Ehepartner ( 73 ) hat vaskuläre Demenz

wir ( 67 und mein Mann 73 ) haben die Diagnose gerade bekommen und versuchen nun uns zurecht zu finden. Lange habe ich schon bemerkt , dass mein Mann Probleme hat : Wortfindungsstörungen und sehr große Schwierigkeiten Unterhaltungen zu folgen , Aufträge zu erledigen... ...Arztbesuche sind nur noch mit mir als Begleitung möglich .

Gibt es jemanden der persönliche Erfahrungen hat...?? Gerne würde ich mich da mit jemanden austauschen...

Kommentare

  • Hallo Ria, mein Name ist Rosemarie, 62, und mein Mann ist 71. Mein Mann wurde vor 4Jahren mit Alzheimer Demenz diagnostiziert. Auch wir haben die gleiche Probleme. Am Zurechtfinden arbeiten wir immer noch. Mein größtes Problem ist, dass er dicht macht und ich mich ausgegrenzt fühle, bessere Beschreibung, er sieht mich nicht mehr. Ich weiß das ist ein Teil der Krankheit, aber es macht mich trotzdem sehr traurig. Sein Problem ist die zunehmende Orientierungslosigkeit, er verliert in fast jeder Situation den Faden. Ich selber werde zunehmend ratloser und ungeduldiger, was wiederum ein Gefühl des Versagens bei mir auslöst. Gerne würde ich auch ich mich mit Gleichbetroffenen Austauschen und mich über eine Antwort freuen, wie Sie, bzw. andere, mit diesen Situationen umgehen.

  • Hallo Rosemarie ,

    ja das alles kommt mir soo bekannt vor. Man steht vor dem vertrauten Partner und doch ist es ein Fremder...so unerreichbar ..so weit weg... das tut sehr weh...

    Die Demenzform , die mein Mann hat ist auch eine starke Persönlichkeitsveränderung...und große Schwierigkeiten Gesprächen zu folgen. Weiter gehen immer mehr Fähigkeiten verloren ..Überblick über Zeitmangament und Mengenverhältnisse...

    Eigentlich hatte ich schon länger festgestellt , dass er viele Dinge nicht mehr so gut kann -dachte aber daran , dass es wohl das Alter ist . Dann gab es aber einen großen Sprung der Verschlechterung und auf einmal entsand ein riesen Problem ...mein mann stand vor mir und ich spürte er sieht mich nicht mehr wirklich und er versteht meine Gefühle bei Gesprächen über Situationen die aus dem Ruter gelaufen sind nicht mehr...: ein Fremder ...auf der anderen Seite schaut er sehr viel Fernsehn : Netflix und Amazon ohne Ende ...da laufen die Tränen und er ist total emontional...

    Ja auch ich bekkome ne Menge vorwürfe , weil er die Schuld für seine nachlassenden Fähigkeiten in unserer Beziehung sucht.

    Der Hausarzt hat versucht ihm seinen Befund zu erklären , aber er versteht das nicht wirklich...

    Vorsichtshalber habe ich mir eine Psychologin gesucht ,zu ihr gehe ich alle 14 Tage um mich von aussen erden zu lassen.

    Dieses unglaubliche gefühlchaos ist schwer zu ertragen.

    Klar möchte man seinen Partner unterstützen ..Halt geben...aber es kommt nicht mehr an...Das tut weh.

    Lg Ria


  • Hallo Ria, vielen Dank für die nette Antwort. Auch ich habe mir eine Phsychologin gesucht. Sie möchte das ich mir mehr Zeit für mich nehme. Aber dann lasse ich ihn sich selber überlassen. Ich habe meinen Job aufgegeben, weil er am Abend noch genauso im Sessel gehockt hat wie am Morgen. Er vergaß zu essen und zu trinken. Eine Pflegestufe gibt es für ihn nicht, und somit auch keine Hilfe von außen. Er ist Amerikaner und bekommt somit keine deutsche Unterstützung. Die bekäme er in den Staaten. Wir leben aber schon seit 26 Jahren in Deutschland und haben somit auch keine Verwandtschaft oder Freunde in den Staaten. 

     Sie haben erwähnt das Ihr Mann viel Fernsehen schaut, mein Mann lebt im Internet und hat mir auch damit schon sehr viel Kummer gemacht. Er klickt alles an und glaubt was versprochen wird.

    Ich musste alle Zahlungsinformationen und Passwörter von seinen Accounts löschen und Seiten sperren. Diese Aktionen waren für mich schon eine Herausforderung, ich arbeite sehr ungern am Computer. Er war der Spezialist und reparierte alles was ich verbockte.

    Fernsehern kann er nicht mehr. Er kann den Handlungen nicht mehr folgen. Generell hat er Probleme einen Dialog zu führen, Informationen kommen bei ihm nicht mehr an, die Wortfindung ist fast nicht mehr vorhanden. Was wiederum zu dem Problem führt, dass unser Freundeskreis kleiner wird und ich mich zunehmend einsamer fühle. Wobei ich auch anmerken muss, dass mir die “gutgemeinten” Ratschläge von Freunden, oft auf den Geist gehen. Diese Menschen sind soweit weg von den täglichen sich immer wieder neu ergebenden Situationen, haben aber eine starke Meinung wie ich die Herausforderungen besser handhaben könnte. Manchmal würde ich am liebsten weglaufen 😖 und auch mir tut die ganze verda…. Situation weh.

    LG Rosemarie

     

  • Mein Mann 65 geht es genauso.Nichts geht mehr.Hat auch noch Krampfanfälle.Bin alleine mit ihm.Kann es nicht mehr ertragen.Bitte brauche Tipp.

  • bearbeitet August 2022

    Ich komme aus Frankfurt, bin 56, habe meine Mutter vor 2 Jahren zu mir geholt ais dem Heim. Sie hatte zu Hause zu wenig getrunken, ist umgefallen und als der Pflegedienst kam, hat sie halluziniert; sie glaubte, ein Mann und eine Frau gan6 on schwarz gekleidet,hätten in ihrem Badezimmer gestanden und kein Wort gesprochen, grüne stechenden Augen gehabt und keine Antwort gegeben auf ihre Frage, was die dort suchen bzw. wollen. Sie wären ganz bedeckt gewesen,sodass man nur die Augen gesehen hätte und als sie in die Klinik kam, erzählte sie später noch, die Leute vom Pflegedie hätten sie unten am Haus in ein Erdloch gesteckt und die hätten sie loswerden wollen, um ihre Wohnung nutzen zu können....


    Sie kam.dann nach einiger Zeit in die Kurzzeitpflege. Schon die Zeiten der Klinik war für mich ein großer Schreck,sie war nicht mehr die Mutter die ich mal kannte. In der Kurzzeitpflege erholte sie sich gut und hatte Spaß an den Aktivitäten, obwohl sie früher für all diese Dinge nie zu haben gewesen wäre. Ich wusste zu dem Zwitpunkt noch nicht,dass sie vom Wohnheim mit Psychopharmaka vollgepumpt wurde. Ich wunderte mich schon über diese Veränderung, dass sie oft so gut gelaunt war,wie ich es früher so von ihr nicht kannte.

    Dann kam um März 2020 Corona und im Heim wurde alles anders. Keine Aktivitäten mehr, keine gemeinsamen Mahlzeiten im Speisesaal mehr, das Essen wurde auf die Zimmer gereicht und die Bewohner waren wochenlang nicht mehr aus dem Zimmer draußen. Ich habe meine Mutter nicht besuchen dürfen und einmal nur hinter einer riesigen Scheibe mit so riesigen Tischen zwischen uns, dass sie mich nicht verstand.

    Am.Muttertag wollte ich sie wenigstens mal sehen, um zu gucken, ob es ihr wirklich gut geht...ihr Zimmer war im Paterre und ich habe sie am Fenster besucht, ihr die Hand gestreichelt und ein Päckchen reingemacht. Da kam die Verwaltungschefin und hat mich des Platzes verwiesen, da hatte ich so eine Wut....und mich dann nach längeren Überlegungen e tachlossen, meine Mutter, damals 89 Jahre,aus dem Heim zu mir zu holen. Ich war ja phnehon arbeitslos und hatte Zeit...

    Seit dem.ist sie bei mir, seit Juli 2020. Am Anfang hatten wir eine einigermaßen schöne Zeit, ca 1 Jahr lang, vielleicht etwas mehr. Sie ging auch mit mir raus für Spaziergänge im Rollstuhl und qir konnten uns noch angeregt unterhalten.


    Inzwischen ist es seit Monsten so, dass ich zunehmender aggressiv reagiere und mich oft frage, wie es nur soweit kommen konnte und ich spüre, dass ich einfach nicht damit zurecht komme, wie sie sich verändert. Anfangs haben wir gemeinsammihre alte Musik gehört und ich schien alles so gut zu schaffen. Ich bin ganz alleine auf nich gestellt. Einkaufen, alles zu Hause schaffen, dann noch mein Hund der seine Gassirunden benötigt, Termine, Organisation von allem was benötigt wird....

    Und sie ist in den letzten Monaten immer weniger aktiv geworden, sie sitzt oft einfach viel zu lange nur noch im Wohnzimmer Stuhl am Tisch, an dem wir auch essen, guckt Fernsehen oder schläft. Mittlerweile kaut sie sogar oft ihr Essen mit geschlossenen Augen. Schon morgens vor und nach dem Frühstück schläft sie ein, überhaupt den ganzen Tag schläft sie immer wieder ein und nachts finde ich keine Ruhe.

    Wir haben auch schon so viel an Medikamenten ausprobiert, sie reagierte bei allem.mit schweren Nebenwirkungen, das Einzige was hilft ist ne halbe Risperidon 0,5 mg, aber davon wird ihr Gang steifer.

    Seit ca 1 Jahr hält sie mich Nacht für Nacht wach bis 4,5 oder 6 Uhr und später. Das ist schon zum.Normalzustand geworden und vormittags muss ich trotzdem wieder fit sein und alles schaffen, spätestens um 9.30 aufstehen bevor der Pflegedienst kommt, um ihr die Strümpfe anzuziehen. Ich habe über so lange Zeit nicht mehr richtig geschlafen und einen chronischen Schlafmangel, wodurch ich auch nicht mehr dir Energie habe, schöne Dinge für sie zu machen, wie tanzen mit ihr und lustiges ansehen oder Erinnerungsgespräche.... meistens sitzen wir irgendwann nachmittags auf dem Balkon und machen Kreuzworträtsel, wobei sie auch immer öfter einschläft.

    Es ist schon so weit, dass ich an manchen Tagen nicht mal mehr die Energie habe einzukaufen, alles mit dem Rad, ichbhabe kein Auto- und froh bin, den Haushalt und Gassigänge zu schaffen.

    Für.mich komme ich zu gar nichts mehr. Auch gibt es keine Treffen mehr bei meiner Freundin mal zum Kaffee, ich bin fast ganz alleine mit mir und meiner Mutter. Ich ertrage ihre ständigen Wiederworte oft nicht mehr; wenn ich etwas sage oder rüge, dann höre ich jedes mal "stimmt nicht", oder wie manches mal schon passiert, flüstert sie vor sich hin, auch Schimpfworte und wenn ich mich dann aufrege (ich weiß, dass dürfte ich nicht) und schimpfe, glaubt sie nichts gesagt zu haben.

    Die Situation nachts ist immer die Gleiche: sie sitzt hier mit mir im Wohnzimmer, halb schlafend bis 1:00 oder 2:00 Uhr nachts und wenn sie dann endlich mal schläft, vielleicht ne halbe Stunde wenn ich Glück habe, dann geht der Terror los,u.a ständiges Rufen nach mir, auch wenn sie nichts benötigt.


    Immer wieder aufstehen, sich ins Bett setzen, ich muss sie dann jedes Mal wieder aufs Kissen zurechtziehen-hoch ins Bett, weshalb ich schon einen Rückenschaden habe, denn sie ist bicht leicht, obwohl sie eigentlich um die 54 kg wiegt. Sie selbst kann sich nicht mehr im.Bett zurechtdrehen oder selbständig hinlegen wie sie will, weil sie so steif und ungelenkig geworden ist durch die ewige Hockerei auf dem Stuhl.

    Ich würde gerne noch mehr schreiben, aber ich schaffe es heute nicht. Ich habe das Gefühl wahnsinnig zu werden und fühle mich allein gelassen und unverstanden von behördlichen Seite. Ich wollte sie in Kurzzeitpflege geben, habe ein sehr gutes Wohnheim herausgesucht und organisiert, aber was da alles gefordert wird und man organisieren muss...mir fehlt es an Energie.

    Und jetzt kommt im Herbst wieder das Coronathema und ich habe Sorge, dass sie gegen unseren Willen geimpft werden könnte. Wir hatten beide schon Corona, sind genesen, aber wollen keine Impfung, aus guten Gründen.

    Ich war so fest überzeugt,diese Chance zu nutzen mit der Kurzzeitpflege, Aber wenn ich sehe, wie ich die ganze Nacht immer wieder zu ihr muss, was ich alles mache und wie sehr sie die Hilfw benötigt und immer wieder steht sie auf und spricht vor sich hin: "Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr, oh mein Gott...ich kann nicht schlafen oh nein Gott "--und einiges mehr.Es ist jede Nacht das Gleiche.

    Wenn ich mal zwischendurch auf den Balkon gehe um eine Pause zu machen, mir etwas anzusehen oder zu hören beobachte ich zwischendurch immer die Überwachungskamera, um zu sehen, ob sie noch liegt oder wieder ruft, man hat kaum.mal 15 Minuten Ruhe.

    Ich habe das Gefühl, ich kann bald nicht mehr. Wenn ich nicht so große @Sorgen hätte, würde ich wahrscheinlich sogar einen festen qohnheimplatz für sie organisieren. Ich habe meine Mutter einmal zu mir geholt, weil ich das Beste für sie wollte und inzwischen frage ich mich, ob es das für sie hier bei mir überhaupt noch ist.

    Vielen Dank für Ihre Lesezeit.

  • Hallo ich bin Karin, mein Lebensgefährte hat eine noch unbekannte Demenz. Ich dachte ich versuche alles, damit er in seiner Wohnung bleiben kann. Er liebt seine Wohnung, aber auch ich frage mich, ob es wirklich das Beste ist. Er ist nachts unruhig und wandert umher. Ich selbst gehe jeden Tag mindestens 8 Stunden arbeiten. Er guckt sehr viel Fernsehen. Ganz ehrlich gut ist das nicht. Natürlich Frage ich mich, ob er in einem Heim besser aufgehoben ist. Leider kenne ich auch Heime, die schrecklich sind, dort werden alte kranke Leute ruhig gestellt. Andere Heime sind besser, aber die Kosten eine Menge Geld und leider sind die Plätze rar. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht über eine Heimunterbringung nachdenke, weil mein Lebensgefährte nachts rumläuft Türen aufreißt und Licht an und ausstellt. Ich bin fix und fertig, ambulante Pflege wäre eine Idee.

    Ich verstehe, dass du deine Mutter nach Hause geholt hast. Man möchte seine Lieben gut unterbringen und hat andauernd ein schlechtes Gewissen. Du solltest Dich trauen auch Bedürfnisse zu haben, vielleicht findest du eine bessere Unterbringung? Du hast ihr noch ein gutes Jahr geschenkt, das bedeutet auch schon was.

    Vielleicht ist es an der Zeit nochmal ganz sorgfältig darüber nachzudenken, dass eine Unterbringung in einem Heim notwendig geworden ist, denn wie lange willst / kannst du das noch aushalten?

    Ich bin persönlich auch fix und fertig und kann bald nicht mehr.

    LG Karin

  • Hallo

    Bin neu hier u manche posts sind schon relativ alt- schade denn ich erkenne mich u meinen Mann in vielem wieder ! I

    Habt ihr vll andere Kommunikationswege gefunden dann bitte lasst es mich wissen. Hab schon alles durch vom pflegestützpunkt bis sozialverein . In der Theorie bin ich spitze- aber an der Durchführung haperts....vieles kommt für uns hier auch nicht infrage. Ich fühle mich oft unzureichend unterstützt u versuche mir selbst mit Johanniskraut etc zu helfen damit ich durchhalte...

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