Vater aggressiv gegen meine Mutter
Hallo,
mein 79 jähriger Vater ist im Anfangsstadium einer Demenzerkrankung. Bisher wurde diese Situation von fast allen Familienangehörigen nicht wirklich erkannt. Da ich in einer anderen Stadt wohne, nehme ich bei Besuchen die Veränderungen an ihm anders war als alle anderen.
Heute Nacht rief mich mein Vater unter Tränen vollkommen unerwartet an, und sagte,dass meine Mutter weg sei und berichtete von einer kleinen Meinungsverschiedenheit. Ich versuchte ihn zu beruhigen und verständigte sofort meinen ältesten Bruder vor Ort. Meine Mutter war zum Glück bei ihm. Der Grund dafür war, dass mein Vater meiner Mutter verbal sehr wehgetan hat, worauf sie aus Angst vor einer Eskalation Schutz suchte. Meinem Bruder würde es leider nicht schwerfallen, meinem Vater sogar mit körperlicher Gegengewalt zu antworten- hat sich aber noch unter Kontrolle. Es folgten in dieser Nacht weitere Anrufe von meinem Vater, mit immer den gleichen Fragen, obwohl ich ihn schon informiert hatte, wo sich meine Mutter befindet und das es ihr den Umständen entsprechend gut geht. Wahrscheinlich vergisst er die davor liegenden Gespräche mit mir, wobei mir aufgefallen ist, dass er sich das erste Mal mir gegenüber sehr vertraulich geöffnet hat und mir mitteilte, dass meine Mutter ihn körperlich ablehnen würde und darunter schon sehr lange leiden würde. Nebenbei möchte ich erwähnen, dass ich mit sehr unschönen Eifersuchtszenen gegenüber meiner Mutter groß geworden bin. Nun werde ich mich ins Auto setzen und persönlich mit der Situation vertraut machen. Da ich etwas verständnisvoller im Gegensatz zu meinem Bruder bin, werde ich versuchen, meine Eltern wieder zusammenzuführen, bin aber sehr ratlos, wie ich diese Situation meistern soll. Ich möchte in Zukunft, beiden Elternteilen helfen, weiß aber nicht wie.
Bestimmt sind diese Verhaltensmuster bei Dementerkrankungen keine Seltenheit, habe aber in diesem Forum keine Lösungsansätze gefunden.
mein 79 jähriger Vater ist im Anfangsstadium einer Demenzerkrankung. Bisher wurde diese Situation von fast allen Familienangehörigen nicht wirklich erkannt. Da ich in einer anderen Stadt wohne, nehme ich bei Besuchen die Veränderungen an ihm anders war als alle anderen.
Heute Nacht rief mich mein Vater unter Tränen vollkommen unerwartet an, und sagte,dass meine Mutter weg sei und berichtete von einer kleinen Meinungsverschiedenheit. Ich versuchte ihn zu beruhigen und verständigte sofort meinen ältesten Bruder vor Ort. Meine Mutter war zum Glück bei ihm. Der Grund dafür war, dass mein Vater meiner Mutter verbal sehr wehgetan hat, worauf sie aus Angst vor einer Eskalation Schutz suchte. Meinem Bruder würde es leider nicht schwerfallen, meinem Vater sogar mit körperlicher Gegengewalt zu antworten- hat sich aber noch unter Kontrolle. Es folgten in dieser Nacht weitere Anrufe von meinem Vater, mit immer den gleichen Fragen, obwohl ich ihn schon informiert hatte, wo sich meine Mutter befindet und das es ihr den Umständen entsprechend gut geht. Wahrscheinlich vergisst er die davor liegenden Gespräche mit mir, wobei mir aufgefallen ist, dass er sich das erste Mal mir gegenüber sehr vertraulich geöffnet hat und mir mitteilte, dass meine Mutter ihn körperlich ablehnen würde und darunter schon sehr lange leiden würde. Nebenbei möchte ich erwähnen, dass ich mit sehr unschönen Eifersuchtszenen gegenüber meiner Mutter groß geworden bin. Nun werde ich mich ins Auto setzen und persönlich mit der Situation vertraut machen. Da ich etwas verständnisvoller im Gegensatz zu meinem Bruder bin, werde ich versuchen, meine Eltern wieder zusammenzuführen, bin aber sehr ratlos, wie ich diese Situation meistern soll. Ich möchte in Zukunft, beiden Elternteilen helfen, weiß aber nicht wie.
Bestimmt sind diese Verhaltensmuster bei Dementerkrankungen keine Seltenheit, habe aber in diesem Forum keine Lösungsansätze gefunden.
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Kommentare
ein Grundsatz ist, Demente haben immer recht - aus ihrer Sicht.
Wenn es ihre Mutter schafft ihm nicht zu widersprechen, keine andere Meinung wie er hat und mit ihm keine Diskussionen führt, hat sie bestimmt ein ruhigeres Leben.
Das ist nicht einfach und man verliert leicht sein eigenes ich.
Ich lebe seit ca. 9 Jahren mit diesen Aggressionen und fahre seit einem Jahr, wie oben beschrieben, recht gut.Ich versuche mir immer auch eine Auszeit zu nehmen.
Sagen sie das auch ihrem Bruder.
LG XYZ und viel Kraft
eine Demenzerkrankung bei einem nahen Angehörigen ist für das gesamte Umfeld eine sehr schwierige und belastende Situation. Viele praktische Fragen stellen sich, die beantwortet werden müssen, aber vor allem auch emotional ist diese Erkrankung für die Angehörigen eine große Herausforderung, verhält sich der Erkrankte doch meist vollkommen anders als bisher.
Diese Herausforderung ist auch eine große Belastung für die Familienkonstellation, in Deinem Fall Eure Mutter und Euch Geschwister. Ihr könnt die kommende Zeit (und es werden noch weitere schwierige Momente kommen) aber nur gemeinsam bestehen. Am besten ist es also, Ihr setzt Euch zusammen und sprecht einmal offen über Eure gegenseitigen Erwartungen und die jeweiligen Möglichkeiten, Euren Vater zu unterstützen. Dieses Treffen sollte regelmäßig (z.B. am Anfang 1x/ Monat) und möglichst im direkten Kontakt (also nicht am Telefon) stattfinden. Vielleicht etwas aufwendig, aber aus unserer Erfahrung lohnt es sich. Falls es zu schwierig ist, kann man am Anfang sogar einen externen Moderator hinzuziehen.
In der Zwischenzeit haben sich viele neue Erkenntnisse ergeben.
Kurz nach meinem Beitrag, musste mein Vater über Notruf in ein Krankenhaus eingeliefert werden und wurde auf der geschlossenen Psychiatrie einige Zeit behandelt. Dabei stellte sich heraus, dass neben einer Alzheimererkrankung eine Alkoholabhängigkeit besteht. Ein Entzug fand im Krankenhaus statt und er musste über viele Wochen mit unserer Unterstützung seinen Körper neu organisieren. Für alle Familienmitglieder war es eine intensive Erfahrung und zum Glück haben alle auf ihre Weise dazu beigetragen, dass er wieder auf die Beine gekommen ist. Der Grund zur Einlieferung ins Krankenhaus wurde nun klar- es waren starke Entzugserscheinungen.
Seitdem trinkt er keinen Alkohol mehr und hat bemerkt, dass es ihn dadurch besser geht. Leider ist seine Leber stark in Mitleidenschaft gezogen worden und wird nun mit einem speziellen Medikament behandelt.
Seine Alzheimererkrankung ist in unserer Familie Thema geworden und alle versuchen nun mit Verständnis und Hilfe zu reagieren. Demnächst erfolgt ein Klinikaufenthalt. Dort wird er dann genauer zu seiner Erkrankung untersucht. Eure Ratschläge habe ich meiner Mutter mitgeteilt ohne dieses Forum erwähnt zu haben.
Nochmals vielen Dank an Alle