Austausch mit jungen Angehörigen (20-30 Jahre)

Hey,

der Titel klingt iwie seltsam, aber ich würde mich gerne mit jüngeren Angehörigen über die Situation austauschen.
Ich selbst bin 26, mein Vater 64. Die Diagnose Demenz kam vor 1 1/2 Jahren. Probleme und die Vermutung, dass iwas nicht stimmt, gabs bestimmt schon 10 Jahre vorher.
In meinem Freundeskreis wissen nur ganz wenige Bescheid, schon allein weil ich keine Lust habe, dass der ArbG etwas erfährt und mich iwie besonders begutachtet. Und die, die es wissen, verstehen es nicht wirklich und vergleichen es mit ihrer 80-90 jährigen Oma, die Alzheimer hat...

Also versuche ich hier ein paar Angehörige zu treffen, die ungefähr im selben Alter sind & sich auch um einen Angehörigen kümmern.

Würde mich freuen, von euch zu hören.

Liebe Grüße Lau :)

Kommentare

  • Hallo Lau,

    bin selbst 23 und meine Mutter ist 61. Anzeichen, Probleme etc. gabs auch schon Jahre zuvor, Diagnose kam dann Anfang des Jahres, seit August befindet sich meine Mutter in einem Heim, die Krankheit schreitet bei ihr leider rasend schnell voran.

    Wenn Du Interesse hast, können wir uns gern mal austauschen.

    LG

    hannibalxyz
  • Hallo,

    ich betreue ebenfalls meine Mutter. Seit Anbeginn ihrer Krankheit.
    Leider wurde ihr die Diagnose bereits mit 55 Jahren gestellt. Ich selbst bin 29. Sehr gern würde ich mich bei Interesse mit euch austauschen.
    Leider gibt es wegen der Seltenheit des frühen Beginns der Krankheit auch in meinem Umfeld niemanden, der eine vergleichbare Situation erlebt hat.

    Beste Grüße
  • Hallo,

    ich betreue ebenfalls meine Mutter. Seit Anbeginn ihrer Krankheit.
    Leider wurde ihr die Diagnose bereits mit 55 Jahren gestellt. Ich selbst bin 29. Sehr gern würde ich mich bei Interesse mit euch austauschen.
    Leider gibt es wegen der Seltenheit des frühen Beginns der Krankheit auch in meinem Umfeld niemanden, der eine vergleichbare Situation erlebt hat.

    Beste Grüße




    Hallo Jupiter,

    das tut mir sehr Leid mit deiner Mutter. 55 ist wirklich viel zu früh...
    In meinem Umfeld gibt es auch niemanden, der etwas vergleichbares erlebt hat.
    Ich würde mich freuen, wenn wir uns mal austauschen.

    Viele Grüße
  • Guten Abend,

    unsere Mama hat leider Ende August diesen Jahres im Alter von 57 Jahren die Diagnose Alzheimer erhalten. Meine Schwester und ich sind 29 und 31 Jahre alt.
    Die Diagnose war/ist für uns alle ein Schlag. Mama ist sehr motiviert und macht alles erdenklich mögliche (Ergotherapie, Psychotherapie, Nahrungsergänzungsmittel, Medikamente, kognitives Training) um den jetzigen Stand so lange wie möglich halten zu können.
    Aber natürlich bleibt da im Hinterkopf ständig die Angst und Panik vor dem, was wann kommen kann/wird und es fällt einfach unglaublich schwer diese Krankheit und das "ausgeliefert sein" zu akzeptieren.
    Im Internet und diversen Büchern ist leider auch so gut wie nichts positives bzw. aufmunterndes und Kraft gebendes zu lesen - überall zu lesen, welche Katastrophe die Krankheit ist, trägt nicht gerade dazu bei die Verzweiflung zu mindern.

    Wäre schön sich in diesem Forum mit anderen betroffenen Angehörigen auszutauschen und zu erfahren wie andere mit der Situation umgehen, bzw. welche Erfahrungen sie machen.

    Liebe Grüße,
    Mandelblüte
  • Hallo,

    ich habe diese Woche erfahren, dass meine Mama (60 Jahre) Demenz hat. Welche Form es ist, ist leider noch unklar. Ich selbst bin 25 Jahre alt und noch total überfordert mit der ganzen Situation. Ich habe total Angst wie es weiter geht und wie schnell der Verlauf ist und weiß gar nicht richtig was ich machen soll und wie ich ihr helfen kann, die Diagnose selbst erstmal zu verarbeiten. Kennt ihr euch mit den Medikamenten aus, die angeblich den Verlauf verlangsamen sollen?

    LG
  • Hallo,

    das tut mir aufrichtig leid.... Die Diagnose ist wirklich ein sehr großer Schock, für die Betroffenen selbst natürlich, aber auch für die Angehörigen.
    Wie damit umgehen!?
    - die Krankheit akzeptieren, ein offener Umgang erleichtert vieles und erspart den Stress etwas zu vertuschen bzw. eine Fassade aufrecht erhalten zu müssen
    - jeden Tag/Moment bewusst genießen, keiner von uns weiß was morgen kommt
    - nicht auf den Defiziten herumreiten sondern sich freuen was alles noch gut geht
    - kognitives Training bei einem Ergotherapeuten um einen weiteren Abbau hinauszuzögern und um möglichst lange ein selbständiges, selbstbestimmtes Leben führen zu können
    - begleitende Psychotherapie
    - Sport
    - bewusst anspruchsvolle Aufgaben selbst machen lassen


    Das sind einige Punkte, die mir/uns helfen einen Weg zu finden mit dieser Erkrankung umgehen und leben zu lernen.

    Natürlich hängt vieles auch vom Umfeld ab, wie ist die Lebenssituation, ist Familie in der Nähe, gibt es Hobbys, Freunde, akzeptiert die Mutter die Krankheit, was sind die bereits bestehenden Defizite, bzw. wie macht sich die Demenz bemerkbar...

    Leider kann kein Arzt der Welt eine Prognose treffen, es gibt langsame Verläufe, es gibt rasante Verläufe - man kann nur versuchen den Fortschritt hinauszuzögern, eine Heilung oder ein Stoppen gibt es derzeit leider (noch) nicht.
    Welche Medikamente verordnet werden hängt ziemlich sicher vom Typ der Demenz ab.
    Bei Alzheimer im Frühstadium ist es sehr häufig eine Kombinationstherapie aus Memantin, Donepezil und SSRI (=Antidepressiva).

    LG
  • Vielen Dank für die schönen Tipps. Ich hoffe, dass ich nächste Woche erfahren, welche Art der Demenz sie hat. Es steht die Creuzfeldt- Jacob Krankheit noch im Raum. Der Gedanke, seine eigene Mama in so jungen Jahren so abbauen zu sehen, ist furchtbar und ihre Angst zu sehen schnürt mir den Hals zu.. Wie geht ihr mit dem Gedanken um? Gibt es extra betreutes Wohnen für u 70 jährige?
    LG
  • Ja der Gedanke ist wirklich furchtbar und ich kenne das Gefühl des zugeschnürten Halses leider selbst nur zu gut. Es tut nach wie vor jeden einzelnen Tag unglaublich weh, mitanzusehen, wie tapfer Mama damit umgeht und insgeheim aber genau zu wissen wie schwer ihr das fällt. Und Papa natürlich auch!
    Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten damit umzugehen - entweder den Kopf in den Sand zu stecken und komplett an dieser Diagnose zu verzweifeln oder sich tagtäglich ins Bewusstsein zu rufen, dass es nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität des Lebens ankommt und jede Sekunde genießen - "Nicht die Jahre in deinem Leben zählen, sondern das Leben in deinen Jahren!" hat mein Schwager einmal zu mir gesagt- und damit hat er eigentlich recht! Und es werden trotz dieser Diagnose noch viele, viele schöne (gemeinsame) Momente kommen.
    Für Angehörige ist es denke ich wichtig auch etwas zu haben, das einem hilft den emotionalen/psychischen Stress etwas abzubauen, sei es durch Sport, Meditation, Yoga oder ähnliches. Einfach um stabil zu bleiben und regelmässig Kraft zu tanken!
    Vielleicht gibt es ja noch weitere betroffene Angehörige, die uns Tipps und Ratschläge geben können wie man am besten damit umgeht, wie einen die Diagnose und die damit verbundene Angst und Panik vor der Zukunft nicht um den Verstand bringt, die aufbauende Worte haben oder einfach ein paar Zeilen schreiben möchten!?
    Tut auf jeden Fall gut sich hier in diesem Forum austauschen zu können!
    Liebe Grüße
  • PS: Betreutes Wohnen ist denke ich an keine Altersuntergrenze gebunden. Ist bei deiner Mama kein eigenständiges Leben zu Hause mehr möglich?
    Vielleicht im fortgeschrittenen Stadium erstmal mit Essen auf Rädern, Hauskrankenpflege, später ev. 24h Pflege?
  • Hallo zusammen,

    zuerst einmal tut es mir Leid für alle, die auch betroffen sind. Aber es freut mich zu sehen, dass man nicht alleine ist und sich hier in diesem Forum mit anderen Betroffenen austauschen kann.

    Wie Mandelblüte weiter oben schon geschrieben hat, kommt es wirklich darauf an, jede Sekunde mit dem Betroffenen so gut es geht auszunutzen und all das zu machen, was man schon immer noch machen wollte. Ich wäre gern mit meiner Mama noch nach Neuseeland geflogen, aber dafür war es bei ihr leider schon zu spät mit 60 Jahren, aber die Krankheit verläuft ja bei jedem etwas anders.

    @Moglie: Meine Mutter hat auch mit 60 Jahren Anfang des Jahres die Diagnose erhalten, bei ihr verlief die ganze Sache aber so stark, dass wir sie ab August in Pflege geben mussten. Aber sie zeigte schon viele Jahre davor bestimmte Auffälligkeiten, die wir und die Ärzte leider erst im Nachhinein verstanden haben - jetzt ergibt eben alles einen Sinn. Sie so abzubauen zu sehen ist wahrlich schrecklich, wie sie sich verändert hat im Gegensatz zu früher. Aber sie erkennt mich noch und wir können die meiste Zeit mehr oder weniger normale Gespräche führen, so wie früher wird es halt leider nie mehr. Das ganze macht mich wahnsinnig traurig und ich beginne jetzt erst das ganze einigermaßen zu realisieren, es ging einfach so verdammt schnell.

    Versuch einfach möglichst viel mit deiner Mutter zu unternehmen, rede mit ihr und mit anderen Leuten und versuche mehr über die Wirkungsweisen der Krankheit zu erfahren. Das hat mir weitergeholfen. Ich drück dir die Daumen und wünsche alles Gute ( allen anderen natürlich auch!)

    Viele Grüße
  • @hannibalxyz

    Es ist tatsächlich ungewöhnlich, dass nach Feststellung der Krankheit Anfang des Jahres bis August deine Mutter bereits in ein Heim muss.
    Das muss hart sein. Haben die Ärzte gesagt, was die Ursache dieses schnellen Krankheitsverlaufes ist?

    @Moglie

    Alle Einrichtungen, die mir bekannt sind, werden ausschließlich von über 70-Jährigen verwendet. Durch die Seltenheit der Erkrankung in früheren Jahren ist meine Mutter in jeder Art von Pflegeeinrichtung für Demenzkranke mit Abstand die jüngste. Ich glaube, das verursacht ihr Unwohlsein und erschwert es ihr Anschluss zu finden. Häufig weigert sie sich mit Händen und Füßen zur Tagespflege gebracht zu werden. Was sicherlich noch andere Ursachen als den genannten Altersunterschied hat.


    Generell kann ich mich den Ratschlägen von Mandelblüte anschließen.
    Auch ist es unglaublich wichtig darüber sprechen zu können. Mit deinen Vertrauten. Mit anderen Angehörigen.
    Es spendet Trost zu wissen, dass andere Ähnliches durchmachen. Und auch damit überfordert sind. Auch mit widerstreitenden Gefühlen zu kämpfen haben.
    Verdrängung, Schuld, Wut, Besorgnis. Auch 5 Jahre nach der Diagnose meiner Mutter sind das meine täglichen Begleiter.
    Ich habe leider zu spät angefangen darüber zu sprechen, wie überfordert ich alleine mit der Situation bin. Manches hätte dadurch weniger belastend sein können.

    Wünsche euch allen viel Kraft.
  • @hannibalxyz

    Es ist tatsächlich ungewöhnlich, dass nach Feststellung der Krankheit Anfang des Jahres bis August deine Mutter bereits in ein Heim muss.
    Das muss hart sein. Haben die Ärzte gesagt, was die Ursache dieses schnellen Krankheitsverlaufes ist?


    Die Ärzte meinten, dass der Krankheitsverlauf in so jungen Jahren um einiges schneller vonstattengeht, als bei einer z.B. 85-jährigen. Außerdem wurde uns gesagt, dass im Fall meiner Mutter ziemlich sicher eine genetische Ursache für den frühen Krankheitsausbruch schuldig ist. Weiterhin wurde uns gesagt, dass das ganze wahrscheinlich schon vor mehr als 10 Jahren ausgebrochen ist, aber halt das Gehirn über die Jahre vieles noch kompensieren konnte.

    Wenn ich so an die letzen drei oder vier Jahre zurück denke, macht das ganze schon irgendwie Sinn, sie zeigte bestimmte Auffälligkeiten (Sachen verlegen, Termine vergessen, meinen Vater beschuldigen etc.), aber gehäuft hatte sich das ganze eben erst vor nicht mal ganz zwei Jahren, aber wir wären nie auf die Idee gekommen, irgendwie in Richtung Demenz zu denken...
  • Hallo,

    der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber auch ich würde mich freuen, in Kontakt mit jungen Angehörigen zu treten.

    Bei mir ist mein Vater an Alzheimer erkrankt. Die Diagnose besteht offiziel seit Sommer 2013. Er ist relativ jung erkrankt, war damals 57 Jahre alt. Ich bin heute 27 Jahre alt und habe keine Geschwister. Hinzu kommt, dass ich nicht in der Stadt lebe, in der meine Eltern leben, da ich arbeitsbedingt umziehen musste. So kümmert sich hauptsächlich noch immer meine Mutter um meinen Vater, aber sobald ich mal Urlaub habe oder ein längeres Wochenende fahre ich meist zu ihnen. Meine Mutter selbst ist von der Situation mittlerweile auch krank geworden, leidet unter starken Herz-Rhythmus-Beschwerden, was mir natürlich auch Angst macht. Momentan versuchen wir für sie eine Kur zu kriegen, der erste Versuch scheiterte vor einem Jahr - slebst im Widerspruch.

    Ich gehe ab und an - eher sporadisch - in eine Angehörigengruppe. Diese Gruppe ist explizit für jüngere Angehörige, deren Eltern an Demenz erkrankt sind. Ich bin aber dort mit Abstand die Jüngste und finde mich in der Gruppe nicht wirklich zu recht. Daher würde ich mich freuen, wenn sich jemand trotz des etwas älteren Beitrages angesprochen fühlt und sich austauschen mag.
  • Hallo Bohemian,

    sich hier unmittelbar auszutauschen scheint stets etwas einzuschlafen.
    Eine direktere Kommunikation würdes es vereinfachen, denke ich.
    Falls du oder sonst jemand es per facebook probieren möchte: Unter "Rand Al Thor" bin ich auffindbar. Habe einen Panda als Profilbild.
    Wenn sich mehrere Leute finden können wir ebenfalls im fb eine geschlossene Gruppe gründen. Oder einen Gruppenchat. Als Idee, in den Raum geworfen .)


    Ich wünsche dir und deiner Mutter sehr viel Kraft.
    Die Betreuung zu Hause durchzuführen ist ebenso schwer wie bewundernswert.
  • Danke für deine Antwort.

    Ich würde mich gerne über Facebook weiter austauschen. Allerdings habe ich versucht, dich dort unter angegebenem Namen zu finden, was leider nicht geklappt hat. Ich habe mir eine E-Mail-Adresse angelegt, über die du gerne Kontakt aufnehmen kannst. Sie lautet mail-an-bohemian@web.de. Vielleicht kriegen wir es auf diesem Wege dann auch mit Facebook koodiniert.

    Ich würde mich freuen!
  • Danke für deine Antwort.

    Ich würde mich gerne über Facebook weiter austauschen. Allerdings habe ich versucht, dich dort unter angegebenem Namen zu finden, was leider nicht geklappt hat. Ich habe mir eine E-Mail-Adresse angelegt, über die du gerne Kontakt aufnehmen kannst. Sie lautet mail-an-bohemian@web.de. Vielleicht kriegen wir es auf diesem Wege dann auch mit Facebook koodiniert.

    Ich würde mich freuen!



    Hallo ihr beide,

    ich wäre auch dabei eine fb-Gruppe aufzumachen oder ähnliches. Habt ihr bis jetzt schon was geplant gehabt?

    LG
  • Ich schreib dir fix auf deine Mail Adresse, Bohemian.

    Sobald etwas steht poste ich es hier, hannibalxyz.

    Freu mich drauf .)
  • Hallo an Alle,

    erstmal - es tut mir wahnsinnig leid, dass Ihr da auch durchgehen müsst, es ist einfach unendlich schwer. Ich bin zwar "schon" 33, aber meine Mutter hat erste Symptome seit sie 55 Jahre alt ist. Es ist im letzten Jahr ganz schlimm geworden, so dass sie nun in einem Heim ist. SIe hat fronto-temporale Demenz. Ich würde mich sehr gern mit jüngeren Angehörigen unterhalten, da ich mich sehr isoliert fühle, wie Ihr das ja auch schon angesprochen habt, es kann in meinem Alter einfach noch niemand verstehen.

    Hattet Ihr eine Facebook-Gruppe gegründet? Falls ja, würde ich mich sehr sehr freuen, wenn ich beitreten dürfte.

    Ganz liebe Grüße und alles Liebe,

    Franziska
  • Hallo Franziska,

    ich freue mich, dass du dich gemeldet hast. Bisher gibt es noch keine Facebook-Gruppe, aber wenn eine erstellt ist, gebe ich dir gerne hier Bescheid. Du kannst mich gerne sonst auch über die weiter oben angegeben E-Mail-Adresse kontaktieren.

    Wie alt ist deine Mutter denn heute? Ist die Krankheit schnell fortgeschritten? Mit 55 Jahren ist deine Mutter auch wirklich früh erkrankt. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis wirklich sonst niemanden, der so früh erkrankt ist wie unsere Eltern. Das ist wohl recht selten. Ich kann deine Isolation damit, denke ich, nachvollziehen. Von daher würde ich mich über weiteren Austausch freuen!

    Lieben Gruß!
  • Hier ein kurzes Update zu uns.
    14 Monate nach Diagnosestellung ist derzeit glücklicherweise alles relativ stabil. Hoffen dass wir dieses Stadium noch sehr lange halten können und sind jeden Tag dankbar für die schöne Zeit die wir miteinander verbringen dürfen.
    Finde es sehr schockierend und traurig, wie wenige im Umfeld mit dem Thema Alzheimer umgehen können und es tut mir oft sehr weh zu sehen, dass sich frühere enge Freundinnen von meiner Mutter in der Zwischenzeit recht distanziert haben, bzw. ich das Gefühl habe, dass sie den Kontakt eher meiden. Dabei wären soziale Kontakte extrem wichtig.
    Versuchen viel Zeit mit meinen Eltern (Papa ist noch berufstätig) zu verbringen, ist allerdings unter der Woche auch nicht immer einfach, da wir selbst zwei kleine Kinder haben und ich mich da innerlich manchmal etwas zerrissen fühle oder ich mir dann selbst ein schlechtes Gewissen mache, wenn ich mal nicht so viel Zeit, wie ich gerne würde, aufbringen kann...wobei das eigentlich totaler Blödsinn ist und von meinen Eltern nie irgendetwas eingefordert oder beklagt wurde.
  • 15 Monate nach Diagnostestellung geht es leider bergab. Räumliche und zeitliche Orientierung bereiten immer mehr Probleme, Termine zu vereinbaren ist beinahe unmöglich und auch das einhalten dieser wird immer schwieriger. Es schmerzt so unglaublich - die schwindende Hoffnung, den Stand wie bei Diagnostestellung noch jahrelang halten zu können - Schockstarre, Hilflosigkeit, Wut auf diese grausame Erkankung und die Angst vor dem kommenden, die manchmal so groß ist, dass sie einen beinahe auffrisst.
    Wie geht ihr damit um?
  • Ich habe das Gefühl, dass es in Schüben schlechter wird. Aber ich denke auch, dass der Verlauf sehr individuell ist. Ich kann deine Gedanken und Gefühle nachempfinden. Manchmal macht es mich wütend, mal bin ich traurig.

    Meiner Mutter hat es geholfen, so scheint es mir, sich sehr intensiv mit dem Verlauf der Krankheit zu beschäftigen, damit sie weiß, was noch auf sie/ uns zukommt. Mich persönlich würde das aber noch mehr belasten.

    Da man der Krankheit leider so gut wie nichts entgegensetzen kann, versuche ich einfach möglichst viel Zeit mit meinem Vater zu verbringen und trotz der vielen schwierigen und negativen Situationen ab und an bewusst zu rekapitulieren, was noch gut läuft. Ich versuche mich dann an die schönen Momente zu erinnern, die es in der jüngsten Vergangenheit ganz klar auch gab.
  • Hallo an alle,

    mittlerweile haben wir eine Facebook-Gruppe zum Austausch gegründet. Jeder, der sich dafür interessiert, ist herzlich willkommen. Die Gruppe heißt "Lichtblick" (Gruppenbild = Sonnenuntergang am Strand).

    Falls es Probleme beim Finden der Gruppe oder beim Beitritt gibt, gerne melden.

    Lieben Gruß!
  • Hallo,
    mich würde die Facebook-Gruppe interessieren. Habe sie aber nicht gefunden, da ich mir nicht sicher bin welche es ist. Könntet ihr mir hierzu nochmal HIlfestellung geben? Es gab eine mit Sonnenuntergang und gemalter Sonne auf dem Bild oder eine mit einem Leuchtturm und dem Schriftzug Lichtblick. Bei beiden stand aber in der Gruppenbeschreibung nichts was auf den Inhalt der Gruppe hindeutet.

    Danke und Grüße
  • Hallo,
    mich würde die Facebook-Gruppe interessieren. Habe sie aber nicht gefunden, da ich mir nicht sicher bin welche es ist. Könntet ihr mir hierzu nochmal HIlfestellung geben? Es gab eine mit Sonnenuntergang und gemalter Sonne auf dem Bild oder eine mit einem Leuchtturm und dem Schriftzug Lichtblick. Bei beiden stand aber in der Gruppenbeschreibung nichts was auf den Inhalt der Gruppe hindeutet.

    Danke und Grüße


    Hallo chefengel,

    ich habe die Gruppenbeschreibung gerade dahingehend geändert, dass nun "Gruppe für den Austausch junger Angehöriger" dort zu lesen ist. Ich hoffe, Du findest nun die richtige Gruppe, sonst wende Dich gerne nochmal an mich :)

    LG
  • Hallo chefengel,

    ich habe die Gruppenbeschreibung gerade dahingehend geändert, dass nun "Gruppe für den Austausch junger Angehöriger" dort zu lesen ist. Ich hoffe, Du findest nun die richtige Gruppe, sonst wende Dich gerne nochmal an mich :)

    LG


    Super, danke für das schnelle Feedback. Damit habe ich sie gefunden und die Anfrage auf Aufnahme verschickt.
  • Hallo,
    mich würde die Facebook-Gruppe interessieren. Habe sie aber nicht gefunden, da ich mir nicht sicher bin welche es ist. Könntet ihr mir hierzu nochmal HIlfestellung geben? Es gab eine mit Sonnenuntergang und gemalter Sonne auf dem Bild oder eine mit einem Leuchtturm und dem Schriftzug Lichtblick. Bei beiden stand aber in der Gruppenbeschreibung nichts was auf den Inhalt der Gruppe hindeutet.

    Danke und Grüße
    Hallo Chefengel
    die Facebook Gruppe suche ich auch- hatte hier im Forum geschrieben und wollte ich auch gern anmelden. Ich wäre aber auch so an einem Austausch interessiert...
  • Hallo zusammen, ich habe mich gerade erst angemeldet und es hat mich Überwindung gekostet.
    Denn mit der Anmeldung in diesem Forum muß ich mir selbst eingestehen, dass die schlimme
    Diagnose "semantische Demenz" nun ein Faktum in unserem Leben ist.
    Mein Mann und ich kennen uns seit etwas über 10 Jahren, sind nicht verheiratet, haben eine gemeinsame Tochter (6) und eine große Tochter aus meiner ersten Ehe (16).
    Anfang August wurde bei meinem Mann (51) die "semantische Demenz" gesichert diagnostiziert:-(
    Seitdem fühle ich (44) mich der Welt entrückt vor Verzweiflung und gleichzeitig aber erleichtert, weil ich seit Jahren nicht nur seinen Seelenzustand in Frage stellte, sondern auch manchmal dachte, das mit meiner Wahrnehmung etwas nicht stimmt.
    Wir machten vor zwei Jahren sogar eine Paar-Therapie, weil wir schon damals vor allen Dingen auf der
    nonverbalen Ebene Kommunikationsprobleme hatten und viel stritten. Es gab schon vor 10 Jahren, also kurz nach unserem Kennenlernen merkwürdige Situationen, aber ich beschloss, seine verhaltensauffälligen Macken zu akzeptieren als impulsiven, sturen Charakter eines ansonsten sehr liebevollen und hilfsbereiten, sehr human eingestellten Mannes.
    Im Rückblick erscheint es fast so, als ob diese Erkrankung zwar langsam fortschreitet, sein Wortschatz nun auch merklich kleiner wird, er fast immer Satzergänzungen und Hilfestellung bei Unterhaltungen braucht sowie zunehmend Probleme mit der Benennung von Dingen oder gar eigentlich bekannten Personen hat, aber es scheinen auch schubähnliche Verschlechterungen statt zu finden, wo auch sein sozial unangepasstes Verhalten schlechter ist. Nach einiger Zeit bessert sich das wieder und wir haben eine ruhige Zeit in Harmonie. Allerdings ist nach jedem "Wellenkamm" wieder etwas mehr verloren.
    Vor zweieinhalb Jahren war es so schlimm, dass ich regelrecht Angst hatte und mich trennen wollte.
    Auf mein Drängen ging er endlich zum Psychologen und auch zum Neurologen. Die Verdachtsdiagnose teilte er mir damals nicht mit. Ich erfuhr sie Anfang des Jahres, als er eine Rehabilitation im Zusammenhang
    seiner chronischen Erschöpfung und Depression machte. Beruflich geht es seit Anfang des Jahres nämlich steil bergab. Noch bekommt er sein volles Gehalt, der leitende Posten allerdings wurde ihm genommen.
    Was genau sich dort zuträgt weiß ich nicht, ich kann ja auch niemanden fragen. Mein Mann glaubt natürlich die Schuld beim Management und der fehlenden "Wertschätzung" seiner Person. Dies ist seit ein paar Jehren eines seiner "Lieblingsworte", wobei er sich von Niemandem wert geschätzt fühlt.
    Ich habe ihm lange geglaubt, mir vieles zurechtgeredet und entschuldigt.Es gab für alle Ungereimtheiten Gründe. Allerdings ist nun bei der Verlaufskontrolle diese Diagnose da, die so vieles erklärt und ins Licht rückt.
    Am Wochenende hatten wir vereinbart darüber zu reden, wie es nun weitergeht.Irgendwie hatte ich im Kopf, er erkennt seine Defizite, kooperiert und fertig, Ich hatte ernsthaft geglaubt mit ihm darüber
    reden zu können und er sei einsichtig und mußte feststellen.......obwohl er die Diagnose hat, ich ihm alle möglichen Informationsbroschüren ausdruckte und in Gesprächen konkrete Ängste und bestürzung äußerte......es kommt nur wenig an ihn ran. Allenfalls erkennt er Wortfindungsstörungen an, die er mit Logopädie schon "irgendwie wegtrainieren will". Er ist Bereit zu einer zweiten Arztkonsultation und eventuell mal noch "so'n Blatt da auszufüllen, was Du mir geschickt hast" (Patientenverfügung / Versorgungsvollmacht). Warum wir uns darum kümmern müssen, darüber will er nicht reden, dass kann er nicht. Er glaubt auch nicht, dass er irgendwann nicht mehr Auto fahren kann oder arbeiten. Das sein Leben vermutlich eher endet als geplant, dass kann aber akzeptieren und nutzt dies nun aber eher als Ausrede für rücksichtsloses Verhalten. Nachdem er beim Gespräch agressiv wurde und mich beleidigte, ich sei nicht liebevoll und nicht auf seiner Seite, kam es zum Streit, der bis heute anhält und der dazu führte, dass er gestern kam und ging ohne ein Wort zu sprechen. Er ignorierte mich einfach.
    Diese Situationen sind auch eine Belastung für unsere 6jährige Tochter, die schon oft ein regelwidriges Verhalten ihres Papas laut aussprach :" Papa, das darf man nicht"....oder "Papa, dass darfst Du doch nicht sagen, dass tut mir/ Mama doch weh".
    Als mein Mann gestern nicht mit uns frühstücken wollte und sie gestern weinend zu ihm ging und ihn bat, sich zu uns zu setzen, da fing er an mit dem Kind darüber zu streiten, dass sie ihn anzuschauen hätte. Wie gesagt, unsere Tochter legte sich weinend auf seinen Schoß. Statt sie in den Arm zu nehmen, forderte er sie auf wegzugehen, weil sie ihn nicht anschaute. Solche Vorfälle gibt es immer wieder, vor zwei Jahren auch mit unserer älteren Tochter, die daraufhin zu ihrem leiblichen Vater auszog, weil sie die Streitereien nicht mehr ertragen hat.
    Ich weiß zwar jetzt, warum mein Mann so ist, was sein verhalten am Wochenende ausgelöst hat, aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, bzw. was ich den Kindern oder später auch der Familie, Freunden, Bekannten, Nachbarn sagen soll.
    Insbesondere der 6jährigen Tochter kann ich immer nur bestätigen, dass sie recht hat und dass sie bitte schlechtes Betragen ihres Vaters nicht nachahmt, dass es ihm eben nicht gut geht und gerade nicht anders kann.
    Bei allem Übel, wenigstens gibt es nun eine Diagnose. Man kennt den Feind.
    Hat jemand auch Kinder im Haushalt leben oder ähnliche Erfahrungen, die er/sie mit mir teilen möchte?
    Am Schlimmsten ist eigentlich, dass man es nicht einfach erzählen kann. Man möchte ja den Partner
    nicht in Schwierigkeiten bringen. Da wird nicht jeder Verständnis für haben, leider
  • Hallo,
    ich melde mich hier bei euch Jüngeren, weil der Sohn meines betroffenen Vermieters in dem Alter ist und offensichtlich nicht ganz damit klarkommt, trotz solider juristischer Ausbildung, die ihn eigentlich fähiger machen müsste, dachte ich zuerst. Aber er ist wie gelähmt und will die Situation nicht von sich aus regeln. Ich werde da als Nachbarin von den überforderten Eltern beansprucht, sodass ich das nun irgendwie regeln muss, weil mein betroffener Vermieter sich immer mehr selbst gefährdet. Meine Vermieter möchten lieber eine außerbehördliche Regelung, aber der Sohn will offenbar alles den Lauf nehmen lassen, den es hat, wenn niemand schaut. Oder ist es seine Jugend? Ich selbst bin 51 und hab als Helferin erfahrungsgemäß nicht so gute Erfahrungen mit behördlicher Bevormundung von Betroffenen gemacht. Ich bin etwas ratlos, hab wirklich schon jeden erdenklich guten Tipp gegeben, aber offensichtlich ist der Drang, das alles irgendwo abgeben zu können, beim Sohn größer, obwohl er seine Eltern schon liebt, so mein Eindruck. Er kommt regelmäßig und schaut nach dem Rechten, auch bei der Mutter. LG Elina
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