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Kommentare

  • Auch meine Mutter ist mit 80 Jahren an Altersdemenz erkrankt, ich werde jetzt meine Arbeit aufgeben, um sie zu pflegen, habe die Pflegestufe beantragt, leider lag zum damaligen Zeitpunkt das Attest des Neurologen noch nicht vor; Einspruch wurde gestellt und ich warte jetzt die neue Begutachtung an.
    Es ist manchmal sehr schwer, mit meiner Mutter umzugehen, da sie keine Möglichkeit für sich selbst sieht, irgendeine Erkrankung zuzugeben.
    Ich muß jetzt sogar die täglichen Mahlzeiten für sie zubereiten, da sie dazu auch nicht mehr in der Lage ist - es ist sehr schwer, die täglich größer werdende Erkrankung zu ertragen.
    Vielleicht hat jemand Lust und schreibt dazu
    Einen schönen Gruß an alle Betroffenen Angehörigen -von Radlhex.
  • Letztes Jahr war so anstrengend,das ich mich auch für ein Jahr beurlauben lies. Nach 4 Monaten habe ich etwas Ordnung in unser Leben gebracht. Aber ich werde nach diesem Jahr wieder Arbeiten,Mit Pflegedienst und meinen Kindern werde ich es schon schaffen. Man muß alles auf sich zukommen lassen und dann Entscheiden. Es ist einfach schwierig zu akzeptieren das die eigene Mutter in die Hosen macht.
    Alles Gute Zäzilia
  • Hilfe! Ich bin seelisch mit meinen Kräften am Ende. Seit fünf Jahren wohne ich nun mit meiner Schwiegermutter in einem Haus. In den letzten Monaten hat sich ihr seelischer Zustand verschlechtert. Entweder sie läuft einem den ganzen Tag hinterher oder sie liegt antriebslos auf dem Sofa. Wenn wir mal in den Garten rausgehen verschließt sie sämtliche Türen und legt dann die Schlüssel irgendwo hin und dann findet sie sie nicht mehr. Ihre Stimmungsschwankungen werden immer häufiger. Sie beschimpft ihren Mann, das er nichts richtig macht.
    Ich habe bereits mit ihren zwei Söhnen darüber gesprochen. Leider treffe ich da nur auf zwei sture Köpfe die nicht erkennen, das ihre Mutter an Demenz erkrankt. Mein Großvater und meine Großmutter sind damals an Demenz erkrankt und deswegen erkenne ich das Krankheitsbild in ihr. Ich kann mich natürlich auch täuschen, aber sie läßt sich ja nicht untersuchen. Denn ich sie ja mal darauf angesprochen sich nur mal vorbeugend auf Demenz zu untersuchen zu lassen.
    Seit dem unterstellt sie mir, das ich sie nur loswerden will.
  • Ich bin über Ihren Beitrag sehr erschüttert - bitten Sie doch mal die beiden Söhne ihre eigene Mutter nur für ein paar Tage bei sich aufzunehmen, dann können sich die Männer ein Bild davon machen und sprechen Sie selbst mi Ihrem Hausarzt, da vielleicht bei einem "jährlichen Check-up" die Krankheit dann von ihm diagnostiziert wird; nicht zum Arzt zu gehen, ist doch ganz typisch für diese Krankheit.
    Zum jährlichen Check-up - so habe ich meine eigene Mutter zum Arzt gebracht.
    Wenn möglich beantragen Sie selbst doch eine Kur und die beiden Söhne können in der Zwischenzeit die Mutter versorgen - das ist sehr hart - aber Sie selbst müssen für die Zukunft auch an Ihre eigene Gesundheit denken.
    Ich wünsche Ihnen viel Mut und auch viel Kraft und Gesundheit dieses alles durchzustehen.
  • Hallo,

    ich kann mich den Worten von radlhex nur zu 100% anschließen.
    Meine Mutter hat zwar das Problem mit den Ärzten nicht, aber wenn mein Bruder kommt "kippt sie förmlich den Schalter um".
    Er merkt zwar, dass es rapid bergab geht, aber trotzdem bringt sie an solchen Tagen noch Dinge hin, die in meiner Gegenwart schon lange nicht mehr gehen.
    Sobald mein Bruder die Tür von außen zumacht, fällt sie (meine Mutter) wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

    Zum Glück haben wir ein recht gutes Verhältnis, mein Bruder und ich.

    Wünsche allen viel Mut zu manch nowendigen Schritten.

    Christine
  • Danke das sie mir viel Mut zusprechen.

    Das mit den Söhnen wird ein leidiges Problem bleiben. Der eine mit dem ich zusammen lebe ist viel auf Montage und der andere wohnnt 200 Km weit weg und kommt im Monat ein Wochenende vorbei. Da kann sie sich sehr gut verstellen. Wie "hoffnung" schreibt: "kippt sie den Schalter um" und die Syntome sind danach teilweise noch schlimmer.
    Ich stehe dieser Krankheit allein gegenüber. Wer will auch schon akzeptieren, das ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt.
    Ich werde mich jetzt mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen, da ich allein nicht mehr weiter weiß.
  • Zwei gute Bücher auch für die Männer zum Lesen:
    Alzheimer - Spurensuche im Niemandsland von Michael Jürgs, ISBN-Nr. 3-471-79389-5, wenigstens die ersten Seiten von ihren Männern lesen, die Sympthome -so ist es bei meiner Mutter auch losgegangen und die Schauspielerei ist überall allgegenwärtig und die Männer wollen und können das einfach nicht so sehen.
    Dann von Nicholas Sparks - Wie ein einziger Tag - befaßt sich auch mit diesem Thema
    Viel, viel Glück und Kraft für die Zukunft - wir werden uns bestimmt mal wieder ansprechen
  • Hallo,

    ich habe das Buch "Alzheimer - was tun" von Rose Götte/Edith Lackmann geschenkt bekommen,
    ISBN: 3-407-85729-2. Dieses Buch kann ich auch sehr empfehlen. Es geht in diesem Buch um den Umgang mit einer alzheimer-kranken Mutter und ihrer Tochter.

    Herzliche Grüße und ein angenehmes Wochenende
    wünscht Christine
  • Hallo und gut zu wissen dass es so ein Forum gibt!!
    Dies ist nicht mein erster Versuch etwas zu schreiben. Meine Mutter ist grad 54 Jahre jung und nach fast 2 Jahren herumdoktern sind sich die Ärzte einig...Im Moment ist sie in der Phase der Verdrängung und setzt ihre Tabletten eigenständig ab. Nach einem "wahrscheinlich" selbstverschuldeten Wohnungsbrand konnte ich als "Rabentochter" meine Mutter in ein "betreutes Wohnen" geben. Nur leider ist Wochenends keiner da und meine Mutter fällt oft hin. kann ich da rechtlich oder "mit Recht" diesen Anspruch einfordern?? oder sollte meine Mutter doch eher in ein Pflegeheim??
    Ich werde bald 30ig und habe endlich meinen Traumjob (musste mich leider Selbständig machen; sprich keinerlei Zeit, selbst bei meiner Fernbeziehung ist sowas kompliziert)
    Ich kämpfe grad mit zu Vielem herum und würd gern wissen ob jemand mir einen Rat geben könnte wie ich meiner Mutter konkret helfen kann...in meinem Freundeskreis gibt es leider noch nicht soviel Erfahrung und die Ärzte kommunizieren mir zu wenig mit einander und ich hab keine Zeit jeden nach seiner aktuellen Meinung zu fragen...ich finde sowieso dass Angehörige leider nicht hinzugezogen werden!!!In diesem Fall bin ich das einzige Familienmitglied!!!Abgesehen von den "Freunden" meiner Mutter, die gar nicht verstehen können warum ich nicht meine Arbeit sausen lasse um für meine Mutter da zu sein...
    Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben wie ich das Leben meiner Mutter verbessern/aktiv halten kann.

    liebe Grüße
    (unbekannter Weise) Kathleen
  • Hallo Kathleen,
    bitte setzen Sie sich doch mit der Deutschen Alzheimer selbst in Verbindung, dann gibt es bestimmt bei Ihnen in der Stadt eine Caritasstelle mit bzw. Alzheimer Zentreen, fragen Sie die Ärzte evtl. Neurologische Kliniken -Sie schreiben leider nicht, wo Sie herkommen- und eine Rabentochter sind Sie auf gar keinen Fall - fragen Sie Ihre lieben Mitmenschen, wie diese in solch einem speziellen Fall reagieren würden, es kann nicht jeder gleich daheim bleiben und die schwierigen Alzheimer Patienten versorgen. Ich habe auch schon Buchtipps gegeben - vielleicht haben Sie selbst Zeit, das zu lesen bzw. die "gutmeinenden Mitmenschen" zu empfehlen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und hoffe für Sie, daß Sie und Ihre Mutter schnell Hilfe bekommen. Meine Mutter erhält das Exelonpflaster mit 4,6 mg vom Neurologen verschrieben, sie ist aber schon 80 Jahre alt und lassen Sie nicht locker, für Verbesserungen bzw. eine andere Pflege zu kämpfen.
    liebe Grüße Radlhex
  • Hallo Kathleen, hier bei uns war es so, dass wir einmal durch ehrenamtliche Helfer der Alzheimerberatung zumindest ein bisschen Hilfe hätten bekommen können. Leider hat meine Mutter jedoch keinerlei Hilfe akzeptiert. Dann gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, einen ambulanten Pflegedienst zu buchen, der am Wochenende vorbei schaut. Hat sie denn schon eine bewilligte Pflegeeinstufung? Vielleicht gibt es auch, finanziell gesehen, die Möglichkeit, eine außenstehende Betreuerin zu engagieren und ihr nahezubringen, die dich unterstützen könnte. liebe grüße yvonne
  • Hallo Radlhex,
    vielen Dank für die schnelle Antwort!! Ich habe heute einen Termin mit dem hausinternen Pflegedienst vereinbart. Meine Mutter hat schon einen gesetzlichen Betreuer aber Ihre Rente ist noch nicht durch und somit auch noch keine Pflegestufe! Aber Danke für den Hinweis der Alsheimer Zentren, manchmal liegt das Nahe doch so fern.!
    liebe Grüße zurück und auch Ihnen viel Kraft
    Kathleen
  • Hallo Yvonne,

    hab grad erst deinen Beitrag gelesen. Wie gesagt einen gesetzlichen Betreuer hat sie schon jedoch steht noch die Einstufung aus!! Die genaue Diagnose ist erst seit kurzem bekannt...ich nehme mal an wegen ihrem doch für Alzheimer jungem Alter. Zuerst vermutete man aufgrund ihrer Depression eine daraus resultierende Demenz...(man liebäugelte auch mit Binswanger-Krankheit)Ich habe Humanbiologie studiert und konnte aus dem Ärztelatein meine Schlüsse ziehen. Und ich denke du weißt wie langsam diese Mühlen malen da die Diagnose erst jetzt feststeht.
    liege Grüße Kathleen
  • Hallo Kathleen,

    nur gut, dass Du selbst im medizin. Bereich etwas "geschult" bist. Das hilft doch ein ganzes Stück weiter.
    Habe Deine Beiträge gerade erst gelesen und finde wieder mal, wie so oft schon unverschämt, was Bekannte, Freunde oder Verwandte so für Forderungen haben.
    Da verlangen sie von Dir, dass Du möglichst Deinen Job aufgibst - das macht mich richtig wütend!!!
    Als wenn so eine junge Frau wie Du sich 24 Stunden (rund um die Uhr) um die demente Mutter kümmern müssten! Dies ist eine richtige Unverschämtheit!

    Das können auch nur Menschen fordern, die von diesem Krankheitsbild Null-Ahnung haben!
    Außerdem, ich möchte wetten, würde dies niemand von denen tun, die so was fordern!

    Du bist schon auf einem guten Weg - lass Dich nicht entmutigen!

    Herzliche Grüße von Christine
  • Hallo Christine, Yvonne und Radlhex,

    da merkt man mal wieder wie gut und schnell Kommunikation sowie Ausstausch klappen kann. Was ich an dieser Stelle noch loswerden will ist, warum werden die Angehörigen so wenig einbezogen. Sind sie es doch, die am ehesten Veränderungen bemerken!!!! Ich musste den Fachärzten (Neurologen) förmlich hinterher rennen um ihnen wichtige Infos zu geben.
    Ich habe das Glück einen verständnisvollen Freund und echte Freunde zu haben. Leider schwirrt in vielen Köpfen noch der berühmte Generationsvertrag herrum, welcher heutzutage nicht mehr erfüllbar ist. Ich denke auch, da meine Mutter noch sehr jung ist, spielt bei ihren Freunden sehr viel Angst, ein ähnliches Schicksal zu erleiden, mit. Aber ich muss Dir Christine zustimmen, nach kurzen Besuchen hat die Anteilnahme dieser Freunde auffallend abgenommen.
    Vielen Dank nochmal für Eure aufmunternden und hilfreichen Worte. Ich wünsche allen viel Kraft und eins hab ich früh gelernt: ab und zu auch mal in sich hinein hören,denn nur so kann man Energie tanken und geht nicht daran kaputt...!!!!
    liebe Grüße Kathleen
  • Hallo Kathleen !

    Bei meinem Mann hat die Krankheit auch mit Depressionen begonnen. Ich würde von meinen Kinder nicht erwarten, das sie ihren Beruf aufgeben, ich habs gemacht, ich bin aber auch seine Frau seit 35 Jahren. Da gibt es schon einen Unterschied. Ich erwarte von meinen Kindern das sie mal einen Abend bei ihm bleiben, das ich mal mit ner Freundin Essen gehen kann, was später wird wird sich finden. Bernd ist 60 Jahre alt und ich 54.Er hat ohne Probleme Pflegestufe 2 bekommen, das hilft uns wenistens finanziell ein wenig.
    So haben wir uns unser "Alter " nicht vorgestellt.
    Lass Dich nicht von Aussenstehenden verunsichern, Du machst das schon richtig.
    "Mok wat du wut , dei Lü snackt doch"
    Viel, viel Kraft
    Gertrud
  • Hallo Gertrud und Kathleen,

    ja, genau so sehe ich dies. Für den eigenen Ehepartner würde ich auch noch ganz anders entscheiden als für die Eltern und dies ohne schlechtes Gewissen.
    Geredet wird ohnehin immer...

    Herzliche Grüße von Christine
  • Hallo bin neu hier.
    Lese die Beiträge und Sie helfen mir über meine jetzige Probleme etwas hinweg. Meine Mutter hat
    auch Demenz bedingt durch 2 Schlaganfälle. War in
    der Wohnung trotz der Hilfe von Caritas und einer
    Frau die 2 x kam überfordert. Konnte sich nichts mehr zum Essen machen, zog 8 Unterhosen an, doppelte Schuhe usw. Seit Mitte April ist sie jetzt im Heim. Ihr geht es körperlich wieder besser, manchmal desorientiert. Fühlt sich wieder gesunde und will in Ihre alte Umgebung zurück. Sie frägt ständig nach Ihrer Wohnung. Macht mir große Vorwürfe und sie sagt zurecht man
    kan im Heim nicht leben. Ist jetzt in einem Doppelzimmer untergebracht. Mir zerreist es das Herz. Besuche ist 6 mal in der Wochen. Meine Mutter ist erst 71 Jahre und es hat bei Ihr schleichend seit ca. 4 Jahren begonnen. Im Sommer vergangenen Jahres hatte sie einen Schlaganfall danach hat sich einiges verschlechtert die Sprache, das Laufen und das Gedächtnis. Hat auch schon 2 mal den Herd eingeschaltet lassen. Den wassherhan laufen lassen. Jetzt geht es Ihr besser, aber sie macht ja nichts mehr selbstständig im Heim. Wir haben 1. Pflegestufe erhalten. Im Heim sind leider die Leute noch kränker und verwirrter. Bin schon nahe daran sie wieder rauszunehmen. Mein Mann und meine Tochter raten mir ab. Sie will Ihre Wohnung nochmal sehen - soll ich das Ihr verwirklichen oder lieber nicht. Wenn ich Sie Sonntag zu mir hole - ist es auch jedesmal ein Drama dann will Sie in die Wohnung gebracht werden und nicht ins Heim. Den Unterschied kennt sie dann doch trotz Demenz. Könnt Ihr mir Ratschläge geben?
  • Hallo bin neu hier.
    Lese die Beiträge und Sie helfen mir über meine jetzige Probleme etwas hinweg. Meine Mutter hat
    auch Demenz bedingt durch 2 Schlaganfälle. War in
    der Wohnung trotz der Hilfe von Caritas und einer
    Frau die 2 x kam überfordert. Konnte sich nichts mehr zum Essen machen, zog 8 Unterhosen an, doppelte Schuhe usw. Seit Mitte April ist sie jetzt im Heim. Ihr geht es körperlich wieder besser, manchmal desorientiert. Fühlt sich wieder gesunde und will in Ihre alte Umgebung zurück. Sie frägt ständig nach Ihrer Wohnung. Macht mir große Vorwürfe und sie sagt zurecht man
    kan im Heim nicht leben. Ist jetzt in einem Doppelzimmer untergebracht. Mir zerreist es das Herz. Besuche ist 6 mal in der Wochen. Meine Mutter ist erst 71 Jahre und es hat bei Ihr schleichend seit ca. 4 Jahren begonnen. Im Sommer vergangenen Jahres hatte sie einen Schlaganfall danach hat sich einiges verschlechtert die Sprache, das Laufen und das Gedächtnis. Hat auch schon 2 mal den Herd eingeschaltet lassen. Den wassherhan laufen lassen. Jetzt geht es Ihr besser, aber sie macht ja nichts mehr selbstständig im Heim. Wir haben 1. Pflegestufe erhalten. Im Heim sind leider die Leute noch kränker und verwirrter. Bin schon nahe daran sie wieder rauszunehmen. Mein Mann und meine Tochter raten mir ab. Sie will Ihre Wohnung nochmal sehen - soll ich das Ihr verwirklichen oder lieber nicht. Wenn ich Sie Sonntag zu mir hole - ist es auch jedesmal ein Drama dann will Sie in die Wohnung gebracht werden und nicht ins Heim. Den Unterschied kennt sie dann doch trotz Demenz. Könnt Ihr mir Ratschläge geben?
  • Hallo angela_oschütz,

    so hart wie es ist, aber ich würde sie aus dem Heim nicht wieder rausnehmen, höchstens, Du würdest ein Heim finden, was Dir sehr viel mehr zusagt.

    Bei meiner Mutter läuft es fast auch so. Ich habe sie noch hier, aber in dem Haus, wo wir auch wohnen.
    Mein Mann ist an den Vormittagen meist oder größtenteils durchgehend hier und muss erst mittags aus dem Haus. Dann bin ich aber wieder im Haus.
    Anders würde es auch nicht mehr gehen. Es ist schon fast nicht mehr möglich, dass wir zu zweit mal 1 - 2 Stunden gemeinsam außer Haus sind.

    Der Tag ist einfach straff und man hat kaum noch als Ehepaar Gemeinsamkeiten außer Haus.

    Auch will meine Mutter auch immer heim, aber wenn ich sie frage, meint sie die Wohnung, wo sie als Kind gewohnt hat bei ihren Eltern.

    Wenn Du Deine Mutter aus dem Heim nimmst, dann rund um die Uhr um sie bist und sie vielleicht in kurzer Zeit ihr Heim ohnehin nicht mehr kennt oder zu ihren verstorbenen Angehörigen will (da die Krankheit vielleicht so schnell fortschreitet), musst Du dann mit all diesen Äußerungen auch leben und dies verkraften.
    Dazu würde ich Dir nicht mit gutem Gewissen zuraten.

    Du kannst ihr aber immer wieder ehrlich sagen, dass sie immer rund um die Uhr Fürsorge braucht, die nicht mehr von einer ambulanten Pflege geleistet werden kann, deshalb ist es wichtig, dass sie im Heim versorgt wird.
    Mache ihr auch deutlich, dass Du dies nicht rund um die Uhr leisten kannst.

    Viel Mut und Kraft wünscht Dir Christine
  • Hallo Christine,

    schön dass Du mir geantwortet hast. Komme gerade
    vom Heim. Habe mit Ihr und zwei anderen Memory gespielt. Meine Mutter meinte es ist hier so langweilig und sie ist froh wenn Sie wieder zu Hause ist. Sie meint immer sie ist im Krankenhaus oder so. Ich habe ihr erst gestern erlärt dass sie hier immer wohnt. Ich versuche ein Einzelzimmer zu bekommen Sind aber noch 5 Personen vor Ihr, die auch eins möchten. Gestern war sie ja bei uns. Ich habe Sie um 12.00 geholt und um 14.00 Uhr fingen schon wieder die -Diskussion an, dass sie in Ihre Wohnung will. Diese Wohnung ist eine Eigentumswohnung die wir verkaufen oder vermieten wollen , da die Rente für das Heim nicht reicht und wir ein paar hundert Euro darauflegen da auch noch dazu das Hausgeld zu bezahlen ist. Habe eine Betreuung für ein halbes Jahr gehabt. Die wurde dann wieder zurückgenommen weil 2004 eine Vorsorgevollmacht erstellt wurde. Leider nicht notariell beglaubigt. Die Angehörgenberatung hat gemeint, dass ich mich wieder an das Amtsgericht wegen den Verkauf wenden soll - da es so anscheinend nicht funktioniert.

    Wie alt ist Deine Mutter. Man kann und will es einfach nicht begreifen mit dieser Demenz. Manchmal hat es den Anschein, dass sie völlig normal ist - aber an den anderen Tagen verwirrt. Habe gelesen dass einige Depressionen vorher gehabt haben. Meine Mutter auch. Sie leidet schon seit 20 Jahren an mittlerer Depression und nahm Tabletten. Vielleicht ist das auch der Auslöser für so was. Brauche schon selbst einen Arzt damit man mit dem schlechten Gewissen klar kommt. Aber ich glaube auch, dass es eine enorme
    Belastung ist - eine Demenzkranke Person im Haus rund um die Uhr zu betreuen. Als Ehepartner kann man dann kaum was zusammen machen, wenn man sonst keine Angehörigen hat die aufpassen. Ist echt eine blöde Sitiuation. Ich bin froh, dass es die Möglichkeit sich mit Leuten auszutauschen die die gleichen Probleme haben. Die meisten können die Gefühle wie Wut, Angst, Hilflosigkeit usw. nicht nachvollziehen. War auch schon seit 4 Jahren nicht mehr richtigt im Urlaub. Nur mal 2 Tage da ich meine Mutter nicht alleine lassen konnte. Versuche jetzt einmal 4 Tage wegzufahren da sie ja im Heim ist. Bin gespannt ob es funktioniert. Können gerne in Verbindung bleiben Freue mich auf Antworten.
  • Hallo Angela,

    habe gerade Deine Zeilen gelesen. Ja, wenn Du hier so im Forum liest, wirst Du dies oft finden, was Du auch beschreibst. Man hat selbst ein schlechtes Gewissen, was man eigentlich aber nicht haben müsste... Man weiss inzwischen zwar viel über diese Krankheit, aber kann in der Bewältigung des Alltags mit der dementen Person nicht vermeiden, dass Hilflosigkeit, Angst und auch Wut hochkocht.
    Auf der anderen Seite hat man auch wieder Mitleid und Verständnis...

    Meine Mutter war im April 89 J. Sie hatte mit 81 einen leichten Schlaganfall, aber im Nachhinein könnte ich auch vorher schon Situationen benennen, die in Richtung Demenz gingen.
    Allerdings war meine Mutter nie depressiv, eher das ganze Gegenteil. Sie hat zwar sehr viele schwere Schicksalsschläge in ihrem Leben ertragen müssen, war aber immer eine sehr "pflegeleichte" Person, immer gut gelaunt und auch nie irgend was fordernd. Sie ist streng gläubig und hat dies, was sie glaubt auch immer gelebt. Man hat sich in ihrer Umgebung immer sehr wohlgefühlt und sie ist selbst jetzt mit ihrer Demenz nicht bösartig. Dies erleichtert die Pflege sehr.
    Ihr Bruder war vor seinem Tod auch recht verwirrt, allerdings war die Erkrankung bei ihm sehr viel schneller fortschreitend.

    Lies Dich ruhig mal etwas "in das Forum ein". Mir hat es viel geholfen. Man merkt, dass viele Angehörige gleiche Probleme haben und man nicht allein steht. Auch wird man dankbar, dass man manch sehr schwierige Situation, die man liest vielleicht selbst nicht durchmachen muss. Auch hilft es ganz praktisch mit manchen Dingen um zu gehen und kein schlechtes Gewissen zu haben.

    Mein Schwiegervater, der vor 6 Jahren verstorben ist, war auch das letzte Jahr vor seinem Tod in einem Heim und stark dement. Ihm ist es so gegangen wie Deiner Mutter. Er hat immer geglaubt, er sei im Krankenhaus. Er war auch in einem 2-Personen-Zimmer, was ich im Nachhinein nicht mal nur negativ sehe.

    Ich denke, wenn Du Deine Mutter im Heim besuchst, kannst Du der Krankheit wohl besser begegnen und dies selbst verarbeiten, als wenn Du jahrelang nicht mehr aus dem Haus kommst und die Belastungen immer größer werden. Es hilft Dir, etwas abzuschalten. Außerdem wirst Du sicher schon nach kurzer Zeit feststellen, dass die Demenz zunimmt und eine Rücknahme aus dem Heim keinesfalls der richtige Schritt gewesen wäre.

    Ich wünsche Dir immer wieder viel Durchhaltekraft.

    Christine
  • Hallo Angela, vielleicht helfe ich Dir, wenn ich einmal von meiner Mutter berichte. Sie ist 2005 mit 66 in ein Heim gekommen, nachdem 2005 die Diagnose gestellt wurde und mein Vater sie noch 2 Jahre zu Hause hatte. Meine Mutter hat zusätzlich zu ihrer Alzheimerkrankheit noch Aphasie, d.h sie spricht seit nunmehr 2 Jahren gar nicht mehr, vorher nur vereinzelte Worte. Auch ich habe mich am Anfang gefragt, ob wir meiner Mutter nicht das Heim hätten ersparen können, sah aber für mich, 40, halbtags berufstätig mit zwei kleinen Kindern keine Chance, das zu bewerkstelligen. Und mein Vater, der am Anfang der Krankheit meiner Mutter nicht mal ein Ei kochen konnte, geschweige denn Wäsche waschen konnte, war einfach auch mit der seelischen Belastung überfordert. Als wir meine Mutter dann schliesslich in ein Heim bringen mussten, haben wir sie Anfangs manchmal sogar mehrmals täglich besucht. Nach einigen Wochen bat uns dann der Pflegedienstleiter, dass es nicht schlimm sei, wenn wir auch mal verhindert seien und meine Mutter keinen Besuch bekommt. Anfangs waren wir ein bißchen empört, so weggeschickt zu werden. Nach einigen weiteren Gesprächen, auch mit dem Pflegepersonal wurde uns klar, dass wir meine Mutter auch ankommen lassen mussten...Ihr die Chance geben, sich einzugewöhnen, da haben wir unbewusst gestört. Und tatsächlich wurde meine Mutter, nachdem wir wirklich schweren Herzens einige Zeit nur 2x die Woche da waren, wurde sie merklich ruhiger. Nach numehr fast drei Jahren ist sie dort zu Hause. Im Übrigen haben wir auf unseren Wunsch nach ein paar Monaten ein Einzelzimmer für meine Mutter bekommen. Das ging total nach hinten los, meine Mutter wollte weglaufen, hat in ihrem Zimmer randaliert, ihr "Geschäft" auf dem Zimmerboden erledigt usw. Nach einer Woche haben wir sie wieder in ihr altes Zweibettzimmer gebracht, dass das Heim uns für diesen Versuch zum Glück freigehalten hat, und siehe da, sie wurde sofort viel ruhiger. Auf Anraten des Heimes haben wir sie nie nach Hause geholt, nicht zu mir, obwohl ich inzwischen umgezogen bin, und auch nicht in ihr altes zuhause. Natürlich haben wir sie abgeholt und mit ihr Ausflüge gemacht. Oder wenn ich mit meinen Kindern da war, sind wir auf einen Spielplatz gefahren o.ä. Jetzt kriegt sie auch wieder fast täglich Besuch von uns und auch von guten alten Freunden von ihr, die einfach nur spazieren gehen. Für uns Angehörigen war es schnell klar, dass wir die Zeit mit meiner Mutter nun viel intensiver und entspannter verbringen, für meine Mutter also wirklich wertvolle Zeit. Lange hat es gedauert, aber ein schlechtes Gewissen habe ich heute (fast) nicht mehr. Es gab auch aus wirtschaftlichen Gründen für uns/mich keine andere Möglichkeit und mein Vater... tja vielleicht sind Frauen doch in der Überzahl in der Pflege zu Hause, oder ? Selbst hier ist der Großteil der Forumteilnehmer ja auch weiblich, meine ich... Aber auch ihm kann ich keinen Vorwurf machen, dass er meine Mutter nicht zu Hause halten wollte/konnte. Er war einfach nicht in der Lage, hatte zuviel mit eigener Trauer/Wut/Hilflosigkeit und auch Aggression/Enttäuschung zu tun... Letztendlich ist es so gut wie es ist, wenn man sich auch die Zeit nimmt, seinen Bauch bei der Wahl eines Heimes entscheiden lässt... Trotzdem haben alle, die ihre Lieben zu Hause behalten meine Hochachtung und allergrößten Respekt !!!
    Vergiss auch nicht dein Seelenheil, damit du auch gesund bleibst. In diesem Sinne viel Kraft und Geduld wünscht Dir Yvonne
  • Meine Mutter ist jetzt 80 Jahre alt, hat mich allein erzogen, ist dann viel gereist und sie sagt selbst: sie hatte ein schönes Leben.
    Die Demenz kam für mich schleichend, sie hat sich sehr verändert, vieles falsch gemacht und nichts zugegeben. Ich konnte mit dieser Veränderung nicht umgehen, sie war immer gut drauf und ist es jetzt auch noch - also hatte niemals Depressionen bzw. dergleichen.
    Ich habe mit ihr zum Abschluß noch eine Reise nach Mallorca gemacht - sie war immer ganz verzückt vom Fliegen und dort haben wir noch ihre Nichte besucht. Von dieser Woche erzählt sie andauernd, das kann sie sich sehr gut merken. Es ist nicht jeder Tag gleich - Vollmondtage sind besonders chaotisch - passen sie mal auf. Meine Mutter lebt noch in ihrer kleinen Wohnung -Haustüre an Haustüre - ich versorge sie mit allem nötigen, Frühstück, Mittag- und Abendessen, waschen, putzen etc. und sie ist total glücklich. Ich weiß aber nicht, wie lange sie hier noch leben kann bzw. wann ich sie dann zu mir direkt in die Wohnung nehmen muß oder kann. Aber ich warte mal ab - wie es kommt.
    Meine Mutter ist zufrieden und dankbar und das erleichtert mir die Pflege - allerdings lasse ich es auf keine Diskussionen kommen und wende mich dann ab - versuche das ganze später dann noch mal - ich denke, nur wer mit Demenz-bzw. Alzheimer Kranken zu tun hat, kann dies nachvollziehen und wie üblich, bleibt das wieder mal an uns Frauen hängen. Ich denke, ich kann so für sie noch etwas tun, nachdem sie mir vor ca. 6 Jahren -während meiner Brustkrebserkrankung und der langwierigen Behandlung- den Haushalt geführt hat - so sehe ich es als Dankbarkeit an.
    Ich wünsche allen, die mit der Pflege beschäftigt sind - viel, viel Kraft und auch die Liebe dazu und ebenso die Hochachtung und den Respekt einen lieben Gruß und bleiben sie alle gesund - Radlhex
  • Hallo, ich bin neu hier in diesem Forum.
    Ich möchte hier über meine Mutter ( 84 ) schreiben. Das sie Dement ist habe ich schon vor 2 Jahren bemerkt, doch es war nicht sehr ausgeprägt, abgesehen dovon das sie immer zu Vollmond sehr bösartig zu mir und meinem Vater wurde. Wir haben das immer überspielt und sind darüber hinweg gegangen. Nach einem Sturz meiner Mutter im Juni dieses Jahres, hat ihre behandelnde Ärztin gesagt wir sollen sie mal ins Krankenhaus bringen zur Untersuchung, es gibt dort eine Geriatrische Abteilung. Gesagt, getan, zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter zwar etwas verwirrt, konnte aber noch laufen mit Rollator, hat sich noch selber gewaschen und konnte für alle Verrichtungen auf Toilette gehen. Nach einer Woche Krankenhaus habe ich meine Mutter nicht mehr erkannt, sie ist stark durcheinander, hat Halluzinatione ist extrem Aggressiv, hat sogar die Krankenschwestern angegriffen, hat sich sämtliche Kanüllen rausgerissen, hat der bequemlichkeit halber von den Krankenschwestern einen Katheder gelegt bekommen. Der Zustand hat sich dermaßen verschlechtert, das ich meine Mutter auf meinen Wunsch wieder nach Hause geholt habe. Im Krankenhaus hat man alle Medikamente die meine Mutter über Jahre genommen hat einfach abgesetzt, und jetzt nimmt sie nur noch Axura. Was meiner Meinung nach überhaupt nicht hilft.
    Nun habe wir sie zu Hause, sie ist stark verwirrt, aggressis und dazu noch inkontinent, und kann kaum noch laufen, Hat am ganzen Körper Hämatome die im Krankenhaus entstanden sind.
    Der Tag-Nacht Rhytmus ist noch mehr verschoben worden, als vor dem Krankenhausaufenthalt.
    Das versuchen mein Vater (85) und ich (48) in den Griff zu bekommen. Unsere Ärztin war über den Zustand meiner Mutter entsetzt. Die Ärzte des Krankenhauses waren für mich nicht zu sprechen. Ich denke das dort in dem Krankenhaus Fehler gemacht wurden, die keiner verantworten will oder möchte.
    Wir versuchen mit einem Pflegedienst der morgens zum Waschen kommt einigermaßen wieder in den Alltag zu finden. Doch ich glaube wir werden uns nach einem Altenheim umsehen müssen, denn die Belastung ist einfach zu groß. Ich habe im Internet über Axura versucht zu google, und natürlich nur was Positives gefunden. Doch ich halte von diesen Tabletten garnichts, genauso wie von dem Melperon Saft, auch den hat meine Mutter erhalten und ist davon noch chaotischer geworden.
    Meine Nachbarin, Krankenschwester in einem anderen Krankenhaus, meinte das Demenzkranke, wenn sie aus ihrer häuslichen Umgebung gerissen würden, z. B. durch einen Krankenhausaufenthalt, einen neuen Demenzschub bekommen. So kommt mir das Verhalten meiner Mutter auch vor. Ich hoffe das wir, mein Vater und ich noch lange die Kraft haben dieses Verhalten meiner Mutter auszuhalten und sie weiter versorgen zu können.
    Es ist für mich erschreckend das ich in diesem Menschen, der da vor mir sitzt nicht mehr meine Mutter erkenne, auch mein Vater hat darüber gesprochen, das er die Frau die ihn so aggressiv angeht nicht mehr als seine Ehefrau erkennt. Wenn meine Mutter wenigstens zufrieden und auch ein wenig dankbar wäre, dann wär es für uns einfacher, aber so ist jeder Tag eine Spießrutenlaufen mit vielen Tiefen und keinen Höhen.
  • Hallo am Abend,

    ja, das ist schon entsetzlich! Aber das, mit dem eventuellen Schub bei einem Ortswechsel, kann durchaus sein. Dafür graut mir auch immer , wenn ich meine Mutter zur Kurzzeitpflege gebe. Mann muss immer damit rechnen.

    Es ist sehr schwer für Euch, aber es ist auch erst mal gut, dass Ihr einen Pflegedienst mit herangezogen habt. Sicher ist dann schon die Frage, ob Ihr intensiv nach einem Heim suchen solltet.

    Ich wünsche Euch, dass Ihr eine passendes Heim für Deine Mutter findet und viel Kraft für alle Aufgaben.

    Herzliche Grüße von Christine
  • Hallo an Anonym,
    meine Mutter bekommt das Exelon-Pflaster, hatte aber letzte Woche eine schlechte Zeit - also es wechselt sehr schnell und vielleicht haben Sie in Ihrer Umgebung einen Gesprächskreis o.ä., zum Gedankenaustausch - man fühlt sich dann nicht so alleine, gut ist, daß Sie einen Pflegedienst haben und vielleicht ändert sich das Verhalten ihrer Mutter wieder kurzzeitig und ich wünsche Ihnen viel Kraft und auch Gesundheit, diese schwere Zeit durchzustehen. Auch ich habe Probleme, meine so immer in allen Belangen so saubere Mutter (wie Körperpflege, Wohnung etc.) zu erkennen. Wenn sie dann den Hinweis zum Waschen etc. bekommen, werden sie alle agressiv und das kann ich bei Ihnen sehr gut nachvollziehen.
    Wenn es nicht mehr möglich ist, die Kranke zu Hause zu pflegen, suchen Sie sich zur Entlastung ein Pflegeheim - es steht auch die Gesundheit von ihnen und ihrem Vater auf dem Spiel.
    Ich wünsche Ihnen für die kommende Zeit alles erdenklich Gute.
  • Hallo,
    ich bin 48 Jahre alt, mein Mann 50. Ich habe aus erster Ehe einen 22jähr. Sohn,der in diesem Jahr seine Lehre abschließt, unser gemeinsamer Sohn ist
    11 Jahre alt, ein leistungsstarker Schüler und sehr sensibel.

    Seit 2004 hat mein Mann einen verstärkten Tinnitus
    und als schlanker Nichtraucher Bluthochdruck.
    Deshalb nahm er ziemlich regelmäßig Schlaftabletten, um auch den hohen beruflichen Anforderungen als Ingenieur gerecht zu werden.
    2005 nahm er "aus Versehen" morgens eine Schlaftablette anstatt der Blutdrucktablette.
    Damit fiel er natürlich auf seiner Arbeitsstelle
    auf und wurde in die Neurologie eingeliefert.
    Dort stellte man den Verdacht auf präsenile Demenz.MRT und Liquor waren unauffällig und wir
    haben die Geschichte einfach ignoriert.
    Dennoch bemerkte ich in den Jahren danach eine
    zunehmende Vergesslichkeit und Unkonzentriertheit.
    Er arbeitete 200km von zu Hause entfernt und kam nur am Wochenende und im Urlaub.Ich bin selbst auch voll berufstätig.Am Wochenende hat mein Mann
    geschlafen, geschlafen...Ich nahm jedenfalls nach
    weiterer Häufung verschiedener Auffälligkeiten
    an, dass mein Mann komplett überarbeitet ist,
    Born out oder Depressionen hat.Daraufhin machte ich einen Termin in der psychosomatischen Ambulanz
    unserer Uniklinik. Mein Mann ging dann nochmals
    zu seinem Betriebsarzt, um Unterlagen abzuholen.
    Dieser rief am Abend -Ende September- bei mir an
    und sagte, ich soll meinen Mann aus dem Verkehr
    ziehen und man sollte auch an Alzheimer denken.
    Seitdem ist nichts mehr wie es war.
    Die Psychosomatik besorgte ihm einen stationären Termin. Zusammenfassendes Urteil war, dass eigentlich keine der großen Demenzformen eindeutig zugeordnet werden kann, die Ärzte aber
    von Demenz überzeugt sind und keine Depression
    vorliegt.Das MRT sieht eher nach Tauopathie aus,
    das EEG und der neurologische Augenbefund nach
    Creuzfeld-Jacob. Der Liquorbefund steht noch aus.
    Ich habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll,
    möchte nur noch am Heulen.Aber wo? Zu Hause muss
    ich für Mann und Kind stark sein.Ich unterrichte
    behinderte und psychisch kranke Kinder, brauche
    dort auch viel Kraft und Geduld.Punkt mit Klingelzeichen zur Stunde kann ich konzentriert
    arbeiten, mit Klingelzeichen zur Pause nur noch zum Klo und heulen.Jetzt steige ich erst mal 2 Wochen aus.
    Wie geht man damit um, ein jüngeres Schulkind
    zu haben mit einem demenzkranken Vater. Wie soll es überhaupt weitergehen. Wie lange kann mein Mann
    krank geschrieben sein, wann beantragt man Rente?
    Ist ein Schwerbehindertenausweis sinnvoll?
    Noch ist ja auch die Diagnostik nicht sicher,
    aber aufgrund der neurologischen Auffälligkeiten
    glaube ich nicht mehr an Wunder.
    Er selbst ist sich bewusst, dass er in seinem Beruf nicht mehr arbeiten kann. Er ist schon immer ein sehr ruhiger, liebenswerter Mensch und
    hat sich diesbezüglich nicht verändert.
    Seit dem Klinikaufenthalt bekommt er Aricept(5mg)
    Das hat innerhalb einer Woche so gut angeschlagen,
    dass ein Außenstehender eigentlich nichts merkt.
    Wie lange hält die Wirkung vor?
    Auffällig ist, dass er das, was lebenslang sein Arbeitsinhalt war (Mathematik und Rechnen) komplett verlernt hat. Einfachste Kopfrechenaufgaben gehen nicht mehr. Mit dem Aricept konnte er aber wieder Englisch, das war
    auch schon weg. Alles seltsam.
    Ich habe einfach nur Angst, Angst, Angst.....
    Grüße an alle, die diese erste Phase schon irgendwie geschafft haben.
  • Liebe sie48,
    ich wünsche Ihnen zuerst einmal für Sie und ihre ganze Familie viel Kraft - ich habe mit Erschütterung gelesen, welche großen Probleme Sie haben, wenden Sie sich an den behandelnden Neurologen, um die genaue Erkrankung zu diagnostizieren, an den Rentenversicherungsträger, evtl. an die Beratungsstelle der Stadt, Gemeinde etc - wenn die genaue Diagnose steht- dann Hilfe gibt es auch bei den Caritasstellen, direkt an die Deutsche Alzheimergesellchaft.
    Es gibt verschiedene Anlaufstellen - aber es ist ein langer Weg für Sie und ihre ganze Familie.
    Wo ist ihr eigener Vater untergebracht? Können Sie ihren 11jährigen Sohn gut unterbringen, daß zumindest er eine Anlaufstelle hat, für schulische Sachen, wie Hausaufgaben etc.
    Bei der Alzheimer Erkrankung verändern sich die Menschen schon sehr und werden teilweise aggressiv, wenn sie ihre Defizite erkennen.
    Ich wünsche Ihnen persönlich viel Kraft und gleich die richtige Stelle, um alles genau zu erkennen.
    Gruß Radlhex
  • Hallo radlhex,
    danke erst mal für den Trost. Bei dem Erkrankten handelt es sich um meinen Ehemann und Vater meines Kindes. Das ist das Problem. Wie erklärt man dann seinem Kind, dass der Papa alles vergisst und bei einfachen Hausaufgaben nicht mehr helfen kann.Mein Mann ist zu Hause und kommt unter Aricept momentan ganz gut klar. Wie lange hält das etwa vor? Mein eigener Vater ist 79, körperlich und geistig topfit,wohnt aber über 100km weg und muss sich um meine Mutter kümmern.
    Es ist also andersherum als üblich bei uns.
    Ich hätte also gerne Austausch mit Menschen, die
    ein minderjähriges Kind haben und gleichzeitig
    einen demenzkranken Partner.Unsere 2 Großelternpaare sind im Kopf noch völlig klar mit
    gut über 70. Ich scheue auch davor zurück, den Eltern meines Mannes reinen Wein einzuschenken, obwohl seine Mutter beim letzten Besuch schon sehr erschrocken war über den Zustand ihres Sohnes.Wir wohnen alle über 100km auseinander, sehen uns deshalb nicht so oft.
    Einen Termin beim Neurologen haben wir erst Mitte Januar.
    Grüße an alle
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