Nähere Angehörige wissen alles besser...

Hallo.Ich wohne seit einem Jahr mit meinem Mann und Eltern in einem Haus.Eine gute und gezielte Entscheidung um die Eltern zu unterstützen.Meine Mutter hat seit 25 Jahren MS und mein Vater entwickelt eine Demenz.Auf Grund einer erwerbsminderungsrente bin ich täglich daheim, wir machen viel für meine Eltern und ich meine wir begleiten die beiden liebevoll. Oft zu lasten meiner Gesundheit.Dann kommt meine Schwester zu Besuch, sieht alles 2 Stunden und weiss gleich vieles besser.Das ich jeden Tag mir den Ar... aufreisse, was ich gerne mache, wird nicht gewürdigt.Kennt das jemand?
Mich nervt das mehr, als alles andere.Und das beste ist, ich fange sofort an mich für alles zu rechtfertigen.Hat jemand einen Tipp? Danke.LG

Kommentare

  • Hallo.
    Seit einiger Zeit lese ich mir immer wieder Ihre Zeilen durch.
    Ich bin auch so eine Schwester die weit weg ist (rund 600 km) und ab und zu zu Besuch kommt.
    Unsere Mutter hat seit über 4 Jahren Demenz.
    Es ist für alle total schwierig. Aber im Vordergrund steht doch eigentlich den Eltern einen einigermaßen netten Lebensabend zu gestalten, so das jeder damit gut Leben kann, ohne schlechtes Gewissen.
    Einfach wissen, es läuft, sie sind versorgt. Wenn dann ein Geschwisterteil Vorort ist um so besser.
    Aber so einfach geht es im Leben manchmal nicht.
    Ich rufe jeden Abend nach der Arbeit die Eltern an, um zu erfragen wie es ihnen geht, was für Probleme sie haben oder ob ich übers Internet etwas versorgen kann. Sei es Arznei oder Dinge des täglichen Bedarfs.
    Ich rede mit ihnen wenn sie sich streiten oder bestimmte Dinge nicht verstehen und beruhige Mutti wenn sie Angst oder Panick-Attacken hat.
    Wenn es die Zeit erlaubt besuchen wir sie am Wochenende.
    Das ist das was ich aus der Ferne tun kann.
    Meine Schwester mit ihrer Familie ist Vorort, sie wohnt ca. 15 min. entfernt. Sie leistet die Praxis.
    Klingt ja alles ob es prima laufen würde.
    Meine Schwester ist ein sehr verschlossener Mensch, ich weiß nicht wie sie denkt oder fühlt und das belastet mich sehr. Es geht um unser Eltern und da wäre es besser man ist sich einig und zieht an einen Strang. Denn gerade in den Gesprächen mit den Eltern könnte ich vieles managen, wenn ich mehr von ihr wüsste. So kommt es zwischen uns oft zu Missverständnissen.
    Aus der Ferne oder wenn man nicht immer mit dem Jenigen zusammen ist, fallen einen manchmal Dinge auf die hilfreich sind, die im täglichen Umgang untergehen oder man nicht sieht, wie betriebsblind. Nicht böse gemeint.
    So halte ich mich in vielen Dingen neuerdings raus, weil ich eben nicht immer alles besser wissen will, aber das ist auch nicht richtig.
    Ich möchte Ihnen damit sagen, Sie brauchen sich nicht zu rechtfertigen oder beleidigt sein, Sie tun das für Sie Richtige. Gut gemeinte Ratschläge nehmen Sie an überdenken Sie und entweder Sie nehmen sich etwas draus oder werfen Sie über Bord. Solange wie es sich für die Eltern gut anfühlt ist doch alles okay.
    Machen Sie sich nicht so viele Gedanken über andere Meinungen, es geht um sie und es gibt kein richtig oder falsch. Nur wer mit sich im reinen ist kann anderen helfen.
    Ich freue mich immer wieder, wenn meine Mutti völlig verweint am Telefon ist und ich sie nach einer Weile beruhigen kann und sie wieder lacht. Meine Schwester hilft dafür bei Umräum arbeiten und das ist auch wichtig und prima.
    Jeder tut sein bestes. Vertrauen und Miteinander ist ich glaube das wichtigste für alle Angehörigen.
    Liebe Grüße
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