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Kommentare

  • hallo liebe Foris,

    ich möchte mich hier erstmal vorstellen.
    Bei meiner Mom, knapp 72 J. alt, ist die Diagnose noch ganz frisch.
    Rückblickend betrachtet fing die Erkrankung bereits vor ca. 3 Jahren an. Das sagt sie selbst auch so.

    Sie larviert seit Jahren mit Depressionen herum, obwohl sie nie welche vorher hatte. Heute weiß ich, dass Alzheimer oft mit Depressionen beginnt.
    Trotz Therapie, Reha und medizinischer Behandlung, wurde ihr Zustand nicht besser, eher im Gegenteil.
    Man hat ihr jahrelang eine Pseudodemenz diagnostiziert aufgrund der Depressionen.
    Es wurde aber mit der Zeit zunehmend klarer, dass ihre Symptome nicht pseudodement sein können.

    Da ich selber seit Jahrzehnten Bipolare Störungen habe und in dem Bereich auch ehrenamtlich aktiv bin, kenne ich mich mit der Symptomatik von Depressionen ganz gut aus.

    Nun konnte ich sie Ende November nach einigen erfolglosen Versuchen bewegen, in eine Klinik zu gehen. Dort blieb sie auch fast 2 Monate und wurde sehr gut versorgt. Nachdem die Diagnostik endlich mal eine ordentliche war, wurde sie sowohl auf ihre Depressionen als auch auf die Alzheimer-Erkrankung mit gleichzeitiger vaskulärer Demenz behandelt.

    So, das soll für den Anfang erstmal reichen.
    Danke fürs Lesen und die Aufnahme hier im Forum.
  • Hallo liebe Forenteilnehmer,

    erst einmal möchte ich alle "Foris" grüssen und mich als "Neue" vorstellen. Ich schreibe zum ersten mal in einem Forum - bin also total unerfahren mit dem Verlauf. Mich wundert es, dass der letzte Eintrag von Januar 2013 ist. Gibt es noch eine andere Untergruppe oder muss man konkrete Fragen stellen und erhält dann die Antworten?
    Nun möchte ich mich und mein Problem vorstellen:

    Ich bin 55 Jahre und betreue/versorge meinen 82 jährigen Vater seit Oktober 2012. Der Neurologe
    diagnostizierte im Frühjahr eine beginnende Demenz. Er hat außer Arthrose in den Knien keine anderen
    ernsten gesundheitlichen Probleme. Und das ist das Problem. Er benimmt sich als ob er jeden Moment
    sterben würde.(Ich weiß - blöde Umschreibung - aber er benimmt sich so.) Und dass geht schon seit
    Jahren so. Nicht erst seit 2012. Natürlich wird alles was ich sage nicht akzeptiert - ich bin ja nur die Tochter.
    Er liegt nur noch im Bett. Damit er wenigstens morgens noch aufsteht habe ich seit Anfang Oktober einen
    Pflegedienst eingeschaltet. Nun wird er gegen 9.00 Uhr geweckt - steht auf - wird gewaschen - frühstückt
    - liest die Tageszeitung - isst alles was irgendwie da ist - isst zu Mittag - geht ins Bett und schläft bis morgens. (Sollte er noch Lust und Hunger haben isst er gegen 18.00 Uhr noch Abendbrot.) Ich bin übrigens
    die meiste Zeit da.
    Seit der Pflegedienst kommt gehe ich gegen 11.00 Uhr zu ihm. Nachdem ich das Abendessen hingestellt habe , gegen 18.00 Uhr, gehe ich dann wieder.

    So, nun habe ich meine Situation mal kurz angerissen. Ich würde mich gerne über Internet mal mit
    Anderen über alles austauschen.

    Ich freue mich schon auf viele, viele freundliche Ratschläge und seelische Unterstützung.
  • Mich wundert es, dass der letzte Eintrag von Januar 2013 ist. Gibt es noch eine andere Untergruppe oder muss man konkrete Fragen stellen und erhält dann die Antworten?


    Ein richtig lebhaftes Forum in Sachen Demenz habe ich bisher nicht finden können. Liegt vielleicht in der Natur der Sache ... teilnehmen werden nur die Angehörigen können und als pflegender Angehöriger hat man ja echt genug zu tun (was aber kein Hinderungsgrund sein sollte).


    Er benimmt sich als ob er jeden Moment sterben würde.(Ich weiß - blöde Umschreibung - aber er benimmt sich so.) Und dass geht schon seit Jahren so.


    Ich persönlich (Sohn einer dementen Mutter) habe eigentlich keine Erfahrungen mit demenziell Erkrankten, höre mich aber um und meine, dass das Verhalten Deines Vaters ("dauernd sterben") recht normal ist, zumindest begegen mir viele ältere (demente) Menschen, die ebenso sind. Das war schon bei meinem Opa so und so ist es auch bei meiner Mutter. Das ist ein allgegenwärtiges Thema und leider Hauptthema. Der Kreislauf des Lebens wird im Alter kleiner und das Sterben ist ja auch tatsächlich nah, irgendwie kann ich es verstehen, aber leider lässt sich das nur schwer oder gar nicht durchbrechen. Erschwerend kommen die körperlichen Einschränkungen hinzu. Ich versuche halt das Beste daraus zu machen. Typischerweise hat meine Ma bei der Pflegestufenüberprüfung (und Ärzten) immer wieder erzählt, sie würde jede Woche alleine zu Kakstadt fahren, ich käme nur 2 x die Woche für 10 Min. und sie bräuchte keine Hilfe. Tatsächlich ist das alles Quatsch, sie verlässt die Wohnung so gut wie nie (wenn nur in meiner Begleitung) und ich brauche täglich mehrere Stunden und gehe täglich mind. 2 x hin. Auch wird eine zeitweise bestehende Inkontinenz verneint, daher bekam sie nur Pflegestufe 0. Naja.

    Der Tagesablauf bei meiner Ma ist nicht viel anders, waschen kann sie sich schon noch (braucht aber immer Druck, ab und an dusche ich sie mit dem Argument, dass sie müffelt) und sie futtert unvernünftig so einiges in sich rein (Brotaufstriche ohne Brot, nur Leckereien und kein Wasser, immer nur Kaffee und "Pikkolo"). Da kann ich mir den Mund fusselig reden ... ich hab's aufgegeben und versuche vieles mit Humor zu sehen, z.B. wenn sie dasitzt und während des Futterns mit vollem Mund meint, sie könne gar nichts mehr essen und habe keinen Appetit :-)). Warum soll man aber auch einer über 90Jährigen das wegnehmen, zumal sie weder fettleibig ist noch Diabetes hat? Wenn's ihr gefällt......... Lediglich ihre geliebten Pillen (Gelonida = 500gr. Paracetamol + 30mg Codein und es geht ums Codein) habe ich ihr weggenommen, nachdem sie böse gestürzt war und offensichtlich 10 Pillen in drei Tagen weggehauen hatte. Ohne diese Pillen ist sie nun übrigens freundlicher und aufgeräumter.


    Ich freue mich schon auf viele, viele freundliche Ratschläge und seelische Unterstützung.


    So, das war nun weder ein Ratschlag noch eine Unterstützung, aber Du siehst, Du bist mit dem Problem nicht alleine. Leider ist man als Angehöriger aber ziemlich alleingelassen, jedenfalls empfinde ich das so (wohl dem, der eine funktionierende Familie/Freunde) hat. Was ist, wenn ich z.B. ausfalle? Bin selber krank und leide an zwei lebensbedrohlichen Erkrankungen, u.a. Krebs. Darauf nimmt keiner Rücksicht und meine Mutter "vergisst" dies auch einfach und fragte anlässlich einer großen OP, warum ich denn im Krankenhaus sei. C'est la vie. Immerhin hat das dazu geführt, dass ich sieben Tage nach der OP noch mit zig Schläuchen im Bauch wieder zu Hause war. Man muss es positiv sehen :-)).

    Nice day!
  • Guten Abend,
    ich habe mich über die Antwort von Marenbach sehr gefreut. Da es auch die Einzige war wende ich
    mich also direkt an Dich.
    Einerseits beruhigt es mich dass der Verlauf der Krankheit bei meinem Vater wohl "normal" ist,
    andererseits beunruhigt es mich was wohl noch kommen mag.
    Wie sich die Dinge doch ähneln: Mein Vater kaut noch am letzten Bissen und verkündet dass er
    doch sooo satt ist - hat aber schon das nächste essbare Teil in der Hand. Natürlich gönne ich es ihm auch.
    Aber er kann ja nicht laufen (Knie) und er soll nicht schwerer werden. Er sieht da aber keinen Zusammenhang. Was sollten auch Aua-Knie mit dem Gewicht zu tun haben?!
    Um auch auf dem Behindertenparkplatz parken zu können habe ich dieses GA (oder so) beantragt.
    Nun mussten wir gestern zum Gutachter. Wenn ich mit ihm gehe kann er am Rollator gerade mal
    ca. 100 Meter gehen - gestern spurtete er ca. 400 Meter hin und zurück und lächelte freudig und stolz
    die Schwester an. Unnötig zu erklären wie ich mich gefühlt habe. Und so könnte man noch Stunden
    berichten. Viele lustige aber leider auch traurige Ereignisse.
    Meine eigene Gesundheit ist leider auch nicht mehr so rosig. Einige Probleme habe ich auch - aber
    bei weitem nicht Deine, Marenbach. Ich kann Dich nur bewundern und hoffen dass Deine Ma noch
    Deine Hilfe zu schätzen weiss.
    Ich habe darauf verzichtet mit Absätzen zu schreiben - hat ja beim letzten Mal auch nicht funktioniert.
    Ein schönes Wochenende wünscht Koepfchen30
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