Stürze, OP, Narkose

Hallo,

mein Mann ist gestürzt und sich dabei den Oberschenkelhals gebrochen. Nun sagte mir die Pflegedienstleiterin, dass die OP möglichst nicht in Vollnarkose gemacht werden sollte. Also nur durch die Periduralanästhesie, oder wie das heisst. Um die Verwirrung nicht noch zu verschlimmer.

Habt Ihr Erfahrungen damit?

Liebe Grüße
Gitta

Kommentare

  • Hallo Gitta,

    mein Schwiegervater hatte vor Jahren eine Hüftoperation, da hatte er aber auch schon leicht mit Altersdemenz zu tun und war auch schon leicht inkontinent.
    Er hat die Vollnarkose wirklich nicht gut vertragen und dies hat man dann noch einige Wochen hinterher gemerkt.
    Er wirkte auf uns so, als ob die Demenz einen "Schub" bekommen hätte.

    Viel Weisheit bei allen Entscheidungen und Kraft dies durchzustehen

    wünscht Christine
  • Danke Christine, für die schnelle Antwort.
    Ich habe gerade mit dem Narkosearzt gesprochen.

    Er war für die Vollnarkose, hat Vor- und Nachteile erklärt. Ja, Weisheit und Kraft, das ist es. Ich vertraue auf mein Bauchgefühl.

    Nun habe ich dem Eingriff in Vollnarkose zugestimmt. Mein Sohn hat mich begleitet und so tragen wir das gemeinsam.

    Liebe Grüße
    Gitta
  • Hallo Gitta,

    da musst Du auch Frieden drüber haben. Außerdem ist man ja heute weiter als noch vor 10 Jahren.
    ich wünsche Euch, dass alles unkompliziert verläuft.
  • Hallo Giga, meine Frau, 76, hat sich 11/2006 bei Sturz den li. Oberschenkel gebrochen, mit Vollnarkose "genagelt". hatte 4 Std. nach Op. ein Durchgangssyndrom, war als völlig geistesabwesend. Die bis dahin leichte Demenz war leider ab diesem Zeitpunkt, eine mittlere. Leider müssen wir damit fertig werden.
  • Hallo, Christine, hallo, Helmut,

    danke für eure Antworten.

    Die OP hat mein Mann jetzt gut überstanden. Er schläft und nun heisst es wieder abwarten, wie es weitergeht. Man sagte mir im Krankenhaus, dass er ca. 3 Wochen dableiben müsse.
    Die Demenz war vorher durch den Infekt und die Gürtelrose schon in einem mittleren Stadium.

    Liebe Grüße
    Gitta
  • Hallo,

    ich wollte nur kurz meine Meinung dazu äußern:

    Ich denke man kann allgemein von ausgehen, wenn ein Demenzkranker in ein Krankenhaus muss, ist dies bereits meist mit einer Verschlechterung verbunden - durch die ungewohnte Umgebung, fremde Gesichter, anderer Tagesablauf ...! Na ja, und was durch diese Anstrengung wegfällt im Gehirn, kann nicht mehr erneuert werden!

    Eine OP zusätzlich mit Narkose bedeutet immer eine Verschlechterung der Demenz - diese Erfahrung habe ich mit meiner Mutter gemacht! Ich denke, alleine durch die Narkose sterben ja auch wieder Gehirnzellen ab - und bei einem Gesunden jungen Menschen, regenerieren sich diese Zellen, aber der Demenzkranke hat da keine Chance!

    Meine Mutter ist eigentlich im Endstadium und für mich steht fest, sie kommt mir in kein Krankenhaus mehr, wenn ich es verhindern kann. Ansonsten hole ich sie irgendwie wieder raus! Es bedeutete für sie immer wieder eine Verschlechterung - nun kann es nicht mehr viel schlechter werden, aber ich werde sie nicht mehr diesen Ängsten aussetzen, die wohl, denke ich, in diesem Moment in einem Demenzkranken vorgehen. Ich vergleiche das immer mit einem Baby/Kind - wenn das alleine in ein Krankenhaus muss, dann hat es wohl unendlich viele Ängste!!!!

    Ich schicke Allen viel Kraft und Energie!
    Viele Grüße
    Sabine
  • hallo,. bei meiner ma soll eine Darmspiegelung gemacht werden? Sie hat seit 2004 Alzheimer und offensichtlich hat sie nun eine Verstopfung,die mit der Spiegelung auch gelöst werden soll.Ich denke nicht, daß sie in der Lage ist,die 2-4 liter Kontrastmittel zu trinken und auch nicht, daß sie in Anbetracht ihres Alzheimer eine derartige Untersuchung wegsteckt.Hat jemand Erfahrungen?
  • Hallo,

    meine Mutter ist zwar dieses Jahr verstorben - war aber 7 Jahre im Pflegeheim + ist wohl im Endstadium der Erkrankung gestorben.

    Sie hatte bis zum Schluss keine künstliche Ernährung oder gar Beatmung + durfte in ihrem Bett einschlafen. Sie hatte bis zum Schluss ein lebenswertes Leben trotz der Erkrankung - sie war glücklich in ihrer Welt, das konnte man oft an ihren Reaktionen wahrnehmen!

    Ich hatte immer gesehen so wenig wie möglich an Aufregungen durch Krankenhausaufenthalten o.Ä. von ihr abzuhalten, weil ich durch meine bisherigen Erfahrungen bereits wußte:

    Jede Untersuchung, Krankenhausaufenthalt o.Ä. bedeutet für einen Demenzkranken wahnsinnig viel Aufregungen - man muss sich ja vorstellen, es wird mit ihm Einiges gemacht + er versteht es nicht mehr + hat teilweise einfach richtig viel Angst!!!

    Oder gar eine Narkose - bedeutet noch dazu das einige Gehirnzellen absterben + sich halt bei einem Demenzkranken nicht mehr erneuern! Also nach der Narkose sind evtl. wieder einige Sachen nicht mehr möglich - es gibt meistens eine Verschlechterung der Erkrankung!!!

    Nun, ich kann nur empfehlen, so wenig wie möglich den Demenzkranken mit so etwas belasten - ruhig mal "nein" sagen, auch gegenüber den Ärzten!!!

    Ich habe viele Erfahrungen sammeln dürfen + habe viele Entscheidungen nach meinem "Bauchgefühl" entschieden - manchmal auch gegen manche ärztliche Ratschläge und bin damit am Besten gefahren!!!

    Ich schicke viel Kraft und Geduld mit deiner "Ma"!!!
    Viele Grüße
    Sabine
  • Hallo Sabine,

    so versuche ich auch seit Beginn der Krankheit mit meiner Mutter umzugehen.
    Als ich merkte, dass ihr mehrere Kurzzeitpflegeaufenthalte im Jahr nicht so gut tun, da die Situation immer wieder neu und die Personen, habe ich mich für einen längeren Aufenthalt 1 x im Jahr entschieden - damit manches leichter.

    Als meine Mutter vor einigen Monaten gegen die Bettkante gefallen ist und ein etwa 5 cm großes Loch im Kopf hatte, was im Krankenhaus genäht wurde, habe ich sie auch anschließend nicht dort auf Station bringen lassen, sondern wieder mitgenommen.

    Ich weiss durch 2 unserer Söhne, die in Krankenhäusern arbeiten, welche Riesen-Zusatzbelastungen durch demente Patienten auf das Pflegepersonal zukommen.
    Sie sind in den Krankenhäusern ohnehin chronisch unterbesetzt.

    Wenn dann Patienten kommen, die in den Gängen umherirren, ihr Zimmer nicht finden und in jedes x-beliebige Zimmer reingehen und sich in jedes Bett legen, dazu extrem inkontinent sind usw. usw.
    - ist das Chaos perfekt! Da müssen nicht mal mehrere solcher Patienten mit diesen Krankheitsbildern auf Station liegen.

    Natürlich wird es auch mit unserer Pflege daheim unterschiedlich sein.
    So kann man eine sehr extrem unruhige oder bösartige Patientin mit Sicherheit auch schlechter selbst pflegen.

    Ich wünsche allen viel Geduld und Kraft!

    Christine
  • Hallo,

    ich habe auch die Erfahrung gemacht, das es einfach in gewohnter Umgebung besser ist - allerdings kann ich oft nicht verstehen warum die Ärzte nicht dankbar sind wenn Angehörige den Patienten in dieem Fall wieder mitnehmen wollen.
    Als mein Vater in diesem Jahr leider 2 Mal im Krankenhaus war, das eine Mal weil er gestürzt ist und echt schimm aussah weil er aufs Gesicht gefallen ist wollten sie ihn eben noch genau untersuchen. Er war dann eine Woche im Krankenhaus und hatte eine Blutblase an der Verse. Der Grund er wurde ins Bett gebunden was nicht sein darf, aber sicher manchmal einfach nicht anders geht. Kann ich verstehen. Aber dann würde ich es gut finden wenn das auch ausgesprochen wird. Beim 2. Mal hatte er ganz niedrigen Puls und der Arzt wollte dann noch Darmspiegelung machen - damit war mein Vater nicht einverstanden und er hat es dann eingesehen und mein Vater mußte nur eine Nacht im Krankenhaus verbringen - Folge 2. Blutblase an der Verse des anderen Fußes.
    Nicht nur die Blutblase an der Verse hat ewig gebraucht bis die vollkommen abgeheilt war auch sein Zustand die Erinnerung hielt sehr lange an und er hat Wochen später wenn wir zusammen gesessen haben gesagt wann komme ich dran und wann darf ich wieder heim!
    Ich werde meinen Vater sicher nicht mehr ins Krankenhaus geben außer es wäre eine ganz akkute Situation ich denke vieles kann mann auch ambulant erledigen.

    Dem Pflegepersonal kann man keine Vorwürfe machen eher den Krankenhäuser die wegen der Kosten/ Gewinn Rechnung zu wenig Personal einstellen oder eben einfach den Anreiz nicht schaffen können das dieser Beruf wieder gerne ausgeübt wird.

    Ich wünsche Euch viel Kraft und gute Entscheidungen.

    Susanne
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