Nach der Diagnose
Hallo,
mein Schwiegervater zeigt erste Symptome von Alzheimer. Meine Schwiegermutter liegt momentan im Krankenhaus und wir sind dort bei einem Besuch von der Krankenschwester angesprochen worden - die den Vater mehrfach erlebt hat - ob wir ihn schon auf Alzheimer untersuchen ließen.
Er ist nicht nur vergesslich, sondern seit einem Krankenhausaufenthalt im Frühjahr macht er so gut wie gar nichts mehr, er erinnert sich z.B. nicht mehr an ein Hemd, das er letzten Sommer als Lieblingshemd getragen hat. Am nächsten Tag findet er dieses Hemd und zieht es auch an, und es ist ihm peinlich, dass er sich nicht mehr daran erinnert hat. Auf der anderen Seite reagiert er oft sehr aggressiv, wenn man ihn auf verschiedene Dinge anspricht. Das Autofahren will er auch nicht aufgeben, obwohl er z.B. nicht mehr richtig einparken kann (das Auto zeugt mit seinen Dellen von verschiedenen Versuchen) und auch seine Reaktionsfähigkeit sehr zu wünschen übrig lässt. Im Prinzip müssen wir immer beten, dass er wieder heil heimkommt.
Jetzt haben wir seinen Hausarzt angesprochen, da wir gehört haben, dass man Tests durchführen kann, ob jemand das hat. Der Hausarzt hat sehr aufgebracht reagiert wortwörtlich: "Wir sollen den alten Mann in Ruhe lassen, dies seien nur altersbedingte Erscheinungen. Er müsse nicht zum Nervenarzt." Zu meinem Schwiegervater hat er gesagt: "Ihr Sohn will sie zum Nervenarzt schicken." Entsprechend aufgebraucht kam er dann nach Hause und hat mit seinem Sohn gestritten. Aufgrund dieser Aussage des Hausarztes ist es wohl klar, dass er nicht veranlassen wird, dass der Vater untersucht wird. Gibt es eine Möglichkeit, den Hausarzt zu umgehen und eine Untersuchung machen zu lassen? Wie kann man dem Vater das am Besten erklären. Für ihn ist ein Nervenarzt "ein Doktor für Verrückte" und "er ist nicht verrückt und geht da nicht hin". Außerdem haben er und seine Frau wahnsinnige Angst vor Alzheimer, weil sie mitbekommen haben, wie der Nachbar dahinvegetiert ist. Seine Frau hatte ihn bis zum Tod zuhause gepflegt.
Wie können wir am Besten vorgehen? Sollen wir alles auf sich beruhen lassen und hoffen, dass die Mutter bald wieder gesund wird, damit sich der Vater beruhigt und wir auch weniger Kontakt zu ihm haben? Leider ist dies nicht absehbar, da sie mit Magengeschwüren (eines ist durchgebrochen) im Krankenhaus liegt und die Ärzte nicht wissen, ob sie operieren sollen oder nicht - sie ist ja schließlich auch nicht mehr die Jüngste.
Vielleicht wisst Ihr einen Rat, vor allem auf was wir achten sollen und was wir tun können.
Vielen Dank im Voraus, Heike
mein Schwiegervater zeigt erste Symptome von Alzheimer. Meine Schwiegermutter liegt momentan im Krankenhaus und wir sind dort bei einem Besuch von der Krankenschwester angesprochen worden - die den Vater mehrfach erlebt hat - ob wir ihn schon auf Alzheimer untersuchen ließen.
Er ist nicht nur vergesslich, sondern seit einem Krankenhausaufenthalt im Frühjahr macht er so gut wie gar nichts mehr, er erinnert sich z.B. nicht mehr an ein Hemd, das er letzten Sommer als Lieblingshemd getragen hat. Am nächsten Tag findet er dieses Hemd und zieht es auch an, und es ist ihm peinlich, dass er sich nicht mehr daran erinnert hat. Auf der anderen Seite reagiert er oft sehr aggressiv, wenn man ihn auf verschiedene Dinge anspricht. Das Autofahren will er auch nicht aufgeben, obwohl er z.B. nicht mehr richtig einparken kann (das Auto zeugt mit seinen Dellen von verschiedenen Versuchen) und auch seine Reaktionsfähigkeit sehr zu wünschen übrig lässt. Im Prinzip müssen wir immer beten, dass er wieder heil heimkommt.
Jetzt haben wir seinen Hausarzt angesprochen, da wir gehört haben, dass man Tests durchführen kann, ob jemand das hat. Der Hausarzt hat sehr aufgebracht reagiert wortwörtlich: "Wir sollen den alten Mann in Ruhe lassen, dies seien nur altersbedingte Erscheinungen. Er müsse nicht zum Nervenarzt." Zu meinem Schwiegervater hat er gesagt: "Ihr Sohn will sie zum Nervenarzt schicken." Entsprechend aufgebraucht kam er dann nach Hause und hat mit seinem Sohn gestritten. Aufgrund dieser Aussage des Hausarztes ist es wohl klar, dass er nicht veranlassen wird, dass der Vater untersucht wird. Gibt es eine Möglichkeit, den Hausarzt zu umgehen und eine Untersuchung machen zu lassen? Wie kann man dem Vater das am Besten erklären. Für ihn ist ein Nervenarzt "ein Doktor für Verrückte" und "er ist nicht verrückt und geht da nicht hin". Außerdem haben er und seine Frau wahnsinnige Angst vor Alzheimer, weil sie mitbekommen haben, wie der Nachbar dahinvegetiert ist. Seine Frau hatte ihn bis zum Tod zuhause gepflegt.
Wie können wir am Besten vorgehen? Sollen wir alles auf sich beruhen lassen und hoffen, dass die Mutter bald wieder gesund wird, damit sich der Vater beruhigt und wir auch weniger Kontakt zu ihm haben? Leider ist dies nicht absehbar, da sie mit Magengeschwüren (eines ist durchgebrochen) im Krankenhaus liegt und die Ärzte nicht wissen, ob sie operieren sollen oder nicht - sie ist ja schließlich auch nicht mehr die Jüngste.
Vielleicht wisst Ihr einen Rat, vor allem auf was wir achten sollen und was wir tun können.
Vielen Dank im Voraus, Heike
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Kommentare
bei uns ist es auch sehr schwierig und manches kommt mir sehr bekannt vor. Mir hat eine lokale Alzheimer Selbstilfegruppe sehr geholfen... da gab es auch Tips; Adrssen. In vielen Städten gibt es "Memory Kliniken" wo man testen lassen kann. Vor allem bekommt Ihr Schwiegervater j auahc Medikamente, wenn eine Diagnose steht, die den Verlauf zumindestens erst einmal anhalten. Bei uns hat das viel ausgemacht - z.T. erst auch einmal eine Besserung herbeigeführt. Mit dem Auto ist ein sehr schwieriges Thema. Über die Alzheimer Hotline gibt es auch eine Rechtsberatung. Je eher ihr Euch mit dem Thema befasst, desto mehr Zeit habt Ihr, selbst zu verarbeiten. Jedenfalls kommt Ihr mittelfristig nicht "drumherum". Ich bin immer wieder froh gewesen über Infos, die ich mir schon besorgt hatte, obwohl meine Eltern noch geblockt haben. Sie wollen das Thema nicht wahrhaben. Viele Grüße, Kris
vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde mich auf jeden Fall mit meinem Schwiegervater zusammensetzen und mit ihm ein ernstes ruhiges Gespräch führen. Zwischen ihm und seinem Sohn ist das leider nicht möglich - da schwingen zu viele Emotionen mit und die Tochter hält sich ganz heraus.
Das Problem hier ist auch, dass der Schwiegervater - seit seine Frau in der Klinik ist - sich dem Alkohol hingibt und dadurch zusätzliche Schwierigkeiten entstehen.
Das mit der Selbsthilfegruppe ist eine gute Idee - das Problem ist nur, wir sind in einer absolut ländlichen Gegend, egal ich werde versuchen, mich zu informieren.
An den Hausarzt werde ich mich nicht mehr wenden - mit diesem Mann (auch über 60) kann man nicht mehr reden. Ich bin hier übrigens der Meinung, dass Ärzte nachweisen sollten, dass sie entsprechenden Weiterbildungen etc. genießen, um weiter praktizieren zu dürfen. Den Besuch beim Neurologen werde ich dem Vater auf jeden Fall vorschlagen. Aber er hat in dieser Sache kein rationales Denken - alles wird emotional bewertet. Er hat Angst davor, dass es eine Diagnose geben könnte, dass er Alzheimer hat und lieber will er es gar nicht wissen. Vogel-Strauß lässt grüßen.
Seine Frau hat es genauso gemacht, hat ihre Schmerzen ignoriert und jetzt liegt sie im Krankenhaus mit 3 Magengeschwüren - eines davon durchgebrochen und in die Leber hineingewachsen. Operation gefährlich. Momentan wird sie künstlich ernährt und ruhig gehalten, weil man befürchtet, dass es zu einem Durchbruch kommt.
Nun ja, man kann nur hoffen, dass wir es einmal besser machen, wenn wir so alt sind.
Nochmals Danke an Euch beiden.
Heike
Da sich dies in letzter Zeit (fast dramatisch) verschlimmerte, versuchte ich ein leichtes Gespräch mit ihr in die Richtung der Vergesslichkeit ("hach ich werde alt und vergesse so viel") und gleichzeitigem Hilfsangebot (Arztbesuch o.ä.). Dies endete leider in Tränen ihrerseits und einer erbosten Reaktion meines dann dazu gekommenen Vaters. SOOO etwas habe es nie in unserer Familie gegeben und wird es auch nicht, da sei nichts außer normaler Altersvergeßlichkeit. Nun stand ich da. Ich möchte ihr doch gern helfen, zumal es sicher schon gute Mittel , zumindest zur Minderung oder Verlangsamung des Krankheitsverlaufs gibt. Es ist noch so, dass sie sich sicher im Anfangsstadium befindet, aber die Hilfe kann doch sicher besser greifen, je eher man was unternimmt.
Da ich keine Geschwister habe, liegt die Sorge und Fürsorge allein bei mir, und ich habe -wie fast jeder- auch genügend Alltagsgeschehen am Hals. Mein Mann ist emotional leider auch nicht allzu stark beteiligt, hat auch einen umfangreichen Alltag und ist daher leider keine große Stütze für mich bei diesem Thema.
Daher ist meine Hoffnung nun dieses Forum. Vielleicht ergeben sich ja doch ein paar Tips und Hinweise, insbesondere hinsichtlich medikamentöser Möglichkeiten.
In Erwartung und vielen Dank schon jetzt COR.
vielen Dank fürn die promte Antwort. Meine hat leider etwas gedauert, die Zeit...!Auf jeden Fall werde ich mich bezüglich des Medikaments Reminyl kundig machen, ist schon ein wertvoller Hinweis gewesen, danke! Mit dem Aspirin läßt sich leicht lösen, habe ich 'ne große Packung aus den USA mitgebracht, paßt ja.
Wie in den anderen Beiträgen auch betont wird, ist schon allein das Forum eine große Unterstützung. Mir tut es ebenfalls sehr gut, aus den Beiträgen zu entnehmen, welche Situation bei anderen herrscht und so manche Aufmunterung zu erhalten.
Welch Glück, dies entdeckt zu haben.
Viele Grüße COR
Ich bin heue zum ersten Mal auf dieser Seite und bin beeindruckt, wieviel Mut ihr habt und diesen weitergebt. Toll, dass es so ein Forum gibt.
Ich selbst bin vorgestern erstmals mit diesem Thema konfrontiert worden, als meine "Stiefschwester" mit mitteilte, mein Vater habe Morbus Pig (eine seltene Art des Alzheimers, wobei ich nicht einmal sicher bin, ob ich das hier richtig geschrieben habe...)Mein Vater lebt einige hundert Kilometer von mir entfernt mit seiner zweiten Frau zusammen. Ich hatte lange Jahre keinen Kontakt zu ihm und habe ihn erst in den letzten Jahren wieder aufgebaut. Viele Dinge hätte ich gern noch geklärt, doch nun kam diese Diagnose. Ich weiss nun nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Mein Vater wird von seiner Frau betreut werden, so scheint der Alltag erstmal gesichert zu sein. Auch ist seine Familie sehr optimistisch, was das zukünftige Zusammenleben angeht, das beruhigt mich sehr. Für mich stellt sich eher die Frage: Kann ich auf dieser Distanz irgendetwas tun? Wie kann ich weiterhin Kontakt pflegen, was ohnehin schon vorher nicht einfach war? Der Arzt sagte, mein Vater habe grosse Teile seiner Vergangenheit vergessen und sei nicht mehr in der Lage, Gefühle zu empfinden. Überfordere ich ihn, wenn ich anrufe?
Es wäre schön, wenn jemand mir einen Tip geben könnte.
Liebe Grüße, Tanja
ich freue mich, dass Sie unser Forum gefunden haben und die Möglichkeit zum Austausch nutzen. Von mir nur ein kleiner Hinweis: "Morbus Pick" zählt zu den sog. Frontotemporalen Demenzen, die oft schon früher ausbrechen als die Alzheimer-Krankheit. Die Schwierigkeiten, die sich für die Angehörigen ergeben, sind allerdings sehr ähnlich.
Mehr Infos zur Krankheit finden Sie hier: http://www.deutsche-alzheimer.de/pdf/factsheet11.pdf
Viele Grüße
Susanna Saxl
Deutsche Alzheimer Gesellschaft
Danke für die prompten Antworten! Mit euren Beiträgen macht ihr mir Mut. Ich habe aktuell noch keinen Kontakt zu meinem Vater bekommen, da er heute erst aus der Klinik entlassen wird, werde aber Rückmeldung geben.
Über Nacht ist mein Vater sicher nicht anders geworden, rückblickend ist eher festzustellen, dass der Ausbruch der Krankheit schon Jahre zurückliegt, nur nie bemerkt wurde. In den letzten Monaten haben sich jedoch deutliche Zeichen gezeigt. Für ihn scheint es fast unmöglich, Gefühle zu empfinden, dabei kann er ziemlich exakt kognitive Zusammenhänge aus seiner Vergangenheit und vor allem aus seinem Berufsleben wiedergeben.
Ich werde mich langsam vorwagen und mich auch weiter über diese Krankheit informieren. Danke für die Info über die Seite!
Viele Grüße Tanja
leider kann ich die von Ihnen genannte Seite nicht öffnen!?
Gibt es noch eine andere Möglichkeit/ Seite?
Liebe Grüße
Tanja
die Seite finden Sie auf unserer Homepage, Rubrik: Die Alzheimer-Krankheit --> Das Wichtigste 11., ganz unten auf der Seite. Die Seite ist im pdf-Format hinterlegt. Falls es damit Probleme gibt, schicke ich sie gerne auch per Post.
Viele Grüße
Susanna Saxl
Deutsche Alzheimer Gesellschaft
nachdem ich mich nun erneut und mit dem Hinweis der Rechtschreibkorrektur, auf die Suche im Internet gemacht habe, bin ich auch auf einige interessante und ermunternde Seiten gestossen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema und die Möglichkeit des Austausches helfen bei der Verarbeitung. Danke nochmal!
Gruss Tanja
Ich habe mit meinem Vater telefoniert. Er war zu dem Zeitpunkt allein zu Hause. Wüsste ich nichts von seiner Krankheit, so wäre es mir nicht aufgefallen. Er umgeht einige Themen, auch auf die Krankheit selbst habe ich ihn nicht angesprochen. Ansonsten war der KOntakt für mich sehr ermunternd, da ich nun weiss, dass es ihm gut geht. Auch ein darauf folgendes Gespräch mit seiner Frau hat mich aufgebaut, da diese sehr optimistisch mit der Situation umgeht. Leider ist es nach wie vor schwierig, Informationen über `Morbus Pick` zu bekommen. Selbst sein Hausarzt musst erst einmal nachschlagen...
Gruss Tanja
auch bei meiner Mutter wurde erst vor 2 Monaten Demenz diagnostiziert. Ich ich habe sie gemeinsam mit meiner Frau in eine neurologische Klinik ( später Verlegung Psychatrie ) gebracht, da sie eines abends völlig verwirrt und nicht mehr sprechend war.
Mittlerweile ist sie wieder zurück und wir( meine Schwester und ich )haben eine Haushaltshilfe hinzugezogen, da wir beruflich eingespannt sind und zudem auch wir mit der Situation bei uns Zuhause überfordert sind. Auch wir möchten Sie nicht in unsere Wohnungen holen und fühlen uns mit dem Gedanken eher schlecht, aber man muß auch ein wenig Selbstschutz anlegen, da Demenzkranke die Pflegenden sehr beanspruchen und auch die eigene Familie dabei äußerst stark sein muß, um die Gesamtsituation auch über die evtl. lange Krankheitszeit übersteht
jeder Tag ist anders ! Das kann ich auch nur bestätigen. Wie bei Dir gibt es gute und schlechte Tage. Man kann sich nie auf eine stabile Situtation einstellen. Die Medikamente helfen zwar recht gut, aber wir bekommen unsere Mutter von früher leider nicht wieder.
Ich hatte schon erwähnt, dass wir eine Haushälterin haben, die die Last von Tätigkeiten im Haus und Garten von unserer Mutter nimmt.
Leider ist sie aber immer auf dem Rückzug und hat überhaupt keine Interessen mehr, außer Spazierengehen.
Wir haben nächste Woche den medizinischen Dienst zur Beurteilung einer möglichen Pflegestufe im Haus. Ich hoffe es klappt zumindest für Stufe 1, was uns dann auch für spätere Entscheidungen finanziell entgegenkommen würde.
Mal schauen, wie es weitergeht. Jeder Tag etwas Neues.
Gruß
auch wir haben gestern die erschütternde Nachricht bekommen, dass unsere Oma auch Alzheimer hat... Kurz zur Vorgeschichte: Nachdem der Opa meines Zukünftigen verstorben ist, haben wir das Haus renoviert und sind zur Oma gezogen, da sie nicht alleine Leben wollte. Natürlich haben wir ihr den Wunsch erfüllt und es geht seit fast 2 Jahren relativ gut, nur ist uns aufgefallen, dass es jedes Monat mit ihrem Gedächtnis und ihrer Verwirrtheit schlechter geworden ist. Nun ist es sicher, sie hat Alzheimer, aber sie versteht wohl nicht ganz, was das bedeutet. Gestern habe ich ihr das Versprechen abgenommen, dass wenn sie sich zum ersten Mal verläuft, sie nicht mehr alleine auf die Strasse gehen darf. Unser Hausarzt hat uns gleich EXELON Pflaster mit gegeben... Ich hoffe wirklich, dass ich es mir schlimmer vorstelle, als es ist. Kann mir jemand beantworten wie schnell sich diese Krankheit entwickelt und wie schnell es wirklich geht, bis sie nicht mehr alleine bleiben kann und rund um die Uhr versorgt werden muss? Ich gehe noch mindestens 1 Jahr auf die Schule...
wie ich lese - warst du beim Arzt - ein Neurologe oder Hausarzt.
Wenn nicht Neurologe solltest du das unbedingt tun. Der kann dir dann auch wichtige Tipps geben was zu tun ist.
Ich bin der Meinung - jeder Alzheimer Erkrankte hat ähnliche Symthome aber immer andere Auswirkungen und jeder Erkrankte anders reagiert.
Versprechen abringen ist toll - nur ist die Frage wird sich der Erkrankte erinnern.
Wichtig für Dich versuche dich in den Erkrankten hineinzuversetzten - es gibt ein paar ganz gute Bücher - Verhaltensregeln und so weiter. Die helfen - und hier kannst Du viel Fragen und viel Erfahren - wenn Du die unterschiedlichen Kapitel ließt. Dieses Forum hat mir sehr geholfen in vielen Situationen.
Ich betreue meinen Vater seit September 2007 September! Ich habe eine sehr anstrengende Zeit aber auch eine sehr schöne Zeit mit meinem Vater erlebt. Der Hausarzt ist der meinung er hat die Erkrankung bei meinem Vater schon 2000 festgestellt - aber nichts unternommen - mir ist es wirklich erst nach dem tod meiner Mutter aufgefallen.
Ich wünsche Dir viel Kraft!
Alles Gute
Susanne
danke für deine lieben Zeilen. Ich habe heute einen Termin bei unserem Hausarzt und danach werde ich deinen Rat befolgen und einen Termin beim Neurologen ausmachen. Seit Freitag klebe ich ihr diese Pflaster auf den Rücken und sie ist sehr begeistert davon, weil sie sagt, dass es ihr sehr hilft, weil ihr jetzt die Beine nicht mehr schmerzen... Gestern haben mein Freund und ich darüber geredet, wie es weitergehen wird. Es ist schon schlimm für ihn, weil er seiner Oma beim Verfall zusehen muss, aber er ist der Meinung, dass er daheim bleiben sollte, wenn es nicht mehr geht. Ich glaube jedoch nicht, dass ein Mann so gut damit umgehen kann wie eine Frau. Was meinst du dazu?
Noch mal ein Dankeschön..
Liebe Grüsse
Susi
das ist eine schwierige Sache. Ich habe bei meinem Vater auch Schritt für Schritt gehen müssen. Es gibt ganz gute Lektüre um mit den Situationen besser umgehen zu können.
Es ist schlimm zu sehen - aber es gibt ein ganz gutes Rezept - entdeckt den Menschen neu - gestattet ihm die Vergesslichkeit -nehmt euch Zeit die Situationen einzuschätzen und diese zu meistern. Ihr seid zu zweit helft Euch gegenseitig. Mein Lebensgefährte hat sich auch sehr gut in die Situation eingearbeitet - er kann das auch gut. Ihr müßt entscheiden wer die größere Bezugsperson ist.
Noch ein Tip! Denkt darüber nach - ob ihr jemanden externen holt eine Betreuung rund um die Uhr - die Euch unterstützt und ihr auch euer leben noch leben könnt.
Wir pflegen zwar immer nur am Wochenende - jetzt habe ich eine Betreuung für meinen Vater rund un die Uhr - es funktioniert super.
Es geht auf legalem Weg!
Ist eben eine Frage der Kosten.
Lebt ihr eher ländlich oder in der Stadt.
Es gibt viele Möglichkeiten - wenn Ihr Fragen habt stellt sie ich helfe Euch gerne wenn ich kann.
Viel Kraft
Susanne
meine alhzeimerkranke Mutter ist zwar schon seit 4 Jahren tot, aber ich möchte dich doch auf ein paar ganz wichtige Dinge hinweisen.
Es gibt sicherlich in deinem Ort/Stadt eine Kirchengemeide oder eine städtische Einrichtung für Betroffene von Alzheimerkranken. Ich habe über eine kirchliche Stelle eine Frau gefunden, die meine Mutter zumindest zeitweise betreute als es noch nicht so schlimm war. Nutze die Möglichkeiten in deiner Stadt/Gemeinde bzw.bei kirchlichen oder sozialen Instutionen. Das ist ganz wichtig. Vor allen Dingen glaube nicht, dass man das so einfach alleine schafft. Wende dich an Menschen, die damitn Erfahrung haben. Der Besuch bei einem Neurologen ist Pflicht!! Wenn du und dein Freund berufstätig oder in der Ausbildung seid, geht es nicht ohne fremde Hilfe. Da solltest du zuerst nach suchen. Außerdem ist der Kontakt zu einem Notar wichtig, damit derjenige, der der Oma am Nächstren steht eine Verfügungsgewalt hat, das heisst, das er oder sie bestimmen kann, wo die Oma im schlimmsten Fall lebt. Falls ihr das nicht regelt, geht es über einen behördlichen Vormund. Ich habe meiner Mutter das so erklärt, dass ich die Aufenthaltsbestimmung haben muss, falls sie mal einen Unfall hat oder so - von Alzheimer war da nicht die Rede - und das hat sie dann auch akzeptiert, hatte aber immer die Angst der Entmündigung - da muss man sehr vorsichtig sein. Falls du noch Fragen hast, bitte schreib sie. Ich will versuchen zu helfen.
Viele Grüße
Doris