Arbeiten und Demenz
Hallo, ich bin 51 Jahre alt und arbeite in Teilzeit 30 Stunden pro Woche. Mit meinem Gedächtnis habe ich schon mein ganzes Leben Probleme. In der Schule hatte ich schon immer Schwierigkeiten mit allem was auswendig gelernt werden musste und hatte deswegen keine guten Noten. Irgendwann findet man sich damit ab das man für das lernen nicht geschaffen ist. Dafür bin ich ein sehr praktischer Mensch und bis jetzt fand ich immer auf Umwegen zum Ziel. Mit 42 Jahren wurde bei einer Untersuchung meines Gehirns Verkalkungen gefunden die sich an einer großen Narbe in meinem Gehirn angesammelt hatten. Diese Narbe ist durch eine unentdeckte Hirnhautentzündung entstanden, unentdeckt weil ich zu diesem Zeitpunkt schon wegen etwas anderes mit Antibiotika behandelt wurde da war ich noch kein Jahr alt. Mit 42 wusste ich also warum mir das lernen so schwer gefallen ist und da ich keine Probleme für mich sah , was sollte ich auch tun, nahm ich es hin. Bis vor 2 Jahren hatte auch kein anderer ein Problem damit. Seid 8 Jahren arbeite ich als Verkäuferin, ich brauch zwar etwas länger um Kassenvorgänge und arbeiten am PC zu erledigen, meist war ich aber als Springerin in anderen Filialen unterwegs und kümmerte mich um Lagerordnung und Regal Konzepte aber das hat nie gestört da ich immer mit offenen Karten gespielt habe. Vor 2 1/2 Jahren wechselte ich die Filiale, ich zog von Bayern wieder zurück in meine Heimat Thüringen um dort bei der pflege meiner Dementen Oma zu helfen. Da fingen meine Probleme an ,mein Wissensstand und meine 8 Jahre als Mitarbeiterin passten nicht zusammen. Ich bemühte mich Wissen anzusammeln doch leider gelang mir das nicht. Meine bitte um Hilfe wurde meist abgelehnt mit dem Satz "wenn du Hilfe brauchst,bring ein Schein" für mich war die Arbeit nur noch ein Spießruten lauf, ich wurde ausgegrenzt, gemoppt und mit Kündigung wurde gedroht . September 2017 war ich am Ende und bekam einen Herzinfarkt und war 6 Monate krank. Selbst während meines Krankenstandes wurde ich aufgefordert zu kündigen doch so leicht wollte ich nicht aufgeben. Ich suchte mir Hilfe bei einem außerbetrieblichen Wiedereingliederungs Management dort erzählte ich meinen Wertegang und da wurde ich darauf hingewiesen das ich eine Behinderung haben könnte und umgehend einen Antrag auf Behinderung stellen sollte. Dies tat ich dann auch, war mir aber fast sicher das es nicht so ist. Diese Aussage zog viele Untersuchungen nach sich ,ich wurde von einem zum anderen Arzt gereicht ,durchleuchtet ,getestet ... usw oft war ich am Boden...irgendwann viel der Begriff... Demenz und ich viel in ein Loch...ich hatte es nie für voll genommen wenn Sachen schon erledigt waren , die ich noch gar nicht gemacht hatte, die ganzen Wiederholungen wo mich meine Tochter drauf hin gewiesen hat. Sätze die ich gesagt haben soll und ich mich aber nicht erinnerte ...vergessene Dinge und Menschen. Es ist so vieles...und ich frage mich ständig " was habe ich noch alles vergessen? Was soll ich sagen 2018 ende Oktober kam der Bescheid, es ist eine Behinderung. Jetzt habe ich den besagten "Schein" jetzt bitte ich auf Arbeit wieder um Hilfe, ich lerne besser wenn es mir erklärt wird, aber leider ist es leichter mir die Arbeit einfach vorzuenthalten. Wenn ein Fehler auftritt ist es natürlich meiner...….hmmm hab gerade den Faden verloren warum ich das alles schreibe....ich suche eine Selbsthilfe Gruppe in der ich lerne wie mir auf Arbeit geholfen werden kann, ich suche Betroffene die auch noch arbeiten. Sorry für den langen Text! MFG Tommymaus
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