Gibt es wirklich keine Medikamente?
Hallo!
Ich bin neu hier und habe mal eine Frage:
Mein Vater wird im März 84 Jahre alt. Er hat sich in den letzten Jahren sehr in seinem Wesen verändert. Meine Mutter (77 Jahre alt) war mit ihm schon zum Neurologen, der aber meinte, daß seine geänderten Verhaltensweisen dem Alter entsprechend ganz normal seien. Er vergißt Namen von Familienangehörigen und Freunden, mit denen er nicht ständig Kontakt hat, er reagiert bei jeder Kleinigkeit sehr aggressiv, wo er früher sehr friedliebend war. Er ist sehr unruhig, kann kaum mehr als zwei bis drei Stunden am Stück schlafen und ist dementsprechend tagsüber ständig müde. Er mag nicht mehr gerne aus dem Haus gehen, fühlt sich nur dort noch wohl. Neulich hat er mal gesagt, wenn er außer Haus ist, hat er Angst. Er hat weniger Appetit und nörgelt ständig am Essen herum. Nichts ist ihm recht zu machen. Früher war er in dieser Hinsicht immer zufrieden und hat die Kochkünste meiner Mutter nur gelobt. Jetzt sieht er in allem, was man sagt, etwas schlechtes. Er meint immer, man will ihm etwas schlechtes antun. Das geht so weit, daß er sogar Nachbarn und Freunde grundlos verbal angreift und oftmals schlimm beschimpft.
Das sind ein paar der Wesensänderungen, die uns in letzter Zeit bei meinem Vater aufgefallen sind.
Meine Mutter ist nun schon nervlich total am Ende. Sie kann kaum noch essen, weil sie das alles so mitnimmt. Nun war sie gestern bei ihrem Hausarzt und hat ihn gefragt, ob man meinem Vater (und damit dann ja auch ihr) mit irgendwelchen Medikamenten helfen könne. Aber der Arzt meinte nur, daß das alles noch nicht hinreichend erforscht sei und es gegen Alzheimer oder Demenz keine wirksamen Medikamente gäbe. Sie solle nicht so dünnhäutig sein und sich ein dickeres Fell anschaffen und sich nicht alles so zu Herzen nehmen.
Meine Mutter gibt meinem Vater schon seit ca. zwei Jahren die Mittel: Ginkobil und Lentaya. Danach wurden zumindest die Anfälle besser, die ihn immer öfter befallen hatten und wo er dann ganz weggetreten und nicht mehr ansprechbar war.
Nun hier meine Frage:
Ist es richtig, daß es zur Zeit noch keine wirksamen Medikamente gibt? Ich hoffe, uns kann hier etwas geholfen werden.
Ich bin neu hier und habe mal eine Frage:
Mein Vater wird im März 84 Jahre alt. Er hat sich in den letzten Jahren sehr in seinem Wesen verändert. Meine Mutter (77 Jahre alt) war mit ihm schon zum Neurologen, der aber meinte, daß seine geänderten Verhaltensweisen dem Alter entsprechend ganz normal seien. Er vergißt Namen von Familienangehörigen und Freunden, mit denen er nicht ständig Kontakt hat, er reagiert bei jeder Kleinigkeit sehr aggressiv, wo er früher sehr friedliebend war. Er ist sehr unruhig, kann kaum mehr als zwei bis drei Stunden am Stück schlafen und ist dementsprechend tagsüber ständig müde. Er mag nicht mehr gerne aus dem Haus gehen, fühlt sich nur dort noch wohl. Neulich hat er mal gesagt, wenn er außer Haus ist, hat er Angst. Er hat weniger Appetit und nörgelt ständig am Essen herum. Nichts ist ihm recht zu machen. Früher war er in dieser Hinsicht immer zufrieden und hat die Kochkünste meiner Mutter nur gelobt. Jetzt sieht er in allem, was man sagt, etwas schlechtes. Er meint immer, man will ihm etwas schlechtes antun. Das geht so weit, daß er sogar Nachbarn und Freunde grundlos verbal angreift und oftmals schlimm beschimpft.
Das sind ein paar der Wesensänderungen, die uns in letzter Zeit bei meinem Vater aufgefallen sind.
Meine Mutter ist nun schon nervlich total am Ende. Sie kann kaum noch essen, weil sie das alles so mitnimmt. Nun war sie gestern bei ihrem Hausarzt und hat ihn gefragt, ob man meinem Vater (und damit dann ja auch ihr) mit irgendwelchen Medikamenten helfen könne. Aber der Arzt meinte nur, daß das alles noch nicht hinreichend erforscht sei und es gegen Alzheimer oder Demenz keine wirksamen Medikamente gäbe. Sie solle nicht so dünnhäutig sein und sich ein dickeres Fell anschaffen und sich nicht alles so zu Herzen nehmen.
Meine Mutter gibt meinem Vater schon seit ca. zwei Jahren die Mittel: Ginkobil und Lentaya. Danach wurden zumindest die Anfälle besser, die ihn immer öfter befallen hatten und wo er dann ganz weggetreten und nicht mehr ansprechbar war.
Nun hier meine Frage:
Ist es richtig, daß es zur Zeit noch keine wirksamen Medikamente gibt? Ich hoffe, uns kann hier etwas geholfen werden.
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Kommentare
mein Vater bekam Aricept, nachddem bei ihm eine Form der Demenz festgestellt worden ist. Angeblich verlangsamt dieses Medikament zumindest den Prozess, aber wirklich wissen, tut dies wohl niemand. Ich habe jetzt von neuen Untersuchungen aus den USA und der Uni Bonn gehört, denen zufolge Marihuana wohl sehr positive Wirkungen haben soll. In welchem Stadium der Fertigung ein solches Medikament ist und ob die Untersuchungen schon abgeschlossen sind und es zu bekommen ist, weiß ich leider nicht (vielleicht aber jemand anderes in diesem Forum, würde mich auch interessieren).
Mein Vater hat übrigens in einem bestimmten Stadium auch immer genörgelt und geschimpft und dabei auch ganz explizit meine Mutter beschimpft, mit teilweise völlig aus der Luft gegriffenen Behauptungen. Aber auch hier galt: mit logischen Erklärungen war mein Vater nicht von seinen negativen Meinungen abzubringen. Und auch meine Mutter hat die Beschimpfungen zunächst alle persönlich genommen. Bitte sage Deiner Mutter unbedingt, dass alle Dementen so sind und es nichts mit ihr zu tun hat und sie sozusagen versuchen soll, dass es an einem Ohr rein und an dem anderen wieder raus geht. Das ist schwer, aber ich glaube, es geht nicht anders. Natürlich kann man den Vater auch mit Medikamenten ruhigstellen, aber ich persönlich halte da garnichts davon (es sei denn, es artet wirklich aus, z.B. in Gewalt oder darin, dass der Vater sich durch die Aufregung und die negativen Gefühle selbst schadet oder sehr traurig ist). Medikamente wie Risperdal z.B. nehmen die Wahnvorstellungen, aber auf der anderen Seite dämpfen sie nicht nur die negativen Gefühle, sondern auch die positiven. Und dann sitzt der Jenige nur noch rum und schaut an die Wand, sehr traurig, meines Erachtens.
Aber noch etwas. Ist sicher, dass der Vater nicht an Depressionen leidet? Dagegen kann man was tun. Ist der Vater bei einem Neurologen oder Psychologen in Behandlung? Der müßte das herausfinden können.
Alles Gute und viele Grüße
Das hört sich bei Deinem Vater ja fast genauso an, wie bei meinem. Auch mein Vater läßt sich mit Argumenten nicht von seiner Meinung abbringen, ist sie auch noch so abwegig.
Wir versuchen auch schon ständig, meiner Mutter beizubringen, daß sie das ganze nicht so sehr an sich ranlassen darf, aber das ist gar nicht so leicht. Das muß sie erstmal lernen. Bei ihm ist es ja auch erst seit ca. einem halben Jahr so extrem schlimm, daß er auch die Nachbarn beschimpft etc.
Mein Vater ist derzeit nur bei seinem Hausarzt (einem Internisten) in Behandlung. Der Neurologe hatte ja gesagt, daß man da nichts machen könne. Und so ähnlich drückte sich der Arzt gestern bei meiner Mutter ja auch aus. Er hat ihr ja ein dickeres Fell empfohlen...
Wie lange leidet Dein Vater denn schon an der Demenz?
so traurig es auch ist: es gibt nur medikamente (arizept, exelon), die den verlauf der krankheit verlangsamen, sprich - die früheren, leichteren phasen (es gibt sieben) verlängern und damit die schwierigen verkürzen. Heilung ist z.z. nicht möglich, es wird an vielen stellen geforscht, aber konkretes gibt es nicht. Was marihuana betrifft gibt es meldungen wie http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=061109037, oder http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=061019014
gruß
georg
Das hört sich ja nicht gerade ermutigend an. Leider. Bestätigt aber das, was der Arzt gestern schon meiner Mutter sagte. Und die beiden Mittel, die meine Mutter meinem Vater gibt, haben gar keine Wirkung?
ginkobil fördert die hirndurchblutung und somit schadet es wenigstens nicht, ist aber eher für gesunde als vorbeugung und Lentaya ist ein vitaminpräparat siehe http://cgi.hermes-arzneimittel.de/cgi-bin/php/prod_lentaya.php
es lohnt sich immer wieder bei http://www.google.de zu suchen...
auch http://www.alzheimerforum.de kann ich empfehlen, hat ebenfalls auf der titelseite ein suchfeld...
gruß
georg
mein Vater leidet schon seit etwa 3 Jahren an Demenz. Er ist am Anfang des schweren Stadiums. Die Zeit der schlimmen Agressionen ist bei ihm schon vorbei, jetzt ist er eher still, in sich gekehrt und schläft viel. Ich bin sehr traurig darüber, weil mein Vater früher ein Mensch war, der ganze Gesellschaften unterhalten konnte und sehr viel geleistet hat im Beruf. Er konnte sehr gut auf Menschen zugehen und war immer freundlich. Die "Beschimpfungs"-Phase war schlimm für ihn und meine Mutter. Er hat ihr einfach nicht geglaubt, was sie gesagt hat. Diese verbalen Angriffe haben klein angefangen und immer mehr zugenommen bis er dann lauthals, oft 2-3 Stunden hintereinander, geschimpft, geschrien und sich beklagt hat und vor allem auch meine Mutter angeklagt hat, sie würde dies oder jenes (völlig unsinnige) tun. Die Beruhigungsversuche von Seiten meiner Mutter haben oft nicht gewirkt. Er hat erst aufgehört, nachdem er müde geworden war. Auf mich hörte er schon eher und ließ sich beruhigen und ablenken. Da diese Schimpfkanonaden meinem Vater sehr zusetzten und er dann einen hohen Blutdruck hatte und regelrecht nach Luft japste, hat der Arzt dann Risperdal verschrieben. Das hat meine Mutter ihm 2 Wochen gegeben und damit war er dann ruhig gestellt. Dieses dann nur noch "an die Wand gucken" fanden wir dann noch schlimmer als das Schimpfen und haben das Medikament wieder abgesetzt. Dennoch hat sich der Zustand danach drastisch verschlechter. Mein Vater schimpft nun nicht mehr, ist aber stattdessen (ohne Risperdal wohgemerkt!) praktisch willenlos und läßt fast alles mit sich machen, versinkt in sich und ihm fehlen jetzt viele Worte, so dass er kaum noch einen ganzen Satz bilden kann. Das finde ich jetzt keineswegs besser, dann doch lieber lauthals schimpfen (nach dem Motto, wer schimpft, der lebt). Wobei ich nicht weiß, wie sich der Patient selber fühlt, wenn er so schimpft, das kann für ihn selber ja nun auch nicht schön sein, denn er regt sich ja im negativen Sinn auf über alles. Ich hatte damals auch überlegt, ob man da nicht ein Stimmung-aufhellendes Mittel geben kann. Warum geben die Ärzte dann immer Risperdal o.ä., das ruhig stellt ind nicht einen Glücklichmacher. Wirkt so ein Mittel wohlmöglich nicht mehr? Vielleicht weiß das jemand im Forum.
Silvi
Gibt es eigentlich irgendwelche Richtwerte, wie lange eine Phase der Krankheit andauert oder ist das bei jedem Patienten verschieden?
Danke Georg für Deine Tipps. Ich werde dann dort auch mal gucken gehen.
die phasen sind sehr individuell, unterschiedlich intensiv wie auch lang. Jede erdenkliche information findet ihr hier:
http://www.alzheimerforum.de/gliederu/gliederu.html
btw: überzeugen funktioniert so gut wie nie, ablenkung und die sog. validation sind die patentlösungen, wenn auch schwer zu lernen...
Ja, das stimmt. Meinen Vater zu überzeugen, haben wir mittlerweile auch schon aufgegeben. Das artet jedesmal in einen nutzlosen Streit aus und bringt überhaupt nichts. Ihn abzulenken schaffen wir gelegentlich noch, aber leider auch nicht immer. Das Alzheimerforum scheint in der Tat sehr hilfreich zu sein. Ich habe mich dort vorhin schonmal ein wenig durchgelesen. Vielen Dank für Deine Tipps.
es ist ja hauptsächlich angst und unsicherheit bei den LO´s. Man darf es nicht persönlich nehmen (leichter gesagt als getan...)- sie wissen in dem moment ja selber nicht was da mit ihnen passiert. In momenten aufkommender panik hat sich bei meiner frau stückchen schokolade als die tollste möglichkeit einer ablenkung bewährt. Funktioniert immer. Vielleicht hat dein vater auch so eine schwäche?
gruß
georg
Ja, das mit der Ablenkung hat unser Arzt auch schon empfohlen. Das werden wir dann bei nächster Gelgenheit mal ausprobieren. Bisher haben wir immer so reagiert, daß wir aus dem Raum gegangen sind, wenn er anfing zu schreien. Dann hat er sich irgendwann beruhigt und danach sind wir wieder reingekommen...
auch ich habe eine mutter(75j. alzheimer)ich pflege sie nun seit gut 2 jahren, vorher hat mein vater sich um sie gekümmert aber leider ist er gestorben... es war zuviel stress für ihn, ich weiss nun auch was alzheimer für stress erzeugt...
nunja, nach dem tod meines vaters wurde es immer schlechter mit meiner mutter und der krankheit, die alzheimer schreitet nun schnell voran<IMG SRC="http://www.deutsche-alzheimer.de/discus/clipart/sad.gif" ALT=":-(" BORDER=0>
anfangs, also vor 2 jahren hat meine mutter noch arcizept bekommen, aber das zeug war nur ein stressfaktor!! dieses medikament hat sie aufgeputscht und absolut agressiv gemacht!!! nach dem absetzen wurde sie sofort ruhiger! zumindest für ein paar monate...
nun vor einem jahr wurde ihre agressivität so schlimm das sie handgreiflich wurde und ich nichtmehr wusste was ich machen sollte. mein neurologe hat mir beruhigungsmittel für sie verschrieben, aber diese haben sie eher aufgepuscht... zuhause war für mich nurnoch ein spiessrutenlauf... wenn sie am schimpfen war konnte ich zwar den raum verlassen, aber sie ist hinterher und nix hat geholfen...
dann habe ich mich durch eine alzheimergruppe in meiner nähe über mein problem unterhalten und die haben mir einen tip gegeben:
ist nicht leicht und beim besten willen nicht nett! aber in dem stadium für mich die einzige lösung die was bringen konnte! meine mutter ist in eine psychatrie eingeliefert worden nachdem ich meinen arzt überzeugt hatte das es so nichtmehr geht! (ich war kurz davor einen nervenzusammenbruch zu bekommen)
nunja, dort in dieser klinik ist sie dann unter ärztlicher aufsicht medikamentös eingestellt worden. sie ist noch heute mensch! sie starrt keine wände an kann stricken, sich mit besuch unterhalten und solche dinge.. (sie ist sicher nicht mehr so unterhaltsam wie sie es schon war, hat auch vieles was sie nichtmehr kann, pflegestufe2) aber sie ist noch so gut beisammen das sie alles mitbekommt (soweit die krankheit es zulässt)
aber die medikanteneinstellung war das beste was uns passiern konnte! sie hat zwar noch immer mal ihre schimpfattacken, aber es ist harmloser, schneller vorbei und mit bestimmten (tropfenförmigen) medikamenten (die ich auch in dem augenblick einsetzen soll) ist sie ganz fix wieder beruhigt ohne apartisch zu sein. wie gesagt es ist wichtig das die medikamente richtig eingestellt sind und das können wohl ärzte besser...
diese einstellung hat 3 wochen gedauert und man kann auch täglich zu besuch kommen!
ich hoffe ich konnte mit dem beitrag helfen!!!
lieben gruss
doris
Da machst Du ja derzeit auch eine Menge mit. Sooo schlimm ist es zum Glück bei meinem Vater noch nicht. Aber dann wissen wir ja schonmal, auf was wir uns in nächster Zeit einstellen müssen.
Vielen Dank für Deinen Bericht.
meine Oma (86) ist seit mehreren Jahren dement und sollte schon lange nicht mehr alleine wohnen - allerdings hat sie eine häusliche Betreuung strikt abgelehnt. Vor 4 Wochen ist dann alles eskaliert und sie mußte mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Da blieb sie eine Woche und als sie nachhause kam haben meine Schwester und ich uns in der ersten Woche um sie gekümmert, dann kam eine Betreuerin, die sich wirklich sehr viel Mühe macht - in den ersten Tagen war alles OK aber nun lehnt sie die Betreuung komplett ab, läuft weg, wandert Nachts, verweigert das Essen etc. Unser Ziel war es, Oma nicht in ein Pflegeheim zu geben, aber meine Eltern und auch wir sind mit der Situation komplett überfordert und sehen keine andere Möglichkeit mehr. Hat evtl. jemand Erfahrung und kann mir weiter helfen oder einen Rat geben?? Risperdal erhält sie seit 3 Wochen (0,5 mg und seit Anfang der Woche 1 mg). Ein Schlafmittel wollte der Hausarzt nicht verschreiben.
Vielen Dank
Gruß
Elke
ja besser wird es mit der krankheit nicht zumindest nicht für den erkrankten! für den pflegenden wird es (soweit ich weiss) erst besser wenn der erkrankte bettlägerig ist. so traurig es sich auch anhör. aber erst dann ist das haus aufgeräumt und man muss nicht alles wiedersuchen, man muss nicht ständig hinterherlaufen ebenso wird man nichtmehr ständig verfolgt und kann etwas mehr freizeit für sich wiedererobern...
hallo auch dir elkep,
ich habe nun auch deinen artikel gelesen und denke so meinen teil...
für mein empfinden kann bei dir/euch nur helfen das einer sich komplett um oma kümmert oder ihr für sie eine rund-um-die-uhr-pflegekraft einstellt. aber falls es auch ein kostenfaktor ist kommt nur das heim in frage.
aber um es eindeutig zu sagen!!! falls jemand aus dem verwandschaftskreis die pflege übernehmen will... es ist ein sehr harter job!!! man selbst gibt sich ein grosses stück hin auf! und die eigene freizeit... freizeit gibt es nicht wirklich ausser man nennt die zeit die man mit der kranken person verbringt auch als freizeit!!!
ich kann jedem nur empfehlen ein heim zu organisieren! aber man muss schon schauen das es ein alzheimergerechtes heim ist! auch die alzheimer-wg ist eine super sache!!! am besten mal den artikel dazu lesen!!! ist etwas sehr gutes denk ich!!!
lieben gruss
doris
wir können uns leider nicht komplett um unsere Oma kümmern, weil wir beide ganztags berufstätig sind außerdem wohne ich 150 km von meiner Oma entfernt. Eine rund-um-die-Uhr-Pflegekraft haben wir vor 3 Wochen eingestellt, aber meine Oma lehnt diese Pflegekraft nun komplett ab und die Pflegerin ist inzwischen auch am Ende ihrer Kräfte und ihrer Geduld. Sie wird die Arbeit nicht mehr lange machen. Eine Alzheimer-WG klingt gut - wo gibt es das ausser unter der oben genannten Adresse?
Gruß und schönen Abend
Elke
ich weiss nicht genau wo es diese einrichtungen alles gibt, aber ich denke darüber kann die pflegekasse informationen geben. (oder das internet durchsuchen)
ich selber habe vor 2 jahren meinen beruf aufgegeben und wieder 100km zurüch gezogen zu meiner mutter. würde ich heute nicht wieder machen!!! und kann ich keinem empfehlen!!!
man gibt wirklich alles auf!!! auch eine beziehung ist bei einer solchen umstellung schwer zu halten!!!
schau dich dann um nach alzheimer-wg!!!
aber über die suchmaschinen findet man sicher die richtige einrichtung!! aber ich denke auch dort wird sich die oma unwohl fühlen zumindest am anfang, (da hilft nur das man sie anfangs kaum besucht) sie muss sich erstmal gewöhnen... aber so ist es eben mit der krankheit... es ist alles ein neues eingewöhnen...
lieben gruss
doris
bei der Suche nach einer WG für Demenzkranke - oder auch nach einem guten Heim, falls es in eurer Nähe noch keine WG gibt - kann euch auf jeden Fall auch die regionale Alzheimer Gesellschaft unterstützen. Adressen unter: http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=61&no_cache=1.
Gerade bei den WGs gibt es mittlerweile etwas "Wildwuchs" und es ist leider nicht alles optimal, was sich WG nennt.
Wichtig zu wissen ist auch, dass bei den Demenz-WGs ein höheres Maß an Mitarbeit bzw. Beteiligung von den Angehörigen erwartet wird, als es bei einem Heim der Fall ist.
Viele Grüße
Susanna Saxl
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Bericht:Ein hohes Zukunftspotenzial:
H. G. Creutzfeldt-Innovationspreis 2006 an Janssen-Cilag für Reminyl verliehen. Der Sprecher der Jury, Prof. Dr. Dieter Müller (Ärztlicher Direktor i. R. am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) bezeichnete Reminyl® als ein Antidementivum, "das die bisherigen therapeutischen Möglichkeiten entscheidend optimiert und dadurch
ein hohes Zukunftspotenzial besitzt".
Der Wirkstoff Galantamin hemmt laut Mielke nicht nur die Acetylcholinesterase. Er hat einen weiteren Wirkmechanismus mit spezifischer Modulation des nikotinischen Teils der
cholinergen Neurotransmission. Als so genannter allosterisch potenzierender Ligand (APL) erhöht Reminyl® die Empfindlichkeit der verbliebenen nikotinischen Rezeptoren und stärkt auf diese Weise zusätzlich selektiv die nikotinisch-cholinerge Neurotransmission.
Mielke: "Durch diesen potenzierenden Effekt können sowohl das cholinerge Transmittersystem als auch andere Transmittersysteme
(zum Beispiel Glutamat, Serotonin, GABA) günstig
beeinfl usst werden." Das trage zu der in Langzeitstudien nachgewiesenen
Verzögerung der Krankheitsprogression über
mindestens vier Jahre bei. Experimentelle und klinische Daten wiesen darüber hinaus
auf neuroprotektive Effekte von Reminyl® hin, so Mielke. So sei nachgewiesen worden,
dass das Medikament den Zelltot durch (Apoptose) von Neuronen verhindere.
Galantamin zur Behandlung von Alzheimer-Patienten in der Praxis bevorzugt.
Acetylcholinesterase-Inhibitoren gelten als Mittel der Wahl für die Therapie bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz.
Eine Behandlung mit dem dual wirksamen Antidementivum Galantamin (Reminyl) führt zu einer lang anhlatenden Stabilisierung der Klinischen Symptomatik und verzögert dadurch auch die Heimunterbringung, wie mittlerweile zahlreiche Studienergebnisse belegen.
In einer aktuellen Umfrage bestätigen Fachärzte die Vorteile einer Galantamintherapie, was sich in der Praxis auch deutlich in deren Verordnungsverhalten widerspiegelt.
Das moderne Antidementivum Galantamin (Reminyl) reduziert als einziges Präparat dieser Wirkstoffgruppe nicht nur den Abbau von Acetylcholin, sondern verbessert gleichzeitig die nikotinerge Neurotransmission, in dem es Nikotinrezeptoren bindet und diese damit allosterisch moduliert.
Dadurch wird die Empfindlichkeit für den natürlichen Transmitter erhöht und so dessen Effekt verstärkt; zusätzlich kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung des Neurotransmitters.
Durch Galantamin lassen sich auf diese Weise die kognitiven Leistungen von Alzheimer-Patienten langfristig verbessern; aber auch demenzbedingte Verhaltensstörungen und die Alltagskompetenz der Patienten werden positiv beeinflusst, wie eine Reihe von Zulassungstudien belegen.
da kann Dir nur der Neurologe helfen.
Meine Schwiegermutter hatte damals Pipamperon bekommen. Ich habe ihr die Tablette ca. 1 Std. vor dem Schlafen gehen gegeben, dass hat sehr gut geklappt.
Aber bitte nichts ohne Ärztlichen rat geben.
Gruß Uschi
ja, es gibt inzwischen hervorragende Medikamente, sowohl gegen die Aggression,als auch gegen die Schlafprobleme. Falls diese Probleme nach wie vor bestehen, ist es wichtig einen Psychiater und nicht einen Neurologen zu konsultieren. Der Psychiater ist der behandelnde Facharzt für Demenzen. Er weiß auch, wie wichtig eine ruhige Nacht für pflegende Abgehörige ist.
Gruß Gabriele
hatten gerade ein klärendes Gespräch mit der Heimleitung. Wir waren mit der Versorgung meiner Mutter nicht zufrieden. Die Pfleger monieren, dass meine Mutter nicht mehr richtig isst. Soll heissen, sie behält das Essen und Trinken lange im Mund und schluckt erst nach Aufforderung. Vor 2 Wochen wurde von den Krankenhausärzten das Alzheimermittel Ebixa abgesetzt. Sie meinen es bringt für meine Mutter keine Anregung mehr, da sie schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Alzheimer Krankheit ist. Jetzt meint das Pflegepersonal, dass der Schluckreflex wieder einsetzen würde, wenn Ebixa wieder verabreicht wird. Hat jemand schon Erfahrung diesbegl. gemacht. Wem sollen wir mehr Glauben schenken?
auch bei meiner Schwiegermutter wurde im vorgeschrittenem Statum Ebixa abgesetzt. Es hatte bei ihr auch nichts mehr gebracht.
Zum Schluckreflex...! Meine Schwiegermutter war über 14 Monate Bettlägerig und hatte auch Schluckprobleme. Es war immer ein auf und ab, mal 1 Woche super dann mal wieder ein paar Tage schlecht. In guten Tagen habe ich ihr das Essen püriert und sie gefüttert und mit dem Trinken ging es mit der Schnabeltasse. In schlechten Tagen habe ich ihr Astronautennahrung gegeben und den Tee angedickt, so konnte sie besser Schlucken. Bei Schluckbeschwerden ist ja auch das Problem zwischen dickerer Nahrung und dem Flüssigem Tee, die Patienten können nicht mehr "umschalten". Aber, dass allerwichtigste ist Geduld.
Ich habe oft ½ Stunde gebraucht um ihr mal eine zerdrückte Banane und ein paar schluck Tee zu füttern. In dieser Zeit habe ich bestimmt 100-mal gesagt "auf Du musst schlucken" und immer den Hals gestreichelt und mal die Wangen getätschelt (vorsichtig). Wenn es gar nicht ging half nur abbrechen und es eine Std. später noch einmal versuchen. Im Heim ist es natürlich schlecht, denn wer hat da schon so viel Zeit.
LG Uschi
Mein Mann 74, ist auch im Heim und bekommt dort Ebixa. Letzte Woche war er nach Verdacht auf Schlaganfall im Krankenhaus. Ich habe ihn aber abends auf meinen Wunsch hin, wieder in seine gewohnte Umgebung in Heim zurückbringen lassen. Jetzt ist er wieder auf seinem alten Stand, isst und trinkt wieder selbständig.
Ebixa ist ein sehr teures Medikament wird aber weiterhin immer von seiner Hausärztin verordnet.
Liebe Grüße
Gitta
Ginkobil wurde ja schon genannt Ist ziemlich teuer und hilft sicher nichts bei fortgeschrittener Demenz. Meine Mutter hat schon verschiedenste Medikamente ausprobiert und spricht jetzt auf Pipamperon gut an.
Ich habe über sie andere Demenzkranke kennengelernt und eines steht fest - es gibt kein Patentrezept. Jeder reagiert anders, jedem hilft etwas anderes.
Gute ärtzliche Beratung ist wichtig um das richtige Medikament zu finden.
(Beitrag nachträglich am 07., Mai. 2009 von saxl editiert)