Vorstufe von Alzheimer???

Hallo, habe mich heute angemeldet. Ich bin 57 Jahre alt und habe seit etwa 2011 Probleme mit dem Kurzzeitgedächnis. (Bis 2005 hatte ich öfter längere depressive Phasen, was schließlich zu meiner Berentung führte. Danach wurde es viel besser.) Zu der Vergesslichkeit hinzugekommen sind seit etwa einem Jahr Wortfindungsstörungen, ich kann während Gesprächen manche Gegenstände nicht benennen oder aber es kommt ein "verdrehtes" Wort heraus.
Konzentrationsprobleme hab ich auch und manche Fernsehfilmhandlungen verstehe ich nicht mehr. In letzter Zeit bin ich auch häufig gereizt und in meiner Wortwahl etwas agressiv.
Nun habe ich eine Gedächnisambulanz kontaktiert. Die haben zurückgerufen und vor einem Termin erstmal eine Blutabnahme und ein Schädel-MRT von mir erbeten. Letzteres erfolgt Ende August.
Ich habe Schiss, dass meine kognitiven Defizite die Vorstufe zu Alzheimer sein könnten. Habt ihr da eigene Erfahrungen, bzw mit euren Angehörigen? Hats da auch so angefangen?

Herzliche Grüße
aus Niedersachsen

Alle Namen, mit denen ich mich anmelden wollte, waren schon vergeben, deshalb habe ich nun anonymos gewählt, also bitte nicht wundern.

Kommentare

  • Schade, dass mir bisher niemand geantwortet hat. Vielleicht findet sich ja noch jemand. Allen ein schönes Wochenende!
  • Lieber Anonymos,

    ich kann Deine Enttäuschung verstehen, dass noch niemand geantwortet hat. Manche finden monatelang keine Reaktion, aber das heißt nicht, dass keiner den Beitrag gelesen hat. Im Forum finden sich vor allem Angehörige von Demenzkranken mit Betroffenen in allen Stadien der Krankheit. Wenn man die Beiträge etwas durchforstet, so kann man erkennen, dass sich die Probleme oft sehr ähneln und die Leser vermutlich oft ratlos sind, was man den Fragern antworten soll. Z.B. Deine Anfrage: Was soll man darauf antworten? Selbst wenn Dein Verdacht auf beginnende Alzheimer-Erkrankung richtig wäre, könnten die meisten Leser nur für Dich im Moment Trauriges berichten. Das heißt nicht, dass alles an der Krankheit durchgehend traurig ist. Wenn aber jemand wie Du noch vor der Diagnose steht, dann sieht er möglicherweise nur den Schrecken und man möchte ihn auf keinen Fall unnötig deprimieren.

    Wie Du ja sicher schon recherchiert hast, gibt es viele verschiedene Demenzen, die oft in Mischformen auftreten und nicht ganz eindeutig zu klären sind. Aus der Schilderung Deiner Symptome schließe ich, dass Du nicht nur an Alzheimer denkst. Möglicherweise sind aber Deine Symptome noch ganz im normalen Bereich des Älterwerdens. Hast Du schon mit Deinen Verwandten und Freunden darüber gesprochen? Ist denen schon etwas ungewöhnliches aufgefallen?

    Man kann Dir nur raten, zunächst einmal die gewünschten Untersuchungen machen zu lassen.

    Ich wünsche Dir, dass sich Deine Befürchtungen zerstreuen und Du noch viele ungetrübten Jahre vor Dir hast. Falls die Untersuchungen aber ein anderes Ergebnis bringen, dann wünsche ich Dir liebevolle Unterstützung und Begleitung, wenn es nötig wird. Auf jeden Fall aber solltest Du die rechtlichen Dinge regeln - Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung usw. - das sollte jeder tun.

    Herzliche Grüße
    Gunila
  • Hallo Gunila,

    danke für deine Antwort und deine guten Wünsche!
    Ja, meine Frau und meine Kinder haben auch schon festgestellt, dass ich oft ziemlich vergesslich bin und natürlich fallen die Wortfindungsstörungen ebenfalls auf.

    Mal sehen, was das MRT und der Test in der Gedächtnisambulanz ergibt. Dann melde ich mich wieder.

    Herzliche Grüße!
  • Hallo Anonymus,
    das Schädel-CT ist eine sichere Methode der Ursachenfindung.
    Neurologisch sollten Nebenwirkungen von evtl. Einnahme von Medikamenten ausgeschlossen werden.
    LG und alles Gute
    Monika
  • Hallo Monika,

    das MRT gestern nachmittag hat nichts Auffälliges ergeben, sagte der Arzt.

    An Medikamenten nehme ich Valproat 500 (1 Tablette), ASS 100, L-Thyrox (1 Tablette) und Enalapril (1 Tabletten). Habe meine Hausärztin schon drauf angesprochen wegen Nebenwirkung, sie meinte, das hätte sie eigentlich bei den Medikamenten noch nicht erlebt.

    LG
    Peter
  • Ein neuer Versuch wäre Blutwerte prüfen zu lassen Schilddrüse, Vitamin B, D)
    LG
    Monika
  • Hallo Peter:

    Auszug Nebenwirkungen Valproat:
    Störungen zentr. Nevensystem:
    Selten wurden, vor allem bei höherer Dosierung oder in Kombinationstherapie mit anderen Arzneimitteln gegen Anfälle, auch chronische Erkrankungen des Gehirns (Enzephalopathie) mit Störungen der Gehirnfunktionen einschließlich der geistigen Leistungsfähigkeit berichtet, deren Entstehungsmechanismus nicht ausreichend geklärt ist.
    Einzelfälle von Hirnleistungsstörung, einhergehend mit einer Schrumpfung des Gehirngewebes, die sich nach Absetzen des Arzneimittels zurückbilden, wurden ebenfalls berichtet.

    Du solltest das von Deinem Neurologen abklären lassen, vielleicht EEG, Durchblutung Halsschlagader usw.
    LG
    Monika
  • Ein neuer Versuch wäre Blutwerte prüfen zu lassen Schilddrüse, Vitamin B, D)
    LG
    Monika


    Hallo Monika,

    großes Blutbild wurde kurz vorm MRT gemacht, alles in Ordnung.
    Das andere werde ich ansprechen.

    Liebe Grüße und danke für die Tipps
    Peter
  • So, letzte Woche war ich in der Gedächtnisambulanz in Hannover. Drei Stunden dauerte das Ganze, mit mehreren Tests und Untertests.
    Als ich den Diplom-Psychologen am Ende fragte, ob er schon irgendetwas sagen könne, meinte er, er vermutet, ich habe eine unterschwellige Depression. Habe ja seit meinem 15 ´ten Lebensjahr immer wieder z.T. langanhaltene depressive Phasen gehabt.
    Gestern hat er mich angerufen, er habe die Tests ausgewertet. Ich solle mir keine Sorgen wegen einer beginnenden Demenz machen. Alles weitere besprechen wir dann beim nächsten Termin Anfang Oktober.

    Liebe Grüße
    Peter
  • Das Nachgespräch hat ergeben: keine Hinweise für beginnende Demenz, der Dipl. Psychologe meinte, das Ergebnis deutet eher auf eine leichte Depression hin.

    LG
    Peter
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