Stiefvater lehnt Arztbesuch bez. Diagnosestellung ab! WIE können wir ihn überzeugen?

Hallo liebe Forengemeinde,

ich vermute ich bin mit meinem Problem nicht alleine, konnte aber nichts passendes im Forum finden.

Folgendes Problem treibt uns um. Mein von allen geliebter Stiefvater (84) hat alle Anzeichen einer Demenz.

Er lebt noch mit meiner Mutter alleine im Eigenheim und da wollen sie auch nicht weg.

Meine Mutter sprach im letzten Jahr schon ständig davon dass er oft die einfachsten Dinge nicht mehr weiß. Muß er 2 Dinge einkaufen braucht er ewig und irrt im Geschäft herum. Meine Mutter muß sich dringend einer Hüft OP unterziehen, weigert sich aber weil sie ihren Mann nicht alleine lassen will / kann.

Ärztlich abgeklärt haben sie es bisher nicht und plötzlich spricht auch Mama nur noch von "normaler" Vergesslichkeit - Verdrängung? Obwohl sie sonst auch davon sprach er sei dement.

Nun habe ich mühsam für BEIDE einen Neurolgentermin erkämpft mit dem Ergebnis dass mein Bruder nur mit meiner Mutter den Termin wahrgenommen hat. Schwiva weigert sich kategorisch - ihm fehlt ja nix.

Sogar der Hausarzt hat uns schon spontan von sich aus drauf angesprochen dass unser Stiefvater dement ist. JEDER spürt das, auch die Enkel die ihn nicht so oft sehen können.

Beide Eltern wollen weiterhin in ihrem Zuhause wohnen bleiben. Also eine 85 jährige bewegungseingeschränkte Frau und deren Mann mit Demenz. Super!!

Wir kommen gegen den dementen und auch Altersstarrsinn nicht an.

Meine Überlegung war den Stiefvater zum hausarzt zu lotsen wegen einer "normalen" Untersuchung bezügl. seiner Diabetes zB. Den Hausarzt einweihen und DER spricht ihn dann auf den Verdacht der Demenz an. Ist die einzige Hoffnung dass er sich von ihm überzeugen lässt. Meine Geschwister sehen das anders - abwarten........Aber ich fragen mich WORAUF warten?

Man kann doch wie ich gelesen habe mit medis zumindest etwas herauszögern wenn man rechtzeitig damit anfängt?

Habt ihr einen Rat für uns? Es ist echt zum verzweifeln.

Sie leben alleine, ich 2 Stunden entfernt und meine Geschwister jeweils 1 Stunde.

Danke fürs Lesen

Lieben Gruß

Kommentare

  • Hallo Silly, bei uns war es der Diabetologe, der die Überweisung zur Gedächtnissprechstunde veranlasst hat. Das mit dem Herumirren im Geschäft war bei uns auch so. Die Medikamente hat mein Mann genommen. Ich glaube nicht, dass sie geholfen haben. Aber so waren wir engmaschiger in der Überwachung der Erkrankungen. Geschadet haben die Medis ja auch nicht. Und was soll das Rauszögern der Erkrankung an der Erkrankung ändern? Der Verlauf bleibt ja doch fortschreitend. Versucht doch erst mal eine Diagnose zu bekommen.Dann kannst du einen Pflegegrad beantragen. Ich habe damit dann sehr bald einen Pflegedienst und einen Betreuungsdienst eingeschaltet, die geholfen haben. LG G.

  • Hallo,

    danke für deine Antwort.

    Ja ich finde auch das Herauszögern bringt nichts. Es ist nur das Problem dass er es nicht einsieht, entweder Angst vor der Diagnose oder völlige Fehleinschätzung der eigenen Lage. Leider zeigt sich inzwischen auch meine Mutter uneinsichtig, sie wäre evtl noch die einzige in der Familie die Einfluß nehmen könnte.

    Das Beste daran ist dass der Neurologie Termin letzte Woche war den er nicht wahrgenommen hat und der medizinisch technische Dienst einen Termin für Ende Dezember angemeldet hat.

    Und diesen lehnt er natürlich ebenso ab. Wir sind inzwischen ratlos und verzweifelt und zwingen kann man ihn ja (leider) nicht.

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