meine Mama befindet sich seit letztem Jahr im Seniorenheim . Es ist kein ausschließliches Heim für Demenzkranke. Sie war von Anfang an äußerst unglücklich, teilweise sehr aggressiv und versuchte sehr oft nach Hause zu laufen. Ihr Haus ist nur 5 Gehminuten entfernt.Mittlerweile wird sie immer orientierungsloser, sie findet oft nicht mal das Wc. Ich dachte , daß mit zunehmender Demenz die Situation nicht mehr so belastend wird und sie sich etwas mehr eingewöhnen würde. Aber es wird immer belastender , mir zerreisst es jedesmal fas das Herz , wenn ich mich von ihr verabschieden und sie so hilflos erleben muß. Sie versteht nicht, wenn ich mit ihr spazieren gehe, daß sie wieder ins Heim zurückgehen muß. Das ist wie "täglich neu ins Heim kommen". Ich habe meine Mama mittlerweile in einem andren Heim mit Gerontoabteilung angemeldet, da sie von den nicht dementen Mitbewohnern oft maßgeregelt wird und bevormundet wird. Man sagte mir aber, ich solle mir diesen Schritt genau überlegen, eine Veränderung wäre sehr hart für einen Dementen. Dessen bin ich mir sehr wohl bewußt und ich habe auch Angst vor diesem Schritt. Aber die Betreuung wäre eine Andere.
Man sagt mir auch ich müsse loslassen, wenns nur nicht so schwer wäre.
Ich habe etliche dieser Beiträge gelesen und ich finde mich in fast jedem Einzelnen selber wieder!
Meine Mutter (93) leidet seit knapp 4 Jahren an Demenz! Damals hatte sie eine Salmonellen-Vergiftung, hatte in Zuge dessen heftige Durchfälle und begann schon ordentlich zu dehydrieren! Sie kam ins Spital und dort wurde dann zusätzlich noch ein akutes Nierenversagen diagnostiziert! Und von da an begannen ihre Demenz-Anzeichen!
So fragte sie mich z.B.: „Sind wir zwei heute alleine? Wo ist denn der Heinz?“ (Damit hatte sie MICH gemeint…) oder wir schauten uns nach langer Zeit die alten Familien-Dias an (wo wir noch Kinder waren), als sie mich plötzlich fragte: „Was hast du denn da für ein Hemd an?“ Ich sagte ihr: „Das bin ja gar nicht ich, das ist doch der Vater!“ (und meinte damit MEINEN Vater, also ihren Mann!) Worauf sie zornig antwortete: „Na freilich bist das du! Der Vater war doch NIE mit uns auf Urlaub mit!“ (und meinte IHREN Vater, also meinen Opa!)
Am Anfang gab es solche gespenstischen Momente vielleicht alle paar Wochen, doch diese Abstände dazwischen wurden immer kürzer und kürzer! Bis es schon beinahe täglich zwischen uns eskalierte, wenn sie plötzlich grantig wurde, weil sie heute „noch keinen Kaffee, noch kein Frühstück bekommen hat!“ wie sie oft behauptet hatte! Obwohl wir vielleicht eine halbe Stunde zuvor AUSGIEBIG gefrühstückt hatten, mit allem drum und dran!
So ging das ganze 4 1/2 Jahre (von 2020 bis jetzt, inkl. all den zusätzlichen Schikanen durch Corona)!
Ich hatte (obwohl selber schon im Ruhestand) fast KEINE Freizeit mehr!! Keine Besuche, kein Treffen mit Freunden und Bekannten, keine Ausflüge, geschweige denn ein gemeinsamer Urlaub!! (Obwohl wir bis dato immer SEHR VIEL und GEMEINSAM unterwegs waren!!!
Die private Pflegehilfe brachte uns auch schon an den Rand des finanziellen Ruins (so zahlte ich für 3x 4 Std. Alltagsbegleitung und 2x die Woche eine 1/2 Std. Körperpflege oft bis zu 2000 Euro und noch mehr)!!!
So blieb mir nur mehr die (von mir ÄUSSERST UNGELIEBTE) Option übrig: die Mama musste in ein Heim! ☹️
Nun ist sie schon wieder 3 1/2 Wochen dort! Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht!
Aber die Besuche sind jedesmal eine kleine Katastrophe!! Auf Fragen reagiert sie kaum mehr, erzählt irgend etwas ANDERES, und oft auch Sachen, wo man sich fragt: Was meint sie eigentlich??
Und ständig fragt sie: „Und, was machen wir nun? Fahren wir jetzt nach Hause?“ Und ich muss ihr jedesmal sagen: „Nein, das geht nicht!“ Sie wieder: „Warum nicht?“ Ich: „Weil du hier in Behandlung bist!“ Sie dann: „ Ach so…“
Und dieser „Dialog“ geht mind. 20 oder 30 mal so!!! Das nervt schon GEWALTIG!!!
Und am Schlimmsten ist dann immer die Verabschiedung! Da will sie UNBEDINGT immer mit, und wenn die Betreuer dann sagen: „Nein, sie bleiben hier!“ zuckt sie förmlich aus, beginnt auch oft zu schreien!! Das ist normalerweise ÜBERHAUPT NICHT ihre Art…
Das ist für mich dann immer der Zeitpunkt, um zu gehen!! Aber mir geht es dann NIE gut! Ich hab dann immer schreckliche Schuldgefühle, und sie tut mir richtig leid…
Die Leute vom Heim sagten mir letztes Mal, ich brauch NICHT so oft kommen! 1x die Woche würde AUCH genügen! Denn jedes Mal wenn ich komme, ist sie erst recht wieder verwirrt!!
Ich kann auch ohneweiters auf Urlaub fahren, wurde mir geraten! So werde ich (nach 5 langen Jahren) endlich wieder mal für 2 oder 3 Wochen nach Slowenien fahren!!! (Hoffentlich OHNE jegliches schlechte Gewissen…)
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meine Mama befindet sich seit letztem Jahr im Seniorenheim . Es ist kein ausschließliches Heim für Demenzkranke. Sie war von Anfang an äußerst unglücklich, teilweise sehr aggressiv und versuchte sehr oft nach Hause zu laufen. Ihr Haus ist nur 5 Gehminuten entfernt.Mittlerweile wird sie immer orientierungsloser, sie findet oft nicht mal das Wc. Ich dachte , daß mit zunehmender Demenz die Situation nicht mehr so belastend wird und sie sich etwas mehr eingewöhnen würde. Aber es wird immer belastender , mir zerreisst es jedesmal fas das Herz , wenn ich mich von ihr verabschieden und sie so hilflos erleben muß. Sie versteht nicht, wenn ich mit ihr spazieren gehe, daß sie wieder ins Heim zurückgehen muß. Das ist wie "täglich neu ins Heim kommen". Ich habe meine Mama mittlerweile in einem andren Heim mit Gerontoabteilung angemeldet, da sie von den nicht dementen Mitbewohnern oft maßgeregelt wird und bevormundet wird. Man sagte mir aber, ich solle mir diesen Schritt genau überlegen, eine Veränderung wäre sehr hart für einen Dementen. Dessen bin ich mir sehr wohl bewußt und ich habe auch Angst vor diesem Schritt. Aber die Betreuung wäre eine Andere.
Man sagt mir auch ich müsse loslassen, wenns nur nicht so schwer wäre.
brischu
Hallo Broschüre
Ich habe etliche dieser Beiträge gelesen und ich finde mich in fast jedem Einzelnen selber wieder!
Meine Mutter (93) leidet seit knapp 4 Jahren an Demenz! Damals hatte sie eine Salmonellen-Vergiftung, hatte in Zuge dessen heftige Durchfälle und begann schon ordentlich zu dehydrieren! Sie kam ins Spital und dort wurde dann zusätzlich noch ein akutes Nierenversagen diagnostiziert! Und von da an begannen ihre Demenz-Anzeichen!
So fragte sie mich z.B.: „Sind wir zwei heute alleine? Wo ist denn der Heinz?“ (Damit hatte sie MICH gemeint…) oder wir schauten uns nach langer Zeit die alten Familien-Dias an (wo wir noch Kinder waren), als sie mich plötzlich fragte: „Was hast du denn da für ein Hemd an?“ Ich sagte ihr: „Das bin ja gar nicht ich, das ist doch der Vater!“ (und meinte damit MEINEN Vater, also ihren Mann!) Worauf sie zornig antwortete: „Na freilich bist das du! Der Vater war doch NIE mit uns auf Urlaub mit!“ (und meinte IHREN Vater, also meinen Opa!)
Am Anfang gab es solche gespenstischen Momente vielleicht alle paar Wochen, doch diese Abstände dazwischen wurden immer kürzer und kürzer! Bis es schon beinahe täglich zwischen uns eskalierte, wenn sie plötzlich grantig wurde, weil sie heute „noch keinen Kaffee, noch kein Frühstück bekommen hat!“ wie sie oft behauptet hatte! Obwohl wir vielleicht eine halbe Stunde zuvor AUSGIEBIG gefrühstückt hatten, mit allem drum und dran!
So ging das ganze 4 1/2 Jahre (von 2020 bis jetzt, inkl. all den zusätzlichen Schikanen durch Corona)!
Ich hatte (obwohl selber schon im Ruhestand) fast KEINE Freizeit mehr!! Keine Besuche, kein Treffen mit Freunden und Bekannten, keine Ausflüge, geschweige denn ein gemeinsamer Urlaub!! (Obwohl wir bis dato immer SEHR VIEL und GEMEINSAM unterwegs waren!!!
Die private Pflegehilfe brachte uns auch schon an den Rand des finanziellen Ruins (so zahlte ich für 3x 4 Std. Alltagsbegleitung und 2x die Woche eine 1/2 Std. Körperpflege oft bis zu 2000 Euro und noch mehr)!!!
So blieb mir nur mehr die (von mir ÄUSSERST UNGELIEBTE) Option übrig: die Mama musste in ein Heim! ☹️
Nun ist sie schon wieder 3 1/2 Wochen dort! Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht!
Aber die Besuche sind jedesmal eine kleine Katastrophe!! Auf Fragen reagiert sie kaum mehr, erzählt irgend etwas ANDERES, und oft auch Sachen, wo man sich fragt: Was meint sie eigentlich??
Und ständig fragt sie: „Und, was machen wir nun? Fahren wir jetzt nach Hause?“ Und ich muss ihr jedesmal sagen: „Nein, das geht nicht!“ Sie wieder: „Warum nicht?“ Ich: „Weil du hier in Behandlung bist!“ Sie dann: „ Ach so…“
Und dieser „Dialog“ geht mind. 20 oder 30 mal so!!! Das nervt schon GEWALTIG!!!
Und am Schlimmsten ist dann immer die Verabschiedung! Da will sie UNBEDINGT immer mit, und wenn die Betreuer dann sagen: „Nein, sie bleiben hier!“ zuckt sie förmlich aus, beginnt auch oft zu schreien!! Das ist normalerweise ÜBERHAUPT NICHT ihre Art…
Das ist für mich dann immer der Zeitpunkt, um zu gehen!! Aber mir geht es dann NIE gut! Ich hab dann immer schreckliche Schuldgefühle, und sie tut mir richtig leid…
Die Leute vom Heim sagten mir letztes Mal, ich brauch NICHT so oft kommen! 1x die Woche würde AUCH genügen! Denn jedes Mal wenn ich komme, ist sie erst recht wieder verwirrt!!
Ich kann auch ohneweiters auf Urlaub fahren, wurde mir geraten! So werde ich (nach 5 langen Jahren) endlich wieder mal für 2 oder 3 Wochen nach Slowenien fahren!!! (Hoffentlich OHNE jegliches schlechte Gewissen…)
Liebe Grüße von Heinz
Entschuldigung, dieses blöde Handy!
Sollte natürlich BRISCHU heißen!!