Auswirkung von Schmerzen

LolaLola
in Frühbetroffene tauschen sich aus
Hallo Zusammen,

ich wollte mal in die Runde fragen, wie sich bei Eueren Angehörigen körperliche Schmerzen auf den mentalen Zustand auswirken.

Bei meinem Mann kam es zu massiven Kreuzschmerzen mit einer stationären Behandlung. Er ist zwar zum Glück noch völlig orientiert, was fremde Räumlichkeiten angeht, dennoch hatte ich den Eindruck, dass sich sein geistiger Zustand auf Grund der Schmerzen plötzlich verschlechterte.

Diese Beobachtung habe ich nun schon zum wiederholten Mal gemacht. Bei massiven Zahnschmerzen war es auch rapide schlechter. Hat sich zum Glück wieder gegeben.

Hat von Euch auch schon jemand die Beobachtung gemacht, dass Schmerzzustände die Kognition verschlechtern?

Danke Euch für Antworten im Voraus!

Lola

Kommentare

  • Thomas1966Thomas1966
    Hallo Lola,

    hier ein ganz klares Ja -
    bei meiner Mutter hatte ich den Eindruck,
    daß die ständig präsenten Schmerzen - bei Ihr in beiden Füßen, die stark deformiert und nicht sinnhaft operabel sind - sie ständig sehr stark beschäftigten - in dem Sinn, dass nach Abhilfe gesucht wird und gleichzeitig Sorgen und Ängste vor kommenden Schmerzen entstehen -
    in Summe fordert das eine große Menge an Energie vom Betroffenen ab und -
    auch ich habe das öfters bemerkt - geht zu Lasten der bis dahin vorhandenen Konzentrationsfähigkeit und weiteren kognitiven Bereiche.

    Schmerzmittel als Lösung sind zzt. nur bedingt tauglich - zu stark dosiert wird der Schmerz und auch der Betroffene stark "gedämpft", also versuchen wir den Mittelweg zwischen schmerzlindernden Medikamenten
    ( hier macht tatsächlich der Versuch etwas klug, Aspirin geht bei meiner Mutter garnicht, Paracetamol hingegen als Prävention z.B. vor einem Spaziergang sehr gut, Novaminsulfon , Tilidin u.ä. haben wir aufgrund der starken auch den Allgemeinzustand "dämpfenden" Effekten - gerade auch hinsichtlich kognitiver Fähigkeiten - ganz abgesetzt ) und schmerzlindernden physiotherapeutischen Massnahmen ( Massagen, Reizstrom, Akkupunktur ) zu finden.

    Gleichsam auch ein "Ja" hinsichtlich der Verbesserung der Gesamtsituation, nachdem wir die Schmerzen gut therapieren konnten ( die Konzentrationsfähigkeit hat sich gebessert, auch Defizite hinsichtlich der Orientierung, Wortfindung - also eigentlich aller Bereiche - haben sich nach meiner Beobachtung wieder ein wenig in den Bereich vor den starken Schmerzphasen zurück entwickelt ) - insofern ist es ganz wichtig, früh genug Schmerzustände zu erkennen und dann ggf. auch mit viel Geduld das für unsere Betroffenen optimale "Paket" zu bilden

    Viele Grüße und alles Gute
    Thomas
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