu sprechen. Doch ich glaube, dass mich viele hassen würden, wenn ich dieses "offene Feuer" eröffnen würde.
Wie würdet ihr mit meiner Situation umgehen?
Lienelein
was am verhalten deiner Tante bestärkt dich in dem Verdacht, dass sie unter Demenz leidet?
Könntest du sie nicht zu einem Arztbesuch überreden, indem du ihr sagst, dass es vielleicht ein Medikament gibt, das ihr gegen ihre Vergesslichkeit hilft?
Meiner Erfahrung nach wissen Demenzkranke um ihren kognitiven Zustand (zumindest während des Anfangsstadiums). Sie entwickeln Strategien um ihr Umfeld zu täuschen, legen sich ein strenges Korsett beim Tagesablauf zu. Für meinen Vater war es keine Überraschung, als er letztendlich vom Arzt die Bestätigung seines Verdachtes erhielt ...
Alles Liebe für dich und deine Tante
LG
Xanthippe