ich möchte kurz auf die pauschale Aussage antworten, dass Frauen mit der Pflege eines Alzheimerpatienten besser umgehen können als Männer.
Meine Brüder und ich haben meine Mutter so lange zu Hause gepflegt, wie es ging. Wir haben sie geduscht, die Windeln gewechselt, und auch das Schlafzimmer gereinigt, wenn es von oben bis unten mit Kot verschmiert war. Da unsere Eltern uns eine sehr schöne Kindheit ermöglicht hatten, haben wir die Pflege nicht nur als Belastung gesehen, sondern auch als Gelegenheit, ihr ein bisschen der Liebe und der Zeit zurückzugeben, die wir erhalten haben.
danke für die netten Beiträge, hat mir echt viel geholfen. Pit, es war mit Sicherheit kein
Angriff auf dich oder auf die Männerwelt, ich weiss, dass es viele Männer gibt, die es mit Sicherheit besser können, aber das war nur auf meinen Mann bezogen. Ich bin der Meinung, dass er es nie meistern könnte.
Ja, wir wohnen ziemlich auf dem Land... hier gibt es nicht viele Fachärzte und auch wenig soziale und kirchliche Einrichtungen, die ich mit zu ziehen könnte. Erschwerent kommt noch hinzu, dass unsere Oma das nicht zulassen würde. Sie ist schon noch ein halbwegs selbständig, und damit wird es für uns schwerer, weil wir keine Fremden zu ziehen dürfen, wenn es um sie geht. Aber den Tip mit dem Neurologen werde ich auf jeden Fall nachgehen, aber das heisst für sie wieder 1 Stunde fahrt... Wir haben jetzt beschlossen, nächste Woche noch mal zu ihrer Schwester zu fahren. Die ist zwar 4 Jahre älter, aber zeigt überhaupt keine Spur von Demenz... Sie will sie einfach noch einmal sehen. Ist das eine gute Idee? Ich weiss es nicht, einerseits ist es ein enormer Stress für sie (5 Stunden einfache Fahrt), aber andererseits können wir ihr einfach noch mal einen Wunsch erfüllen und so lange es ihr noch "gut" geht...
ich würde ihr den Wunsch auf jeden Fall erfüllen, wenn es irgendwie möglich ist, denn wie du schon sagst "so lange es ihr noch gut geht". Ich denke auch, dass es ungleich stressiger sein könnte, wenn das noch weiter nach hinten geschoben wird.
Wegen der Ablehnung von fremder Hilfe kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass es wirklich manchmal gar nicht anders geht, als einfach Fakten zu schaffen, denn auf "Einsicht" zu hoffen, kann einfach (zu) lange dauern.
ich finde auch - erfüll ihr diesen Wunsch - vielleicht hat ihre Schwester auch die Möglichkeit etwas einzuwirken. Fremde Hiilfe ist wichtig - ich wollte das auch nicht weil ich glubte mein Vater will das nicht. Als ich ihn dann versuchsweise mal einen Tag in die Betreuung gab war ich überrascht wie gut er danach drauf war. Leider geht das nicht an allen Tagen denn das Programm gefällt ihm an manchen Tagen nicht. Aber Nachbarschaftshilfe kommt ins Haus - ein Versuch ist es immer wert. Vielleicht habt ihr Glück und der Neurologe hat ein gutes Medikament das sie gut verträgt und der Zustand verbessert sich nocheinmal etwas. Viel wahrschienlich nicht aber bei uns ist der Zustand stabil seit langem - ab und an denke ich sogar besser nach dem Gingko was wir ihm zusätzliche geben.
Ich werde diese Wochen auch wieder einen TErmin machen beim Neurologen.
Wünsche uns Glück allen zusammen.
Susanne
Melperon - Stein der Weisen?
Mein Vater hat seit 5 Jahren diagnostizierte vaskuläre Demenz und Parkinson. Vor kurzem wurde er in eine Parkinson-Klinik medikamentös umgestellt. Der Medikamentenbedarf wurde praktisch halbiert, was an sich gut wäre, wenn sich sein Zustand nicht drastisch verschlechtert hätte. Er ist sehr unruhig und aggressiv, das geht bis zu Bedrohungen und tätlichen Angriffen gegen meine Mutter. Da sie sich nicht mehr zu helfen wußte (der behandelnde Arzt "wartet erst mal ab") rief sie den Notdienst, der ihr Melperon-Tabletten gegeben hat. Da bei diesem Medikament als Nebenwirkung Alpträume und Angstzustände auftreten können, hätte ich gerne gewußt, ob und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt oder ob es etwas mit weniger Nebenwirkungen gibt.
Birgit
mein Vater nimmt nun seid 2007 oder Anfang 2009 Melperon. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht - er ist sehr ruhig und schläft die Nacht durch. Er nimmt sie am Abend bevor er ins Bett geht gegen 20.00Uhr und schläft durch bis 09.00uhr am Morgen.
Für uns und unsere Betreuerin eine sehr gute Sache. Ich habe keine negativen Veränderungen an ihm feststellen können.
Ich kann nichts schlechtes berichten. Mein Vater ist an Alzheiner erkrankt.
Es war am Anfang so das mein Vater auch sehr unruhig war - und in der Nacht auch gelegentlich aufgestanden ist. jetzt macht er das nicht mehr - also für uns gut.Allerdings brauchte es ca. 4 Wochen bis es richtig angeschlagen hat.
Kommentare
ich möchte kurz auf die pauschale Aussage antworten, dass Frauen mit der Pflege eines Alzheimerpatienten besser umgehen können als Männer.
Meine Brüder und ich haben meine Mutter so lange zu Hause gepflegt, wie es ging. Wir haben sie geduscht, die Windeln gewechselt, und auch das Schlafzimmer gereinigt, wenn es von oben bis unten mit Kot verschmiert war. Da unsere Eltern uns eine sehr schöne Kindheit ermöglicht hatten, haben wir die Pflege nicht nur als Belastung gesehen, sondern auch als Gelegenheit, ihr ein bisschen der Liebe und der Zeit zurückzugeben, die wir erhalten haben.
Es kommt wie immer auf den einzelnen Menschen an.
Gruß,
Pit
danke für die netten Beiträge, hat mir echt viel geholfen. Pit, es war mit Sicherheit kein
Angriff auf dich oder auf die Männerwelt, ich weiss, dass es viele Männer gibt, die es mit Sicherheit besser können, aber das war nur auf meinen Mann bezogen. Ich bin der Meinung, dass er es nie meistern könnte.
Ja, wir wohnen ziemlich auf dem Land... hier gibt es nicht viele Fachärzte und auch wenig soziale und kirchliche Einrichtungen, die ich mit zu ziehen könnte. Erschwerent kommt noch hinzu, dass unsere Oma das nicht zulassen würde. Sie ist schon noch ein halbwegs selbständig, und damit wird es für uns schwerer, weil wir keine Fremden zu ziehen dürfen, wenn es um sie geht. Aber den Tip mit dem Neurologen werde ich auf jeden Fall nachgehen, aber das heisst für sie wieder 1 Stunde fahrt... Wir haben jetzt beschlossen, nächste Woche noch mal zu ihrer Schwester zu fahren. Die ist zwar 4 Jahre älter, aber zeigt überhaupt keine Spur von Demenz... Sie will sie einfach noch einmal sehen. Ist das eine gute Idee? Ich weiss es nicht, einerseits ist es ein enormer Stress für sie (5 Stunden einfache Fahrt), aber andererseits können wir ihr einfach noch mal einen Wunsch erfüllen und so lange es ihr noch "gut" geht...
Nochmals Danke
LG Susi
ich würde ihr den Wunsch auf jeden Fall erfüllen, wenn es irgendwie möglich ist, denn wie du schon sagst "so lange es ihr noch gut geht". Ich denke auch, dass es ungleich stressiger sein könnte, wenn das noch weiter nach hinten geschoben wird.
Wegen der Ablehnung von fremder Hilfe kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass es wirklich manchmal gar nicht anders geht, als einfach Fakten zu schaffen, denn auf "Einsicht" zu hoffen, kann einfach (zu) lange dauern.
LIebe Grüße
werner
ich finde auch - erfüll ihr diesen Wunsch - vielleicht hat ihre Schwester auch die Möglichkeit etwas einzuwirken. Fremde Hiilfe ist wichtig - ich wollte das auch nicht weil ich glubte mein Vater will das nicht. Als ich ihn dann versuchsweise mal einen Tag in die Betreuung gab war ich überrascht wie gut er danach drauf war. Leider geht das nicht an allen Tagen denn das Programm gefällt ihm an manchen Tagen nicht. Aber Nachbarschaftshilfe kommt ins Haus - ein Versuch ist es immer wert. Vielleicht habt ihr Glück und der Neurologe hat ein gutes Medikament das sie gut verträgt und der Zustand verbessert sich nocheinmal etwas. Viel wahrschienlich nicht aber bei uns ist der Zustand stabil seit langem - ab und an denke ich sogar besser nach dem Gingko was wir ihm zusätzliche geben.
Ich werde diese Wochen auch wieder einen TErmin machen beim Neurologen.
Wünsche uns Glück allen zusammen.
Susanne
Mein Vater hat seit 5 Jahren diagnostizierte vaskuläre Demenz und Parkinson. Vor kurzem wurde er in eine Parkinson-Klinik medikamentös umgestellt. Der Medikamentenbedarf wurde praktisch halbiert, was an sich gut wäre, wenn sich sein Zustand nicht drastisch verschlechtert hätte. Er ist sehr unruhig und aggressiv, das geht bis zu Bedrohungen und tätlichen Angriffen gegen meine Mutter. Da sie sich nicht mehr zu helfen wußte (der behandelnde Arzt "wartet erst mal ab") rief sie den Notdienst, der ihr Melperon-Tabletten gegeben hat. Da bei diesem Medikament als Nebenwirkung Alpträume und Angstzustände auftreten können, hätte ich gerne gewußt, ob und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt oder ob es etwas mit weniger Nebenwirkungen gibt.
Birgit
mein Vater nimmt nun seid 2007 oder Anfang 2009 Melperon. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht - er ist sehr ruhig und schläft die Nacht durch. Er nimmt sie am Abend bevor er ins Bett geht gegen 20.00Uhr und schläft durch bis 09.00uhr am Morgen.
Für uns und unsere Betreuerin eine sehr gute Sache. Ich habe keine negativen Veränderungen an ihm feststellen können.
Ich kann nichts schlechtes berichten. Mein Vater ist an Alzheiner erkrankt.
Es war am Anfang so das mein Vater auch sehr unruhig war - und in der Nacht auch gelegentlich aufgestanden ist. jetzt macht er das nicht mehr - also für uns gut.Allerdings brauchte es ca. 4 Wochen bis es richtig angeschlagen hat.
Alles Gute
Susanne