Schwankungen bei Demenz
Hallo ich bin neu hier und habe eine allgemeine Frage zum Verlauf der Demenz:
Es geht um eine 89-Jährige, der bereits vor über einem Jahr Demenz diagnostiziert wurde, was aber "für Aussenstehende" nicht gleich ersichtlich war, da sie einen recht fitten Eindruck machte. Das einzig "Auffällige" war, dass sie unheimlich misstrauisch war, ja richtig böse mit ständigen, unhaltbaren Vorwürfen gegen andere, aber trotzdem von bestimmten Personen sehr leicht zu beeinflussen. Hatte aber auch Wahnvorstellungen (sah jede Nacht eine bestimmte Person, die sie nicht leiden konnte, im Zimmer ihres Pflegeheims,die ihre Sachen klaute).
Dann stürzte diese Person vor ca. 6 Monaten schwer und war danach in einem sehr schlechten geistigen Zustand, fast schon wie Wachkoma. Sie reagierte überhaupt nicht mehr, trank und aß fast nichts und sprach kein einziges Wort, so dass die Schwestern im Heim sie bereits aufgegeben hatten.
Nach ca. 1 Woche erholte sie sich wider Erwarten, war aber geistig in einer komplett anderen Welt. Seither will sie sich ständig entkleiden und tut dies auch, wenn sie nicht dementsprechend angezogen wird (trägt nun eine Art Strampelanzug). Sie sitzt im Rollstuhl, da sie nicht mehr ohne Hilfe laufen kann und ist dort auch fixiert, weil sie sonst ständig aufstehen würde und nur noch stürzt. Eine Unterhaltung war mit ihr nicht mehr möglich auch die richtigen Worte zu finden fielen ihr unglaublich schwer und strengten sie total an.
Nun plötzlich hat sie ihre Sprache wieder gefunden und man kann sich fast schon normal mit ihr unterhalten. Sie sagt Sachen, von denen man niemals glaubte, dass sie sich daran noch erinnern könnte, erzählt aber Dinge vom gleichen Tag die nicht stimmen. Ich weiß, dass dies schon ein Zeichen von Demenz ist, dass sie lange zurückliegende Sachen noch weiß und das Kurzzeitgedächtnis versagt, aber dass sie wieder fast normal sprechen kann ist bemerkenswert und sie kann auch wieder schimpfen, was vorher komplett uninteressant war!
Nun würde mich aber mal interessieren, wenn doch anscheinend in den letzten Monaten das Hirn so dermaßen abgebaut hat, wo kommt dann diese plötzliche Besserung her? Können bereits abgestorbenen Hirnareale sich wieder erholen oder glaubt ihr, dass sie im Heim plötzlich irgendein Medikament bekommt? Es ist aber dann sicherlich nichts was sie ruhig stellt, sondern eher was aufpusht! Denn sie ist schon wieder, wie früher, nur am motzen und stänkern was ihr alles nicht passt! Können uns diese rapide Besserung nicht erklären oder ist dies nur ein Phase?
LG
PenelopeCh
Es geht um eine 89-Jährige, der bereits vor über einem Jahr Demenz diagnostiziert wurde, was aber "für Aussenstehende" nicht gleich ersichtlich war, da sie einen recht fitten Eindruck machte. Das einzig "Auffällige" war, dass sie unheimlich misstrauisch war, ja richtig böse mit ständigen, unhaltbaren Vorwürfen gegen andere, aber trotzdem von bestimmten Personen sehr leicht zu beeinflussen. Hatte aber auch Wahnvorstellungen (sah jede Nacht eine bestimmte Person, die sie nicht leiden konnte, im Zimmer ihres Pflegeheims,die ihre Sachen klaute).
Dann stürzte diese Person vor ca. 6 Monaten schwer und war danach in einem sehr schlechten geistigen Zustand, fast schon wie Wachkoma. Sie reagierte überhaupt nicht mehr, trank und aß fast nichts und sprach kein einziges Wort, so dass die Schwestern im Heim sie bereits aufgegeben hatten.
Nach ca. 1 Woche erholte sie sich wider Erwarten, war aber geistig in einer komplett anderen Welt. Seither will sie sich ständig entkleiden und tut dies auch, wenn sie nicht dementsprechend angezogen wird (trägt nun eine Art Strampelanzug). Sie sitzt im Rollstuhl, da sie nicht mehr ohne Hilfe laufen kann und ist dort auch fixiert, weil sie sonst ständig aufstehen würde und nur noch stürzt. Eine Unterhaltung war mit ihr nicht mehr möglich auch die richtigen Worte zu finden fielen ihr unglaublich schwer und strengten sie total an.
Nun plötzlich hat sie ihre Sprache wieder gefunden und man kann sich fast schon normal mit ihr unterhalten. Sie sagt Sachen, von denen man niemals glaubte, dass sie sich daran noch erinnern könnte, erzählt aber Dinge vom gleichen Tag die nicht stimmen. Ich weiß, dass dies schon ein Zeichen von Demenz ist, dass sie lange zurückliegende Sachen noch weiß und das Kurzzeitgedächtnis versagt, aber dass sie wieder fast normal sprechen kann ist bemerkenswert und sie kann auch wieder schimpfen, was vorher komplett uninteressant war!
Nun würde mich aber mal interessieren, wenn doch anscheinend in den letzten Monaten das Hirn so dermaßen abgebaut hat, wo kommt dann diese plötzliche Besserung her? Können bereits abgestorbenen Hirnareale sich wieder erholen oder glaubt ihr, dass sie im Heim plötzlich irgendein Medikament bekommt? Es ist aber dann sicherlich nichts was sie ruhig stellt, sondern eher was aufpusht! Denn sie ist schon wieder, wie früher, nur am motzen und stänkern was ihr alles nicht passt! Können uns diese rapide Besserung nicht erklären oder ist dies nur ein Phase?
LG
PenelopeCh
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Kommentare
ich glaube, es weiss Keiner so genau, was in den Köpfen der Demenzkranken vor sich geht. Mein Mann kennt mich manchmal garnicht und nach einer gewissen Zeit sehe ich bei ihm die Freude im Gesicht, wenn er mich wieder erkennt und fragt mich auch noch wo ich denn so lange war. Morgens wacht er auf und weiss nicht wo er sicht befindet, am nächsten Morgen ist er völlig klar. Meistens kann mann kein Wort verstehen von dem was er versucht zu sagen, dann auf einmal kommen ein paar gute Sätze, sogar mit Sinn. Mein Mann ist 63.
ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Geduld und Kraft
liebe Grüsse
Katharina
das war bei meinem Vater auch ähnlich (er ist leider vor fast 4 Wochen verstorben...). Die letzten 2 Jahre gab es sehr starke Schwankungen seiner geistigen Wachheit, auch als er noch zuhause wohnte. Es gab Tage, an denen er mich nicht erkannte und es ihm teilweise erst nach einer halben Stunde dämmerte.
Noch wenige Wochen vor seinem Tod hatte er bei einem Besuch kurzzeitig eine extrem wache Phase, erzählte klar Dinge aus seinen früheren Hobbies und zeigte mit seinen Fingern typische Handbewegungen (sonst zitterte er nur stark und war nicht mehr in der Lage, eine Zahnbürste richtig zu halten) sodass ich es letztendlich kaum glauben konnte, wie er so rapide wieder abbauen konnte, dass er uns verließ.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie vie Kraft. Es ist sehr schmerzhaft, mit dieser Erkrankung als Angehöriger leben zu müssen.
Viele Grüße
Hubi
Inzwischen ist ihr Zustand tatsächlich wieder schlechter geworden. Sie reagiert fast gar nicht mehr, ist ständig müde und schläft fast den ganzen Tag. Beim Schlafen atmet sie schwer. Die Schwestern holen sie immer seltener in den Aufenthaltsraum, weil ihr schlichtweg die Kraft zum Sitzen fehlt. Es ist schon Wahnsinn, was im letzten Lebensabschnitt in einem Menschen und mit einem Menschen passiert! ich glaube aber nicht, dass sie aus dem jetztigen Zustand nochmal rauskommt....... :-( obwohl wissen kann man's auch nicht, sie war schon immer recht zäh, aber 89 ist auch ein stattliches Alter !!
Danke für die guten Wünsche!
LG
Penelope