Verfolgungswahn und ständige Verkennungen meiner Mutter lassen mich verzweifeln

Meine Mutter leidet an Demenz und mein Mann und ich als Tochter werden täglich mit Ihrem ständigen Verfolgungswahn (sie wird vergiftet )und den Verkennungen und Behauptungen,die alle nicht stimmen,konfrontiert.
Ich zittere schon,wenn das Telefon klingelt und ahne Schreckliches.
Bei manchen Sachen versuche ich ruhig auf sie einzureden, bei anderen dagegen platzt mir einfach schon mal der Kragen.
Heute morgen hat sie in ihren Medikamentendosetts rumgewuehlt und einfach das Medikament gegen das Zittern der Lewykoerperchendemenz rausgenommen und behauptet, ich hätte das ja so gesagt.
Sie versteht einfach gar nichts mehr.
Es geht nichts mehr in Ihren Kopf rein.
Ich stehe oft vor ihr und denke:Wer ist dieses so veränderte Wesen??
Dieses totkranke Wesen hat nichts mehr von meiner Mutter,wie sie einmal war.
Das bricht mir das Herz und hat mir meine Lebensfreude genommen.
Ich selbst habe ganz große Angst vor dem Altwerden-mit einer Demenz.
Für mich steht jetzt fest,daß ich mein Leben bei den kleinsten Anzeichen einer Demenz, sofort beenden wuerde.
So will ich nicht 1 Tag länger leben.
Wie geht ihr als Angehörige eines an Demenz Erkrankten mit dieser Krankheit und Veränderung um?
Barbara

Kommentare

  • Mit dieser Wesensveränderung umzugehen empfinde ich ebenfalls als das Schwerste überhaupt, es macht mich traurig und es liegt damit eine Last auf meinen Schultern, an der ich schwer zu tragen habe. Ich bemühe mich, mir täglich Gegengewichte zu schaffen, die meinem Leben Freude schenken, aber an manchen Tagen fühle ich mich sogar dafür zu erschöpft und es kostet mich Kraft, diese trotzdem zu gestalten.
  • So will ich nicht 1 Tag länger leben.

    ....wirst Du doch !

    Hallo Barbara !

    Die Mehrheit der Demenz"kranken" fühlen sich wohl in ihrer Welt.

    Niemand kann ihnen was schaffen oder verbieten. Wenn immer wieder mal ein kleines Unglück passiert oder was kaputt geht, dann ärgere i c h mich, hätte ich doch Vorsehung treffen können.

    Meine erste Tat war Kühlschrank absperren und die Herdsicherung bei Nichtgebrauch rausnehmen. Nach 350 cbm Wasserverbrauch in 2018 hab ich bei der Spüle ein Magnetventil mit Geheimschalter eingebaut. Geht natürlich alles nur, weil wir stets zusammen im Haus sind. Nach diesen Maßnahmen war ich jedenfalls überrascht über die Reaktion meiner Frau: " Das ist gut, wo doch immer so viele Männer kommen."

    Gruß ! John
  • Hallo Barbara,

    ich kann Dich verstehen, bei meiner Mutter ist es ähnlich. Und ich bin auch oft traurig, daß sie nicht mehr DIE ist, wie ich sie kannte. Sie ist auch nur noch mißtrauisch, sieht alles negativ, fühlt sich auch selbst nicht mehr wohl. Also, so wie Musikant es sagt, daß sie Demenzkranken sich wohl fühlen, in ihrer Welt, das kann ich bei meiner Mutter nicht bestätigen, im Gegenteil. Sie sagt ja selbst, so hatte sie es eigentlich nie gewollt, so alt zu werden, von Anderen abhängig und eben die Dinge, die sie alle nur noch negativ sieht.

    Ich kannte einen Nachbarn ja, der wirkte sehr positiv in seiner Welt. Seine Frau hingegen auch widerum nicht. Es ist da wohl auch recht unterschiedlich, wie die Menschen da ihre Grundeinstellung hatten und was sie erlebt haben, in ihrer (gesunden) Vergangenheit.

    Ich möchte auch nicht dement werden aber ich würde mein Leben auch nicht beenden, deswegen, das verbietet mir mein Glauben und das daraus resultierende Gewissen.
    Aber ich kann verstehen, wie traurig es ist, und ich musste auch erst die Geduld lernen, die zu dieser Krankheit gehört bei Angehörigen, und zu aktzeptieren, daß meine Mutter Dinge so verkennt, wie es bei Deiner Mutter auch ist, liebe Barbara. Das sie Dinge verdreht, die "WIR so gesagt haben"....dann widerum wundert man sich dann plötzlich, wenn sie Dinge noch genau zusammenbringt, wo man auch geglaubt hat, das weiß sie eh nicht mehr....

    Viel Kraft und Geduld und alles Liebe,
    Linda
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