Klopfen , Klatschen , Wischen

Bei unserer Oma ist seit ca 10 Jahren Alzheimer diagnostiziert. Durch die Internetforen haben wir viele Verhaltensweisen verstanden. Seit ca 1 Jahr klopft und klatscht unsere Oma ununterbrochen. Was ist die Ursache für das ständige Klatschen und Klopfen? Hört diese Phase wieder auf? Oma hat vom vielen Klopfen manchmal blaue Hände und blaue Oberschenkel, weil sie da immer drauf klopft. Ich war der Meinung, dass sie klopft um sich selbst zu spüren.

Kommentare

  • Hallo chrisi56, ich erlebe z Zt das Gleiche bei meiner Mutter.Sie ist zunehmend unruhig und ich beobachte auch dieses Klatschen auf die Oberschenkel, ständiges "Tisch-abwischen"mit den Händen usw.Sie macht es neuerdings sogar nachts, so dass mein armer Vater zunehmend in seiner Ruhe gestört ist.Gestern fragte ich eine Freundin, die Heilpädagogin ist, nach dem Grund.Sie kennt das Verhalten von geistig Behinderten.Sie nimmt auch an, dass es hilft,sich zu spüren-aber sie ist keine Altenpflegerin o Demenz-Expertin.Ich würde mich auch gerne an die Frage von Dir anhängen-da mich auch interessiert-was das Verhalten bedeutet, ob man es einfach zur Kenntnis nimmt o ob beruhigende Massnahmen erforderlich sind.(insbesondere nachts)Auch habe ich beobachtet, dass Mama immer laut die Luft ein-u ausatmet.....????Bald wird sie in die Kurzzeitpflege gehen, da mein Vater dringend Ruhe braucht-ich hoffe nicht, dass sich ihr Zustand dann verschlimmert-da wir Papa endlich soweit haben, und er dann wieder ein schlechtes Gewissen bekommen würde...Gruß Petra
  • Hallo chrisi56 und ginger21,

    zwar kann ich auch nicht medizinisch ausgewertete Antworten geben, stelle aber bei meiner Mutter fest, dass sie extrem oft (eigentlich fast immer) stöhnt! (es wirkt so, als ob sie total fertig ist). Offensichtlich ist dies aber nicht der Grund, zumindest kann sie keine Antwort auf Fragen von mir dazu geben.
    Es ist sicher mit der Krankheit Alzheimer in Zusammenhang zu bringen...
    Man kann nur hoffen, dass solche Phasen wieder mal vorbei gehen...


    Herzliche Grüße
    Christine
  • Hallo,
    also das mit dem Klopfen kenne ich nicht, aber das Pusten. Meine Schwiegermutter bläst in letzter Zeit immer die Backen auf und bläst dann die Luft wieder raus. Nur sie macht das auch beim Esse oder Trinken. Ihr könnt Euch vorstellen wie dann das Bett aussieht.
    Ja, und beim Klopfen denke ich dass es im Unterbewustsein geschieht. Meine Schwiegermutter kann außer den Händen nichts mehr bewegen, aber die Hände sind immer in Bewegung. Sie hat ihr Schnuffeltuch in der Hand und das wird immer durchgegneult. Es sieht aus als wenn sie Stricken würde. Das sind auch immer die gleichen Bewegungen.
    LG Uschi
  • Hallo an alle,
    es ist schon interessant zu hören, dass ihr zum Teil die gleichen Verhaltensweisen erlebt bei euren Betroffenen.
    Gut, dass es dieses Forum gibt-denn darüber habe ich noch nichts gehört o gelesen-ich dachte, das Klopfen usw wäre einzigartig bei meiner Mutter.Obwohl es inszwischen viel Aufklärung, Filme, Broschüren zu der Thematik gibt-überraschen einen immer wieder irgendwelche neuen Verhaltensweisen....Ich selbst kann ganz gut damit umgehen-aber mein alter Vater, der ja auch Pflegender ist-versteht die Welt nicht mehr.Hier tut weitere Aufkärung echt Not!!!Vor allem für die alten Ehepartner, die sich ja furchtbar schwer mit der Akzeptanz der Krankheit tun.Ich finde es traurig, dass sie meist nicht entsprechend Informationen bekommen-und wenn es nur vom Arzt o Pflegedienst wäre.
    Meine Mutter erkennt sich nun auch selbst nicht mehr-wir haben ihr im Fernseher Digi-Aufnahmen gezeigt.Sie wußte nicht, wer die Frau da ist.Als wir ihr sagten, dass sie es wäre, verneinte sie und sagte: "dann gehe ich lieber nach Hause"????!!Sie stellt sich gerne vor den Spiegel, den sie als "Scheibe"bezeichnet-ich weiß nicht, was sie da erkennt.Gestern erkannte sie ihren Enkel erstmalig nicht.Mein Sohn (25J)war sehr schockiert und traurig.Es ist zum Weinen!!Gruß Petra
  • Hallo ginger21,

    ja, das kann ich verstehen... Meine Mutter hält ihre Enkel oft für ihre Cousins und sagt auch den Familiennamen dazu. Aber mit ihren Enkeln kann sie nichts mehr anfangen.

    Es ist schon zum Weinen, aber man rappelt sich selbst immer wieder auf, denn es bringt ja nichts.

    Herzliche Grüße
    Christine
  • Hallo an alle,
    auch unsere Oma steht sehr oft vor dem Spiegel und glaubt ihre beste Freundin vor sich zu haben. Sie wird aber nach einiger Zeit böse, wenn die Freundin nicht mitkommt. Oma erkennt weder ihren Ehemann, noch uns die Kinder und Enkel. Sie kennt den Namen ihres Ehemanns, kann ihn aber nicht mit einer Person verbinden. Es ist schon sehr traurig diese Entwicklung hautnah mitzuerleben. Oma existiert nur noch. Die Geburt ihrer ersten Urenkelin vor 2 Wochen hat sie leider nicht mehr erfasst. Schade, sie liebte Kinder so sehr. Es gab eine Zeit, da hat sie jedes Kind angesprochen. Herzliche Grüße Christine
  • Hallo !

    Mein Mann kann seine Hände nicht ruhig halten. Er zerreißt alle Bücher, aber immer ganz ordentlich. Ich leg ihm die Blätter dann am nächsten Tag zum sortieren hin, dann sind seine Hände beschäftigt.

    LG Trudel
  • Hallo alle zusammen,
    ja mein Vater ist auch ständig mit seinen Händen in Bewegung. Er faltet die Serviette, zerkneult sie, steckt sie unter die Tischdecke, legt sein Taschentuch überall drauf, auch auf seinen Essensteller oder in sein Glas, zieht an der Tischdecke usw.. Vorher hatte er auch auf seine Oberschenkel geklopft, das hat aber jetzt nachgelassen. Dafür knetet er jetzt seinen Pullover oder zieht die Hose von unten über die Kniee hoch. Es wirkt rastlos und manchmal total verbissen, als müsse er sich so abreagieren. Ich finde, es schwingt auch manchmal so etwas wie Verzweiflung mit, so als wüßte er nicht wohin mit seinem Leid. Ich fände es auch interessant zu erfahren, woher das kommt und was es genau damit auf sich hat. Aber es ist schon gut, zu wissen, dass dies anscheinend eine "normale" Demenzerscheinung ist.
    LG Silvi
  • Hallo zusammen,
    wenn unsere Oma nicht klopft oder klatscht, dann krempelt sie ihre Hosen bis übers Knie hoch, zieht die Schuhe und Strümpfe aus. Auch Taschentücher hat sie stets in der Hand. Wie sich die Verhaltensweisen doch gleichen. Aber es tut gut zu wissen, dass man nicht allein ist im alltäglichen Kampf.
    Viele Grüße
    Christine
  • Hallo,
    mein Mann, im Heim lebend, verrückt ständig seinen Tisch hin und her. Wir überlegen, ob wir diesen Bewegungsdrang nicht irgendwie nutzen können? Andererseits, wer entscheidet, was sinnvoll ist? Das Problem haben doch eigentlich wir, vielleicht die Erkrankten garnicht?
    Uschi,habt ihr schon einmal versucht, ihr Strickzeug zu geben?
    Gruß
    Gitta
  • Hallo Gitta,
    meine Schwiegermutter hat bis Anfang 2007 noch Gestrickt, man konnte mit den Teilen zwar nichts anfangen aber sie war beschäftigt. Dann konnten wir ihr die Stricknadeln nicht mehr lassen, war für sie und auch für mich zu gefährlich.
    LG Uschi
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