Zahnpflege/Bahndlung bei Dementen

Bei meiner Mutter, die seit nunmehr drei Jahren in einem Pflegeheim lebt, steht nun eine große Zahnbehandlung an. Sie hat noch alle eigenen Zähne und war bis vor ein paar Jahren auch ganz sorgfältig. Das hat sie natürlich irgendwann eingestellt. Nun hat sie schon das zweite Mal eine Entzündung im Unterkiefer. Das Problem ist, daß sie beim Zahnarzt nicht den Mund öffnet oder höchstens ein zwei Zentimeter, so dass eine Behandlung gar nicht möglich ist. Der Zahnarzt hat uns nun an eine Zahnklinik überwiesen, die nun unter Vollnarkose eine Zahnsanierung vornehmen will. Nun frage ich mich natürlich, wieviele Narkosen sie nun braucht, denn mit einer Behandlung kann das wohl nicht getan sein... Hat vielleicht jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation ? Und wie sieht es mit einer Verschlechterung des Geiseteszustandes nach Vollnarkosen aus ? Danke im voraus für evt. Antworten, Grüße von Yvonne

Kommentare

  • Hallo Ivonne !
    Ich will Dir keine Angst machen , aber meine Mutter hatte eine Altersdemmenz - die kaum jemand bemerkt hat , der sie nicht sehr , sehr gut kannte - als sie vor etwa 5 Jahren einen schweren Unfall hatte in dessen Folge sie mehrere Vollnarkosen in kürzester Zeit benötigte . Danach war sie sehr " durcheinander " und fragte im Krankenhaus immer wieder wer denn bestimmt hätte das sie da bleiben müsse und wer sie denn da rein gesteckt hätte ... davon weiß sie Heute gar nichts mehr - diese ganze Krankengeschichte ist total weg ...
    aber als sie nach Hause kam - merkten wir nach und nach das immer weniger da war - sie weniger konnte . am Leben teilnahm - sie war plötzlich alleine nicht mehr in der Lage den Alltag zu schaffen ... natürlich war sie vorher demment - aber diese Narkosen haben den Verlauf der Krankheit mit Sicherheit sehr gepuscht !
    Ganz liebe Grüße Gabi !
  • Hallo Yvonne,

    unsere Zahnärztin hatte so ein Gerät, auf das meine Mutter beißen konnte und das ihre Kiefer auseinandergehalten hat. Mit einigem guten Zureden hat meine Mutter den Mund soweit aufgemacht, dass dieses Gerät eingesetzt werden konnte. Es war natürlich für meine Mutter alles sehr beängstigend, aber es war wohl noch das kleinste Übel. Allerdings war es auch kein langer Eingriff, und meine Mutter war bald danach wieder ganz die alte.

    Wenn wie bei deiner Mutter einer oder sogar mehrere lange Eingriffe nötig gewesen wären, hätte ich aber vielleicht anders entschieden. Tut mir leid, dass ich dir nicht mehr helfen kann. Ich wünsche euch alles Gute.

    Gruß, Pit
  • Hallo Yvonne,
    ich bin davon überzeugt, dass die Ärzte in der Zahnklinik die Behandlung bei Ihrer Mutter in einer einzigen Behandlung beenden werden. Liegt sie in Narkose, kann man gut alle Behandlungen auf einmal machen.
    Mein Mann wurde vor drei Jahren am Leistenbruch operiert. Ist zwar was ganz anderes, aber Narkose ist Narkose.
    Als er im Aufwachraum wieder zu sich kam, tobte er und schlug und boxte uns. Der Dr. wusste sich auch nicht zu helfen, da wir ihn auch zu 5 ihn nicht beruhigen konnten. Er ließ ihn nochmal kurz in Narkose schlafen. Beim zweiten Aufwachen war mein Mann ruhig und wollte nur nach Hause.
    Sein Alzheimer hat sich danach nicht verändert oder gar verschlechtert. Er hat seine Demenz seit 11 Jahren.
    Also, nur Mut wenn es sein muss!?!
    Aber Schmerzen, gerade an den Zähnen, beruhigen Ihre Mutter bestimmt auch nicht.
    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter ganz viel Glück dabei.
    Liebe Grüße
    Gabriele
  • Vielen Dank für die Antworten. Inzwischen waren wir zur Voruntersuchung in der Klinik und meine Mutter hat, als würde sie es ahnen, tasächlich den Mund aufgemacht, so dass man zumindest ein wenig ihre Zähne und das Zahnfleisch begutachten konnte. Nach einer hochdosierten Antibiotika Gabe ging zum Glück auch die Schwellung zurück. Nun haben wir im Juli Termin für die Behandlung und voraussichtlich kann tatsächlich alles mit einer Behandlung erledigt werden. Danke auch an pit für den Tip mit der Kieferschiene. Das habe ich gleich an ihren Zahnarzt weitergegeben und nächstes Mal wollen wir mal sehen, ob es funktioniert.Liebe Grüße, Yvonne
  • Hallo!
    Meine Mutter hat nur noch eine Zahnprothese oben, wird aber immer schwieriger mit den raus und rein setzen. Sie kapiert nicht mehr was das soll, versucht dann an den Zähnen zu lutschen. Es nerv mich, weil sie sich dann nicht helfen läßt und es jedesmal ein Kampf wird mit rein und raus. Wenn es noch schlimmer wird wird sie auf die Prothese verzichten müssen. Sie wird es wahrscheinlich nicht merken aber mir kommt sie dann noch .... hilfloser vor und so eingefallen.

    Allen eine gute Zeit wünscht Zäzilia
  • Hallo.... meine Mutter lebt im Pflegeheim. Das Pflegepersonal nimmt ihr die obere Zahnprothese mit "Gewalt" aus dem Mund. Sie weint anschließend. Wer kennt eine weniger rabiate Methode?
  • Hallo Kaethe, da wird einem ja ganz anders, wenn man sich das vorstellt. Ich frage mal die Schwestern in umserem Heim, vielleicht haben sie einen Trick auf Lager.. Meine Mutter, die sich ja auch der Zahnpflege der eigenen Zähne verweigert hat, hat nun die "Quittung" bekommen. Inzwischen waren wir in der Uniklinik und sie hat auf den ersten Blick alles gut überstanden. Der schlimme Mundgeruch ist vollständig verschwunden und sie ist auch zugänglichere bei der Zahnpflege. Vier Wochen nach der Narkose hatte sie nun einen Kreislaufzusammenbruch bei einem Spaziergang, kalter Svhweiss, sehr nbiedriger Blutdruck, schweres Atmen. Sie isr auf einmal nicht mehr belastbar, bei jeder kleinen Anstrengung fängt sie gleich an zu keuchen, wird ganz blass und bekommt Schweissperlen auf die Stirn. Vor zwei Monaten noch konnte sie ohne Probleme eine Stunde spazieren gehen, nun nicht mal mehr 5 Minuten. Langzeit EKG hat nichts ergerben. In zwei Wochen wird das Herz vom Kardiologen mit Ultraschall untersucht. Mal schauen... Ob ein Zusammenhang mit der Vollnarkose besteht, werde ich wohl nie erfahren, aber man macht sich schon so seine Gedanken.
    Bis dahin... Yvonne
  • Hallo Yvonne, danke für Deine Nachricht. Konntest Du die Schwestern in Eurem Heim schon fragen (Zahnprothese einsetzen und rausnehmen?)

    Mit Langzeit-EKGs habe ich auch so meine Erfahrungen...die wollten meiner 84-jährigen Mutter gleich einen Schrittmacher und eine Magensonde verpassen. Beides habe ich vorerst abgelehnt. Sie hat sich bestens wieder erholt.
    Bis bald....Ariane
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