Heim: Ja oder Nein
Hallo zusammen,
vor ca. 1 1/2 Jahren wurde bei meiner Mutter (67Jahre) Demenz festgestellt.
Mittlerweile handelt es sich um eine mittelschwere- schwere Demenz. Zum Glück lebt sie in ihrer eigenen Welt und alles ist für sie in Ordnung und schön.
Meine Schwester und ich haben die Betreuung übernommen, was ziemlich zeitintensiv ist.
Manchmal weiß ich einfach nicht weiter, da mein ganzen Leben sich auf meine Mutter bezieht. Ich mache es gerne, allerdings vermisse ich ein wenig mein eigenes Leben.
Arzttermine, Medikamentenstellung, Kochen, Hygiene (Beim Waschen, Zähneputzen usw.) Einkaufen und Haushalt werden komplett von mir und meinen Vater getragen (sie sind getrennt). Meine Schwester kann die Vorort- Betreuung nicht vornehmen, da sie weiter weg wohnt.
Meine Überlegung ist, ob wir meine Mutter ins Heim geben sollten. Da sie Orientierungsschwierigkeiten, schlechte bis gar keine Gesichtserkennung (bei Leuten, die sie länger nicht gesehen hat), kein Zeitgefühl, Schwierigkeiten bei der Körperhygiene usw. hat. Sie ist mittlerweile wie ein kleines Kind, dass ebenfalls Hilfe beim Anziehen braucht.
Ich habe einfach Angst vor dem Tag an dem sie uns nicht mehr erkennt und welche Veränderungen noch kommen werden.
Ich weiß, dass dieser Forum mir nicht meine Entscheidungen oder meine Traurigkeit über die Situation abnehmen kann.
Dennoch hoffe ich auf Rückmeldungen, welche Erfahrungen ihr mit Heimen macht.
Bzw. ob es eine Entlastung gibt und wie man damit umgeht, seine Mutter in ein Heim geben zu müssen.
Danke im voraus.
Lg
Tine
vor ca. 1 1/2 Jahren wurde bei meiner Mutter (67Jahre) Demenz festgestellt.
Mittlerweile handelt es sich um eine mittelschwere- schwere Demenz. Zum Glück lebt sie in ihrer eigenen Welt und alles ist für sie in Ordnung und schön.
Meine Schwester und ich haben die Betreuung übernommen, was ziemlich zeitintensiv ist.
Manchmal weiß ich einfach nicht weiter, da mein ganzen Leben sich auf meine Mutter bezieht. Ich mache es gerne, allerdings vermisse ich ein wenig mein eigenes Leben.
Arzttermine, Medikamentenstellung, Kochen, Hygiene (Beim Waschen, Zähneputzen usw.) Einkaufen und Haushalt werden komplett von mir und meinen Vater getragen (sie sind getrennt). Meine Schwester kann die Vorort- Betreuung nicht vornehmen, da sie weiter weg wohnt.
Meine Überlegung ist, ob wir meine Mutter ins Heim geben sollten. Da sie Orientierungsschwierigkeiten, schlechte bis gar keine Gesichtserkennung (bei Leuten, die sie länger nicht gesehen hat), kein Zeitgefühl, Schwierigkeiten bei der Körperhygiene usw. hat. Sie ist mittlerweile wie ein kleines Kind, dass ebenfalls Hilfe beim Anziehen braucht.
Ich habe einfach Angst vor dem Tag an dem sie uns nicht mehr erkennt und welche Veränderungen noch kommen werden.
Ich weiß, dass dieser Forum mir nicht meine Entscheidungen oder meine Traurigkeit über die Situation abnehmen kann.
Dennoch hoffe ich auf Rückmeldungen, welche Erfahrungen ihr mit Heimen macht.
Bzw. ob es eine Entlastung gibt und wie man damit umgeht, seine Mutter in ein Heim geben zu müssen.
Danke im voraus.
Lg
Tine
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Kommentare
dein Vorhaben ist eine Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann. Leider. Ich kann nur so viel sagen, dass eine solche Betreuung und Pflege selbst zu übernehmen, definitiv an die Substanz geht und ein eigenes Leben nicht mehr vorhanden ist. Dies mussten wir auch mit unserer 80-jährigen Mutter durchmachen, bis wir uns dazu entschlossen, über eine sehr seriös arbeitende deutsche Vermittlungsagentur, die wirklich zu empfehlen ist, eine legal hier eingesetzte polnische Betreuerin zu besorgen. Seit dem läuft es trotz Demenz und kindlichem Verhalten bei unserer Mutter mit der Betreuerin super. Die wäscht sie, zieht sie an und aus, kocht, putzt und eben alles, was im Haushalt zu machen ist. Wir können endlich wieder atmen und auch mal Urlaub machen. Wir hätten es nicht besser treffen können, mit unserer Entscheidung.
Ein Heim käme für uns nie infrage, denn dort sind sich die Alten und Kranken wegen Pflegekräftemangel weitestgehend selbst überlassen und dämmern so dahin. Dies haben wir im Bekanntenkreis leider mehrmals miterleben können.
Da stand abends um 18 Uhr noch das Mittagessen auf dem Tisch im Zimmer, weil der demente Herr nichts damit anzufangen wusste und sich niemand um ihn kümmerte. Schon traurig, was da abgeht. Oftmals sind Heime nach außen hui und hintenrum pfui. Niemals würden wir dies unserer Mutter antun.
Eine Entlastung ist dies auch nicht, denn gerade wegen der Umstände in den Heimen, fahren unsere Bekannte jeden Tag mehrmals hin und finden auch keine Ruhe, außer dass sie nachts ungestörter schlafen können. Tagsüber arbeitet aber das Gewissen.
Und außerdem: Finanziell ist es auch heute noch ein erheblicher Unterschied, ob jemand im Heim ist oder zuhause eine osteuropäische Betreuerin hat - ein halbwegs gescheites Heim kostet gut 3.000.- Euro, während wir für die Betreuerin knapp 2.000.- bezahlen. Dabei das Pflegegeld von ca. 440.- noch berücksichtigt und das Geld für Verhinderungspflege von jährlich 1.612.- Euro (umgerechnet auf den Monat ca. 133.- E), kostet uns die Betreuerin keine 1.500.- Euro. Und diese sind uns unsere Mutter einfach wert. Zwar lebt sie auch in Ihrer Welt, aber doch in der Welt, die sie kennt: In ihrem Zuhause. Das ist uns wichtig, denn man darf nicht glauben, dass der Demente dies nicht merkt, dass er nicht da ist, wo er eigentlich immer war.
So, jetzt habe ich dir viel erzählt - ob es dir hilft, kann ich natürlich nicht beurteilen. Hoffe, dass du eine Entscheidung triffst, mit der du auch leben kannst. Wenn du noch Fragen hast, schreibe einfach.
Viele Grüße,
Joe
hatte gestern noch vergessen, dir den Tip zu geben, dich einmal für den Fall, dass du deine Mama nicht ins Heim geben willst, an die Agentur zu wenden, mit der wir die ganze Zeit schon gute Erfahrungen in der Vermittlung von polnischen Pflegerinnen machen. Hier kannst du auch für einiges unter dem Preis, den wir für eine Betreuerin mit "guten Deutschkenntnissen" bezahlen, so ab ca. 1.800.- eine Betreuerin mit Grundkenntnissen oder Grund-kommunikativen Sprachkenntnissen bekommen. Ziehst du davon noch das Pflegegeld und die Verhinderungspflege ab, dann kostet dich eine solche Betreuerin, mit der es zweifellos auch gut funktioniert (Bekannte von uns haben eine Dame mit weniger Deutschkenntnissen), noch um die 1.300.- €.
Wenn du so etwas in Erwägung ziehst, dann schaue einfach mal unter www.rundumpflege24.de rein und informiere dich zumindest mal telefonisch. Diese Vermittlungsagentur können wir absolut empfehlen. Sind sehr offen, hilfsbereit und vor allem seriös, worauf es in diesem Gewerbe sehr ankommt. Die vermitteln nur in Polen angestelltes Personal, das mit der Entsendebescheinigung A1 nach Deutschland kommt. Versuchs einfach mal.
Viel Glück in der Entscheidungsfindung und eine gute Zeit.
Joe
ich habe früher auch immer gesagt, "ein Heim kommt nicht in Frage", zwischendurch war ich aber kurz davor, meinen Mann in ein Heim zu bringen, weil ich einfach nicht mehr verkraftet habe. Und das trotz osteuropäischer Haushaltshilfen, bei uns hat es leider nicht auf Anhieb geklappt, ich hatte 7 verschiedene Frauen, mit 6 von Ihnen war ich nicht zufrieden, ich glaube nicht, dass ich zu anspruchsvoll bin. Es wollten allerdings auch alle nicht bleiben, weil mein Mann überhaupt nicht mehr laufen und stehen kann und daher vom Bett in den Rollstuhl und zurück (auch zum Windeln wechseln) gehoben werden muss, das war den Frauen zu anstrengend.
Mit einem Heim hatte ich allerdings die selben Probleme Joe, selbst mit den besten Absichten und Anstrengungen ist eine individuelle Betreuung meiner Meinung nach nicht möglich, ich würde dann auch mindestens jeden 2. Tag hinfahren und ein schlechtes Gewissen hätte ich außerdem.
Seit Januar habe ich über private Kontakte (Zufall!) einen Pfleger aus Mittelamerika gefunden, er ist bei mir angestellt für 8,50€/Stunde, also komplett mit Sozialversicherung und allem. Er wohnt jetzt auch bei uns, ist also im Bedarfsfall auch nachts verfügbar. Nicht billig, aber ich bin sehr froh, dass ich so lange ausgehalten habe, denn er kümmert sich vorbildlich um meinen Mann.
Ich würde dir deshalb auch empfehlen, es zuerst mit "Fremdpersonal" zu Hause zu versuchen, da gibt es auch nicht die starke emotionale Belastung, das macht die Pflege und Betreuung etwas einfacher. Meine schlechten Erfahrungen habe ich geschrieben als "Vorwarnung", dass es vielleicht nicht gleich mit der 1. oder 2. Pflegerin gut funktioniert, dafür aber wahrscheinlich dann mit der nächsten, ausprobieren lohnt sich.
Und wenn es doch nicht geht, ist es auch völlig ok, wenn ihr euch dann doch für ein Heim entscheidet. Ich wünsche dir viel Kraft und viel Glück bei der Suche nach einer guten Betreuung für deine Mutter.
Liebe Grüße
Christel