Bitte um Hilfe und Antworten

Guten Tag,
viele habe ich schon angeschrieben aber nie eine Antwort bekommen. Selbst wenn ein Problem nicht zu lösen ist, wäre es schön, beantwortet zu bekommen.
Meine Mutter , jetzt 92-Jahre, lebt seit 8 Jahren, nach dem versterben meines Vaters, im Heim. Die erste Phase der Alzheimer Erkrankung kam massiv zum Vorschein, als es meinen Vater nicht mehr gab. Ich als Tochter habe meine Eltern im Haus gehabt und meinen Vater haben wir bis zum Schluß gepflegt. Leider ist es meiner Mutter nicht vergönnt gewesen, bei uns zu bleiben, da wir sie nicht mehr allein im Haus lassen konnten.
Jetzt ist die Alzheimerphase so weit fortgeschritten, daß sie die Angehörigen, auch mich als Tochter nicht erkennt, schon ca. seit 3 Jahren. Sie hatte jetzt eine Humeruskopffraktur durch Sturz im Heim erfahren und bekommt Morphiumpflaster wegen der Schmerzen und Schmerztropfen, sie wird nicht mehr daran operiert, was wir auch richtig finden. Ißt und trinkt schon die letzten Jahre schlecht, verweigert aber fast alles, was wir ihr jetzt reichen. Sie kann ja nicht einordnen wer ihr die Schmerzen durch den Sturz angetan hat.
Das größte Problem für die Schwestern im Heim und auch für mich, ich bin täglich im Heim und erlebe es mit, wenn die Windeln naß sind und wir sie berühren, läßt sie niemanden an sich heran und es ist immer ein Kraftakt für alle, die Hygiene durchzuführen. Sicherlich wird sie auch teilweise in solchen Zuständen grob behandelt, hatte schon viele Hämatome an den Handgelenken und Klettriehmen habe ich auch schon entdeckt.
Es ist aber auch wirklich nicht möglich ,an meine Mutter in dieser Situation heranzukommen, sie entwickelt massiv Kräfte des Widerstandes. Es tut mir so weh, daß man als Personal dann wohl doch zu solchen Mitteln greifen muß, wie festhalten und rumdrücken. Was gibt es evtl. noch für Lösungen, es muß ja doch zum Wohl des Patienten selbst Notwendiges an ihm verrichtet werden.
Ich würde mich auch gern mit Betroffenen austauschen.
Vielen Dank für die Antwort
Sabine Bergner

Kommentare

  • Hallo Sabinebergner,
    meine mutter (78 Jahre) hat auch Alzheimer im Moment noch im mittleren Stadium. Sie ist allerdings ganz lieb und ruhig dabei, aber ihre Schwester (85 Jahre) lebt seit ca. 4 Jahren in einem Pflegeheim und zeigt die gleichen Symptome wie Deine Mutter. Es gibt Tage, an denen ist sie sehr friedlich und läßt sich waschen und anziehen, aber es gibt sehr viele Tage, an denen läßt sie sich kaum berühren. Die Pflegerinnen sind dann sehr oft zerkratzt und haben blaue Flecken, da sie sich auch gegen alle Maßnahmen wehrt. Ein Mittelweg ist auch noch nicht gefunden worden.
    Ich bin froh, dass meine Mutter so friedlich ist. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Kraft für die Zukunft.

    Lieben Gruß
    Katharina
  • Hallo Sabine,
    mein Vater ist im Februar verstorben, deshalb bin ich noch ganz selten im Forum.

    Glücklicherweise habe ich bei meinem Vater nur ganz kurzfristig solch eine Situation erlebt. Dafür gab es andere, schreckliche Situationen.
    So leid es mir tat, mußten wir meinen Vater mit Haloperidol (später war es noch ein anderes, gutes Mittel) ruhig stellen, sonst hätten wir zu Hause seine Pflege nicht bewerkstelligen können. Wir haben ihn zeitweise auch mit einem breiten Betttuch überden Bauch geschlungen am Sessel festgemacht, aber das war nur zu seinem eigenen Schutz.
    Alles Gute
    djinni
  • Ich bin Altenpflegerin und kenne solche Probleme.Was mochte deine Mutter früher gerne? Vielleicht hilft beruhgende Musik, oder wenn man mit ihr singt.Ein Kuscheltier oder sonst einen weichen Gegenstand zur Beruhigung in die Hand geben hilft manchmal.Es ist für alle schrecklich.
Anmelden oder Registrieren, um zu kommentieren.